Friedrich Anton Reiche

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Friedrich Anton Reiche (* 28. September 1845 in Wilsdruff; † 16. Juli 1913 in Dresden[1]) war ein Unternehmer, Fabrikant von Blechformen und Gründer der bedeutendsten „Schokoladenformen- und Blechemballagenfabrik“ Deutschlands mit Sitz in Dresden.

Biografie

Reiche legte 1867 die Gesellenprüfung als Klempner in Wilsdruff in Sachsen ab. Während seiner Wanderjahre 1867 bis 1870 erlernte er die Herstellung von Schokoladenformen im Hause Létang in Frankreich. Nach seiner Rückkehr aus Frankreich machte er sich zunächst mit einer kleinen Klempnerei selbstständig. Zur gleichen Zeit erblühte in Dresden die Süßwarenindustrie. Als früheste Unternehmen sind zu nennen: Jordan & Timaeus, Otto Rüger und Hartwig & Vogel. Schon 1878 nannte sich Reiches Firma „Blechwarenfabrik“, die außer Schokoladenformen aus Weißblech Verpackungsdosen aus gewalzten Blechen produzierte. 1895 gehörten dem 1878 mit zehn Gesellen aufgebauten Betrieb bereits etwa 1100 Belegschaftsangehörige an.

Reiches Schokoladenformen gehören zu den berühmtesten der Welt und sind Sammlerstücke. Aus Auftragsbüchern der Jahre 1906 bis 1914 geht hervor, dass alle großen Süßwarenfabriken im deutschsprachigen Raum Kunden Anton Reiches waren – außer den oben genannten Dresdner Firmen auch Stollwerck, Sarotti, Sprengel und Waldbaur in Deutschland, Manner in Österreich, Lindt, Suchard und Tobler in der Schweiz, Tjoklat in den Niederlanden und andere. Von 1885 bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs exportierte sein Betrieb auch in die USA.

Auch die heute bei Spielzeug- und Reklamesammlern beliebten Stollwerck-Sparautomaten stammen aus Reiches Produktion.

Das nach Reiches Tod von seinem Sohn weitergeführte Unternehmen wurde nach der Zerstörung Dresdens im Krieg wieder aufgebaut und bestand noch bis 1972 in der DDR fort.

Das Anton-Reiche-Museum im Museum Hofmühle Dresden erinnert heute an sein Werk.

Literatur

Fußnoten

  1. Lebensdaten nach dem Eintrag in der Sächsischen Biografie