Friedrich Wilhelm Pohle

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Friedrich Wilhelm Pohle
Grab Friedrich Wilhelm Pohles auf dem Loschwitzer Kirchfriedhof

Friedrich Wilhelm Pohle (* 5. Januar 1830 in Tragnitz bei Leisnig; † 11. November 1892 in Loschwitz bei Dresden) war ein deutscher Chronist und Kantor.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pohle erhielt seine Ausbildung am Dresdner Freiherrlich von Fletcherschen Lehrerseminar und wurde Lehrer an der 5. Bezirksschule in Dresden. Im Jahr 1866 nahm er eine Stelle als Lehrer im Dorf Loschwitz bei Dresden an und wurde Kantor von Loschwitz. Er war zu diesem Zeitpunkt der erste offizielle Träger dieses Titels und behielt sein Amt bis zu seinem Tod. Am 25. März 1884 gründete er in Loschwitz in der Tradition sächsischer Schüler-Kantoreien[1] die „Cantorei“, einen Jungen- und Männerchor. Unter seinem Nachfolger Friedrich Kettner wurde die Cantorei in einen gemischten Chor umgewandelt.

Bedeutung erlangte Pohle vor allem als erster Chronist von Loschwitz. Im Jahr 1883 und erneut 1886 erschien seine Chronik von Loschwitz, in der er unter anderem auf den kritischen Zustand der Loschwitzer Kirche eingeht, die erst um 1900 renoviert wurde. Pohles „Bedeutung für die Loschwitz-Wachwitzer Ortsgeschichte ist grundlegend“[2], er verkehrte unter anderem mit Friedrich Wieck, Gustav Wilhelm Teschner und Heinrich Dorn. Letzterer setzte Pohle in seiner Biografie Ostracismus. Ein Gericht Scherben ein literarisches Denkmal.

Pohle starb 1892 in Loschwitz. Sein Grab befindet sich auf dem Kirchfriedhof der Loschwitzer Kirche.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Chronik von Loschwitz: auf Grund von amtlichen Quellen und mit Benutzung des Königl. Sächs. Haupt-Staatsarchivs, des Ratsarchivs der Königl. Haupt- und Residenzstadt Dresden, sowie der Königl. Bibliothek. 1883.
  • Führer für Loschwitz und Umgegend. 1887.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ortsverein Loschwitz-Wachwitz (Hrsg.): Künstler am Dresdner Elbhang. Band 1. Elbhang-Kurier, Dresden 1999, S. 128.
  • Wolfram Steude: Zur Kirchenmusik in der Kirchgemeinde Loschwitz-Wachwitz. In: Ev.-Luth-Kirchgemeinde Dresden-Loschwitz (Hrsg.): 300 Jahre Kirchgemeinde Dresden-Loschwitz. Festschrift. Ev.-Luth. Kirchgemeinde Dresden-Loschwitz, Dresden 2004, S. 82–92.
  • Wolfgang Pohle: … und in ihm waltet ein für sein Fach bedeutender Mann, der Cantor Pohle. In: Elbhang-Kurier. Elbhang-Kurier, Dresden März/2009, S. 6–9 und April/2009, S. 11–13.
  • Pohle, Friedrich Wilhelm. In: Ortsverein Loschwitz-Wachwitz e. V. (Hrsg.): Loschwitz – Illustrierte Ortsgeschichte: 1315–2015. Elbhang-Kurier-Verlag, 2015, ISBN 978-3-936240-31-3. S. 338.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Friedrich Wilhelm Pohle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die älteste sächsische Schüler-Kantorei wurde bereits 1526 in Torgau gegründet. Vgl. Zur Kirchenmusik in der Kirchgemeinde Loschwitz-Wachwitz, S. 88.
  2. Künstler am Dresdner Elbhang, S. 128.