Freie Schule Leipzig

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Freie Schule Leipzig
Das Plattenbaugebäude ist frisch saniert und wird von der Freien Schule genutzt
Schulform genehmigte Ersatzschule von Klasse 1–10
Gründung 1990
Adresse Alte Salzstraße 67
04209 Leipzig
Land Sachsen
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 19′ 13″ N, 12° 17′ 46″ OKoordinaten: 51° 19′ 13″ N, 12° 17′ 46″ O
Träger Freie Schule Leipzig e.V.
Schüler 180 (Stand 2018)
Lehrkräfte 20 (Stand 2018)
Leitung Schulversammlung
Website www.freie-schule-leipzig

Die Freie Schule Leipzig ist eine staatlich genehmigte Ersatzschule in Leipzig.

Sie wurde am 30. August 1990 gegründet und ist damit die einzige noch in der DDR gegründete Alternativschule und eine der ältesten demokratischen Schulen in Deutschland.[1] Die Schule ist Mitglied im Bundesverband der Freien Alternativschulen (BFAS) und in der European Democratic Education Community (EUDEC).[2][3]

Die Schule wurde 1990 kurze Zeit vor der Wiedervereinigung gegründet. Da es in der DDR keine Trennung in Grundschule und Sekundarschule gab, bezog sich die Genehmigung von Anbeginn bis einschließlich zur 10. Klasse. Im Jahr 1996 wurde der Aufbau der Sekundarstufe begonnen. Das genutzte Gebäude war für den Betrieb aller zehn Klassen zu klein. Daher wurde die Sekundarstufe an einem anderen Standort gegründet. Durch diese räumliche Trennung entwickelten sich die Grundschule und die Sekundarstufe jeweils eigenständig weiter.[4] In der Folge haben sich die Standorte 2005 auch formaljuristisch getrennt und die Vereinsspaltung vollzogen. Die damalige Sächsischen Bildungsagentur untersagte 2007 den Betrieb der Mittelschule. Den dagegen eingelegten Eilantrag lehnte das Verwaltungsgericht Leipzig ab.[5] Das Sächsische Oberverwaltungsgericht in Bautzen revidierte diese Entscheidung und genehmigte den Betrieb der Mittelschule.[6]

Die Freie Schule Leipzig hat 2008 zusammen mit der Universität Leipzig und dem Sudbury-Schule Halle-Leipzig e.V. die erste European Democratic Education Conference ausgerichtet.[7]

Im Jahr 2009 zog die Schule in den jetzigen Standort in Leipzig-Grünau. Im Jahr 2017 wurde mit der Sanierung des Schulgebäudes begonnen, die seit Ende 2021 abgeschlossen ist.[8]

Jeder Schüler kann über seine Zeit an der Schule frei verfügen. Er kann selbst entscheiden, was, wann, wie und mit wem er lernt. Es gibt niemanden, der einen Lehrplan vorgibt.[9]

Die wöchentlich zweimal stattfindende große Schulversammlung entscheidet über alle Belange des Schullebens (z. B. Regeln). Jeder Schüler und jeder Begleiter hat in der Versammlung eine Stimme.

Commons: Freie Schule Leipzig – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Nicola Kriesel, Jan Kasiske: Schätze bergen – Alltag in Freien Alternativschulen. 1. Auflage. tologo verlag, Leipzig 2014, ISBN 978-3-940596-95-6, Die Freie Schule Leipzig, S. 23–31.
  2. Mitgliedschaften – Website der Freien Schule Leipzig. In: www.freie-schule-leipzig.de. Abgerufen am 25. Mai 2019. Die Schule ist außerdem Mitglied im European Forum for Freedom in Education (effe) und der Freinet-Kooperative e.V.
  3. Freie Schule Leipzig. In: eudec.org. Abgerufen am 23. Dezember 2019.
  4. Henrik Ebenbeck: Freie Alternativschulen in Deutschland. Hrsg.: Manfred Borchert. Verlag des Bundesverbandes der Freien Alternativschulen in der BRD e. V., 2003, ISBN 978-3-8311-4422-8, Freie Schule Leipzig-Connewitz, S. 64–67 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Freie Schule in Connewitz darf keine Mittelschule betreiben. In: www.justiz.sachsen.de. Pressemitteilung des Verwaltungsgerichts Leipzig, 13. August 2007, archiviert vom Original am 15. Januar 2016; abgerufen am 16. Mai 2020.
  6. Freie Schule Leipzig darf doch Mittelschule betreiben. In: www.openpr.de. Pressemitteilung des Vereins, abgerufen am 16. Mai 2020.
  7. Gespräch mit Henrik Ebenbeck von der Freien Schule Leipzig (Teil 1). In: www.podcast.de. 30. April 2008, abgerufen am 24. Dezember 2019.
  8. Beginn der Sanierung der Freien Schule Leipzig. In: www.gruen-as.de. Grün As, Januar 2017, abgerufen am 28. Mai 2018.
  9. Anwen Roberts: Wer will, kann zehn Jahre im Baum hocken. In: Spiegel Online. 12. Februar 2010, abgerufen am 23. Dezember 2019.