Grauglanzstar

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Grauglanzstar

Grauglanzstar

Systematik
Unterordnung: Singvögel (Passeri)
Familie: Stare (Sturnidae)
Unterfamilie: Sturninae
Tribus: Lamprotornini
Gattung: Eigentliche Glanzstare (Lamprotornis)
Art: Grauglanzstar
Wissenschaftlicher Name
Lamprotornis unicolor
(Shelley, 1881)

Der Grauglanzstar (Lamprotornis unicolor, Syn.: Cosmopsarus unicolor) ist eine Vogelart aus der Familie der Stare. Er ist endemisch in Zentraltansania, wurde aber als Irrgast auch in Kenia beobachtet.

Aussehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kopfstudie

Der ausgewachsene Vogel ist etwa 30 cm groß. Das Gefieder ist am ganzen Körper grau, im Prachtkleid glänzen Flügel, Schwanz und Rücken in einem dunklen Oliv. Schnabel und Beine sind grau, die Augen blass hellgelb mit einem dunklen, weinroten Ring um die Pupille.[1]

Die Juvenilen sind blasser gefärbt, haben dunkle Augen und einen kürzeren Schwanz.[1]

Lebensraum und Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Vogel kommt meist in kleinen Schwärmen vor; die Nahrungssuche erfolgt oft am Boden.[1]

Besiedelt werden Busch- und Grasland, sofern in letzterem einzelne Bäume und Büsche vorkommen. Die Habitate liegen in Höhen zwischen 1000 und 1850 Metern.[1]

Der Ruf ist ein scharf klingendes, nasales „rannah“.[1]

Etymologie und Forschungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

George Ernest Shelley beschrieb den Grauglanzstar unter dem Namen Cosmopsarus unicolor. Das Typusexemplar wurde ihm von John Kirk aus Ostafrika zugesandt.[2]

Das Wort »Lamprotornis« stammt von den griechischen Worten »lamprotēs« für »Pracht, Herrlichkeit, Brillanz« und »ornis ὄρνις« für »Vogel« ab.[3] Das lateinische Wort »unicolor« steht für »einfarbig, einheitlich«.[4]

Phylogenie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nächstverwandte Art (Schwesterart) des Grauglanzstars ist der Mevesglanzstar Lamprotornis mevesii.[5] Die unterschiedliche Färbung des männlichen Prachtkleids geht auf unterschiedliche Nanostruktur der im Gefieder eingelagerten Melanosomen zurück, die durch Lichtbrechung Strukturfarben erzeugen. Die Radiation wird auf sexuelle Selektion zurückgeführt.[6]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Terry Stevenson, John Fanshawe: Birds of East Africa. Princeton Field Guides, Princeton 2002, ISBN 978-0-691-12665-4.
  • James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
  • George Ernest Shelley: On new Species of East-African Birds. In: The Ibis (= 4). Band 5, 1881, S. 115–118 (online [abgerufen am 21. Januar 2014]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Lamprotornis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Terry Stevenson u. a., S. 490.
  2. George Ernest Shelley, S. 116.
  3. James A. Jobling S. 218.
  4. James A. Jobling S. 396.
  5. Irby J. Lovette & Dustin R. Rubenstein (2007): A comprehensive molecular phylogeny of the starlings (Aves: Sturnidae) and mockingbirds (Aves: Mimidae): Congruent mtDNA and nuclear trees for a cosmopolitan avian radiation. Molecular Phylogenetics and Evolution Volume 44, Issue 3: 1031–1056. doi:10.1016/j.ympev.2007.03.017
  6. Rafael Maia, Dustin R. Rubenstein, Matthew D. Shawkey (2013): Key ornamental innovations facilitate diversification in an avian radiation. Proceedings of the National Academy of Sciences USA vol. 110 no. 26: 10687–10692. doi:10.1073/pnas.1220784110