Friesengeist

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Friesengeist ist ein Kräuterlikör mit 56 Volumenprozent Alkoholanteil, dessen Rezeptur Johann Eschen, zu dieser Zeit Gründer und Inhaber des Hotels Friesenhof im Ort Wiesmoor in Ostfriesland, 1957 entwickelte. 2011 wurden etwa eine Million Flaschen Friesengeist verkauft. Inzwischen gehören die Markenrechte dem Spirituosenhersteller Behn.

Name und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Johann Eschens eigenen Angaben fand man beim Torfstechen im Jahr 1951 ein Fässchen, gefüllt mit schwarzgebranntem Schnaps im Moor. Eschen trank davon und war vom Geschmack derart überzeugt, dass er versuchte, die Rezeptur nachzuahmen. Dabei stellte er fest, dass der „Geschmack von den einheimischen Kräutern stammte“.[1] Im August 1957 gelang ihm schließlich nach langem Experimentieren der Durchbruch.[2] Er benannte das Getränk zunächst nach seinem Hotel und schenkte es unter dem Namen Geist vom Friesenhof ausschließlich in seinem Hotel aus. 1961 gab er dem Hotel und der Spirituose den von beiden noch heute genutzten Namen Friesengeist[3] und begann, das Getränk auf Ausstellungen anzupreisen. Wenig später vertrieb er das Getränk in der gesamten Bundesrepublik, in Dänemark, Schweden, Frankreich, Argentinien und den Niederlanden.[1]

Die Markenrechte verkauften seine Nachfahren im Jahr 1999 an den Spirituosenhersteller Behn.[4] In Wiesmoor ist dem Getränk inzwischen ein Museum gewidmet, das Karlheinz Eschen, Sohn von Johann Eschen und seit 1984 Inhaber des Hotels, zum 50. Jahrestag der Erfindung am 11. November 2011 eröffnete.[1] Es entstand mit Unterstützung des Spirituosenherstellers Behn.[1]

Trinkspruch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor oder während des Anstoßens wird der Trinkspruch Wie Irrlicht im Moor, flackert's empor, lösch aus, trink aus, genieße leise auf echte Friesenweise, den Friesen zur Ehr vom Friesengeist mehr. vorgetragen.[5]

Zusammensetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Basis des Friesengeistes ist ein reiner, hochprozentiger Kornschnaps. Dieser ist mit Früchten und Kräuterauszügen versetzt.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Oliver Oelke: Ein Fass im Moor gefunden. „Friesengeist“ erst nur im eigenen Gastronomiebetrieb angeboten. In: Anzeiger für Harlingerland vom 2. November 2011
  2. Angaben gemäß Friesengeist. Der Film (Memento des Originals vom 14. September 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.friesengeist.de.
  3. Alexander Schmolke: Erfolgreiche Schnapsidee. In: Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung (AHGZ). Druckausgabe Nr. 2011/29 vom 16. Juli 2011.
  4. Bernd-Volker Brahms: Museum für den "Friesengeist". In: Ostfriesen-Zeitung vom 3. November 2011. Abgerufen am 12. Dezember 2015.
  5. Christiane Rossner: Inseln überrannt, das Binnenland unbekannt. In Ostfriesland schrieben Häuptlinge die Geschichte. In: Monumente online. Abgerufen am 9. September 2016.