Fritz Walter (Fußballfunktionär)

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Fritz Walter

Fritz Walter (* 15. März 1900 in Cannstatt bei Stuttgart; † 5. Januar 1981), Epitheton: Der Doktor, war Studienrat und von 1944 bis 1968 Präsident des Sportvereins VfB Stuttgart.

Er führte nicht nur den VfB Stuttgart durch seine erfolgreichste Ära, sondern war auch in Ämtern in vielen Verbandsgremien (zum Beispiel als langjähriger Vorsitzender des Vertragsspielerausschusses des DFB) ein Wegbereiter des deutschen Fußballs nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs.

Nachdem er sein Abitur gemacht hatte und für ein halbes Jahr im Ersten Weltkrieg im Einsatz war, trat er 1919 dem VfB Stuttgart als Mitglied bei. Zu dieser Zeit studierte er bereits Germanistik, Romanistik und Anglistik. Als junger Dr. phil. wurde er 1923 schon früh Schriftführer des VfB Stuttgart.

Präsidentschaft beim VfB Stuttgart

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Nachdem es ihm gelungen war, die Zustimmung des amerikanischen Generals Jackson zur Etablierung einer süddeutschen Oberliga zu erwirken, begann bereits im Herbst 1945 der Punktspielbetrieb in einer zonenweiten Liga, während im Rest Deutschlands daran noch nicht einmal zu denken war. Walter hatte maßgeblichen Anteil am Aufstieg des VfB Stuttgart zu einem süddeutschen und bundesweiten Spitzenverein. Obwohl er es vermied, den Verein in finanziell unkalkulierbare Risiken zu stürzen, kam es dennoch zu Zuwendungen an die Spieler, die seinerzeit dem Vertragsspielerstatut widersprachen. Daraufhin wurde Walter vom DFB-Sportgericht unter Leitung des ehemaligen NS-Richters Günther Riebow zu einer Geldstrafe in Höhe von 1.000 D-Mark verurteilt – pikanterweise war das DFB-Vorstandsmitglied Walter zu dieser Zeit Vorsitzender des Vertragsspielerausschusses des Verbandes und damit für die Einhaltung des Statuts zuständig.[1]

Da man aber in anderen Vereinen immer öfter den Erfolg um jeden Preis wollte, wurde Walter zunehmend aus den eigenen Reihen zu einer „offensiveren“ Einkaufspolitik gedrängt. Und so war es schließlich Senator Hans Weitpert, der sich für dieses Vorgehen einsetzte und so erst zum Berater des Vorstands wurde, um dann 1969 Walter als Präsident abzulösen. Als Weitperts neue Einkaufspolitik den Verein schließlich in große finanzielle Nöte brachte, welche den VfB schließlich zum unvermeidlichen Abstieg führten, fühlte sich Walter mit 75 Jahren nicht mehr in der Lage, sich dem Notvorstand anzuschließen, als er wieder gebraucht wurde. Trotz seiner Enttäuschung über die Entwicklung, die der Verein nach seinem Abgang nahm, blieb seine Verbundenheit zum VfB Stuttgart immer bestehen.

Während der Präsidentschaft von Fritz Walter wurde der VfB zweimal Deutscher Fußballmeister (1950 und 1952) und gewann zweimal den DFB-Pokal (1954 und 1958). Ironischerweise wechselte sich Stuttgart bei den Meisterschaften vier Jahre lang mit dem 1. FC Kaiserslautern ab, der vom Fußballspieler Fritz Walter angeführt wurde.

Am 28. Januar 1970 wurde Fritz Walter vom Bundespräsidenten das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen und durch den Oberbürgermeister Arnulf Klett und den Regierungspräsidenten Friedrich Roemer überreicht.[2] Eine Straße und ein Haus in Bad Cannstatt, in dem junge Fußballspieler Unterkunft und Betreuung finden, tragen heute seinen Namen.

Einzelnachweise

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  1. Nordwest-Zeitung: „Kommentare zur Zeit“ (7. Oktober 1957, Seite 2)
  2. Ehrung für Fritz Walter. In: VfB Stuttgart (Hrsg.): tip top – Magazin für Sportfreunde des VfB Stuttgart. Belser Verlag, März 1970, S. 5.