GEDIA

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Gebr. Dingerkus GmbH & Co. KG

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Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1910
Sitz Attendorn, Deutschland Deutschland
Leitung
  • Helmut Hinkel
  • Klaus Bierwirth
  • Ulrich Kraft
Mitarbeiterzahl 4.700 (2023)
Umsatz 760 Mio. Euro (2022)
Branche Automobilzulieferer
Website www.gedia.de
Stand: 10. Oktober 2023
GEDIA Verwaltungsgebäude
Blick auf eines der Werksgebäude

Die Gebr. Dingerkus GmbH & Co. KG ist die Konzernobergesellschaft eines Herstellers von Strukturteilen und Zusammenbauten für den automobilen Karosseriebau sowie Chassis-Komponenten mit Sitz in Attendorn.

Mit insgesamt neun Produktionsstätten in Deutschland, Spanien, Polen, Ungarn, China, Indien und Mexiko sowie Joint Ventures und Kooperationen in den USA ist die Gruppe international aufgestellt. Am Standort Attendorn arbeiten zurzeit rund 1.000 Mitarbeiter.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1910 gründeten Anselm und Ferdinand Dingerkus das Unternehmen. Zunächst befassten sich die Brüder mit der Herstellung von Bijouteriewaren, bevor 1925 das Fertigungsprogramm um Blech-Hohlgriffe für Emaille-Geschirre erweitert wurde. In den 50er Jahren stieg das Unternehmen in die Produktion von Kunststoffgriffen etwa für Töpfe ein, von denen bis zu 10 Millionen Stück pro Jahr ausgeliefert wurden, was die Sparte zwischenzeitlich zum größten Umsatzträger des Unternehmens machte. Parallel lief ab 1955 die Produktion von Press-, Stanz- und Ziehteilen, insbesondere für die Automobilproduktion, an.[1] 1958 erwarb GEDIA zudem eine Maschinenfabrik, die Scheren und Stanzen für den Bausektor produzierte, verkaufte die Abteilung aber schon vier Jahre später an Muhr und Bender weiter.[2]

Ab Ende der 90er Jahre expandierte das Unternehmen zunehmend ins Ausland. 1998 wurden Produktionswerke in Nowa Sól, Polen und Sta. Margarida, Spanien errichtet. Ein Werk in Ungarn (2007), ein zweites Werk in Polen (2008) und neue Werke in China (2008) und Mexiko (2014) folgten. Des Weiteren entstanden Engineering Center in Frankreich, den USA und Schweden.[1]

Am Stammsitz in Attendorn wurden seit 1994 die ersten Punkt-Schweißroboter eingesetzt, ein Jahr später die erste Transferpresse in Betrieb genommen. 1998 wurden ein neues Montagewerk und ein Logistikzentrum aufgebaut. Durch ein Technologiezentrum wuchs ab 2001 die Forschungs- und Entwicklungsabteilung am Hauptsitz. Zudem wurde der hauseigene Werkzeugbau ausgebaut.[1] Mit dem Verkauf der Griffesparte, die zuletzt nur noch fünf Prozent zum Unternehmensumsatz beisteuerte, im Jahr 2003 setzte das Unternehmen seinen Schwerpunkt auf die Entwicklung automobiler Leichtbautechnologien und Chassis-Komponenten. Das ehemalige Bakelite-Werk in Attendorn wurde zunächst für andere Unternehmenssparten genutzt, bis es 2013 aufgegeben wurde.[2] Zugleich investierte GEDIA am Stammsitz in eine neue Warmumformungslinie.[3] 2018 begann der Bau eines weiteren Werks in Attendorn mit einer Produktionsfläche von 11.000 Quadratmetern.[4]

Im Jahr 2016 ist die GEDIA Automotive Group um zwei neue Standorte im US-Bundesstaat Michigan und im indischen Pune erweitert. 2019 wurde ein Joint Venture mit der chinesischen HyUnion Holding gegründet.[5] Geplant ist ein weiteres Werk im US-Bundesstaat Georgia.[6]

Anfang 2020 drangen Hacker in die IT-Systeme der Unternehmenszentrale ein, so dass die gesamte EDV heruntergefahren werden musste.[7] Eine offenbar russische Hackergruppe bekannte sich zu dem Cyberangriff und forderte Lösegeld. Bei Nichtzahlung sollten gestohlene Daten veröffentlicht werden.[8]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2007: Sieg beim Wettbewerb „Excellence in Production“ in der Kategorie „Interner Werkzeugbau unter 100 Mitarbeiter“
  • 2008: „Lieferant des Jahres“ von General Motors[9]
  • 2009: Finalist beim Wettbewerb „Excellence in Production“ in der Kategorie „Interner Werkzeugbau unter 100 Mitarbeiter“
  • 2010: Sieg beim Wettbewerb „Excellence in Production“ in der Kategorie „Interner Werkzeugbau unter 100 Mitarbeiter“
  • 2012: „Volvo Quality Award of Excellence“ für GEDIA Polen und Spanien[10]
  • 2013: Sieg beim Wettbewerb „Excellence in Production“ in der Kategorie „Interner Werkzeugbau über 50 Mitarbeiter“

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c GEDIA Automotive Group: Historie. Abgerufen am 19. September 2020.
  2. a b Peter Plugge: Gedia gibt Werk II auf. 13. August 2013, abgerufen am 19. September 2020 (deutsch).
  3. GEDIA investiert in neue Warmumformung. 26. Juli 2013, abgerufen am 19. September 2020 (deutsch).
  4. Größte Investition der Firmengeschichte. In: gedia.de. Abgerufen am 19. September 2020.
  5. Attendorner Gedia Gruppe gründet Joint Venture in Shanghai. 28. Februar 2019, abgerufen am 19. September 2020 (deutsch).
  6. Die GEDIA Automotive Gruppe expandiert. In: gedia.de. Abgerufen am 19. September 2020.
  7. Flemming Krause: Attendorn: Gedia-Zentrale liegt nach Cyberangriff lahm. 23. Januar 2020, abgerufen am 16. Mai 2020 (deutsch).
  8. Thorsten Streber: Cyberangriff auf Gedia: Bekennerschreiben veröffentlicht. 30. Januar 2020, abgerufen am 16. Mai 2020 (deutsch).
  9. Gedia für GM wieder Lieferant des Jahres. 1. Juli 2008, abgerufen am 19. September 2020 (deutsch).
  10. GEDIA Polen und Spanien mit Award von Volvo ausgezeichnet. In: gedia.de. Abgerufen am 19. September 2020.