Friderica Derra de Moroda

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. Januar 2020 um 00:36 Uhr durch Zollernalb (Diskussion | Beiträge) (HC: Entferne Kategorie:Balletttänzer; Ergänze Kategorie:Balletttänzer (Österreich)). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Friderica Derra de Moroda (* 2. Juni 1897 in Preßburg, Königreich Ungarn; † 19. Juni 1978 in Salzburg) war eine britische Tänzerin, Choreografin und Tanzpädagogin österreichisch-ungarischer Herkunft.

Werdegang

Als Tochter eines griechischen Schriftstellers und einer ungarischen Kunsthistorikerin übersiedelte die Familie nach dem Tod des Vaters nach München. Nach einer Ballettausbildung debütierte sie mit 14 Jahren am 22. Februar 1912 als freie Tänzerin in der Wiener Sezession.

Ab 1914 war sie in England und gründete in London ihre erste eigene Tanzschule. Ab 1918 erhielt sie vier Jahre lang Unterricht bei Enrico Cecchetti und trat danach 1923 erstmals in Salzburg auf: Ein Solotanzabend im Großen Saal des Mozarteums begeisterte das Publikum. 1936 nahm sie die englische Staatsbürgerschaft an.

1941 übernahm sie in Berlin die Leitung und künstlerische Verantwortung des Balletts der nationalsozialistischen Kulturorganisation Kraft durch Freude, das bis 1944 regelmäßig Tourneen unternahm.[1] Moroda wurde gegen Ende des Krieges als englische Staatsbürgerin in einem Lager am Bodensee interniert.

Nach dem Tod ihrer Schwester Minka im Dezember 1950 erbte Friderica die Villa Schmederer von ihrer Schwester und richtete dort 1952 eine Ballettschule ein, die sie bis 1967 betrieb und die vor allem die Mitglieder des Balletts aus dem Salzburger Landestheater, aber auch die spätere Solotänzerin Margot Werner besuchten.

Ab 1960 widmete sie sich auch wieder vermehrt der Tanzforschung und baute eine umfangreiche Bibliothek an tanzspezifischer Literatur auf. Der Nachlass des Derra de Moroda Dance Archives ist am Institut für Musikwissenschaften der Universität Salzburg öffentlich zugänglich.

Am 15. Juni 1977 wurde ihr als erster Frau überhaupt die Ehrendoktorwürde der Universität Salzburg verliehen.

Seit 1982 ist die Derra-de-Moroda-Straße im Salzburger Stadtteil Parsch nach ihr benannt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. "Ballett als Kulturträger im Kriege", Digitaler Atlas Tanz (Memento des Originals vom 22. Mai 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/tanz1.tanzatlas-deutschland.de