Georg Ernst von Sayn-Wittgenstein-Berleburg

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Graf Georg Ernst von Sayn-Wittgenstein-Berleburg (* 22. September 1735 in Ludwigsburg; † 2. September 1792 in Paris) war ein königlich französischer Generalleutnant.

Herkunft

Seine Eltern waren Ludwig Franz von Sayn-Wittgenstein-Berleburg (1694–1750) und dessen Ehefrau die Gräfin Helene Emilie zu Solms-Baruth (1700–1750), eine Tochter des Grafen Johann Christian zu Solms-Baruth (1670–1726).

Leben

Er verlebte seine Jugend in Berleburg und ging in kurpfälzischen Militärdienst. Dort wurde er 1753 Hauptmann und 1757 Oberstleutnant. Anschließend ging er nach Frankreich und kam dort am 7. März 1761 in das deutsche Régiment d’Alsace. Mit dem Regiment diente er während des Siebenjährigen Krieges 1761 und 1762 in Deutschland. Nach dem Krieg wurde er am 26. Dezember 1768 Kommandant des Régiment d’Anhalt. Von 1768 bis 1769 wurde das Regiment auf Korsika eingesetzt. Am 24. März 1769 erhielt er den Orden Ordre du Mérite militaire. Am 3. Januar 1770 wurde er zum Brigadier der Infanterie befördert. Als solcher wurde 1771 nach München geschickt, um mit dem Kurfürsten einen Vertrag abzuschließen. Am 7. April 1773 wurde er 2. Oberst im Regiment, 1774 wurde er auch Mitglied im Ausschuss für die Manöver. Um diese Zeit konvertierte er zum Katholizismus und wurde am 18. Januar 1775 mit dem Ordre royal et militaire de Saint-Louis ausgezeichnet. Am 18. April 1778 wurde er Regimentskommandeur und am 1. März 1780 Maréchall de Camp. Am 13. Juli 1791 kam er zur 2. Division und wurde am 16. Juli 1791 zum Generalleutnant ernannt.[1] Außerdem wurde er Kommandant der Truppen in Südfrankreich. Am 20. Juli 1792 wurde er nach Paris zurückberufen und verteidigte den König am 10. August 1792 bei den Tuilerien. Er wurde verhaftet und in das Gefängnis Prison de l’Abbaye gebracht. Während der Septemberunruhen wurde das Gefängnis von einem Mob gestürmt und der General sowie viele weitere Insassen aus dem weiteren Umfeld des Königs getötet.[2][3]

Familie

Er heiratete im Mai 1775 Caroline Joséphine de Kaempfer (Kempfer) (* 15. Juli 1755; † nach 1839),[4] Tochter des königlich französischen Rates Jean Baptiste de Kaempfer (1715–1792) aus Plobsheim und der Anne Françoise de Saulnais.[5]

  • Joseph Franz (* 24. Februar 1774; † 31. Dezember 1817), Oberleutnant in der Legion Hohenlohe ⚭ 1816 Julie Eléonore de Boulhage (Gräfin von Bouchage)
  • Anna Eléonore (* 18. Januar 1776; † 1854) ⚭ Comte Gilbert de Chauvigny († 1820)[6]
  • Ludwig Joseph (* 10. April 1784; † 7. Juli 1857), Kaiserlich-Russischer Oberleutnant ⚭ 1831 Gräfin Pauline von Degenfeld-Schomburg (1803–1861), Tochter des Grafen Friedrich Christoph von Degenfeld-Schonburg
  • August Ludwig (* 6. März 1788; † 1839)

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. État militaire de France, S. 13
  2. Adolphe Granier de Cassagnac,Histoire Des Girondins Et Des Massacres de Septembre D'après Les Documents Officiels Et Inédits, Band 2, S. 276
  3. Maton de la Varenne, Histoire particulière des événements en France, en 1792,S. 343
  4. Die Witwe heiratete Louis Charles Antoine de Beaufranchet d’Ajout (1757–1812)
  5. Monatsblatt der Heraldischen Gesellschaft „Adler“, Volume 4, S. 107
  6. Annales maritimes et coloniales, Volume 2, S. 921f