Georg Wenker

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. August 2014 um 00:28 Uhr durch Mehlauge (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Georg Wenker

Georg Wenker (* 25. Februar 1852 in Düsseldorf; † 17. Juli 1911 in Marburg) war ein deutscher Sprachwissenschaftler.

Leben

Wenker besuchte 1867–1872 das Düsseldorfer Gymnasium und legte dort das Abitur ab. Er studierte in Zürich, Bonn und Marburg und promovierte im Jahre 1876 an der Universität Tübingen mit einer Dissertation zum Thema Über die Verschiebung des Stammsilbenauslautes im Germanischen. 1877 wurde er Bibliothekar in Marburg.

Wenker war von 1888 bis zu seinem Tode Leiter des Forschungsinstituts für Deutsche Sprache an der Universität Marburg und begründete den Sprachatlas des Deutschen Reichs, der auch als Wenkeratlas bekannt ist und aus dem das heutige Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas hervorging. Dazu stellte er bis 1880 die 40 heute nach ihm benannten Wenkersätze zusammen, die er in den Folgejahren von Lehrern aus dem gesamten Deutschen Reich in deren jeweilige Ortsmundart übertragen ließ. Heute werden ähnliche Sätze in vielen Ländern genutzt, um Erhebungen für Mundarten zu machen.

Ehrung

Werke

  • Sprach-Atlas von Nord- und Mitteldeutschland. Auf Grund von systematisch mit Hülfe der Volksschullehrer gesammeltem Material aus circa 30000 Orten. Abtheilung I, Lieferung 1. (6 Karten und Textheft). Straßburg/London 1881.
  • Deutscher Sprachatlas. Auf Grund des von G. Wenker begründeten Sprachatlas des Deutschen Reichs in vereinfachter Form begonnen von F. Wrede, fortgesetzt von W. Mitzka und B. Martin. Marburg 1927-56.

Literatur

  • Alfred Lameli: Was Wenker noch zu sagen hatte... Die unbekannten Teile des 'Sprachatlas des deutschen Reichs'. Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik 75/3 (2008), S. 255–281.
  • Werner Heinrich Veith: Wenker, Georg (1852–1911). Encyclopedia of Language & Linguistics, Second Edition, 13 (2006), S. 550–551.