Greta Granstedt

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Greta Granstedt (* 13. Juli 1907 in Scandia, Kansas, USA; † 7. Oktober 1987 in Los Angeles, Kalifornien, USA) war eine US-amerikanische Film- und Theaterschauspielerin.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Greta Granstedt wurde in Scandia als Irene Granstedt geboren, nicht in Malmö, wie sie zu Beginn ihrer Filmkarriere behauptete (wie deswegen vor allem in älterer Literatur zu lesen ist). 1919 zog die Familie nach Mountain View in Kalifornien um.[1] Im April 1922 bedrohte sie ihren zwei Jahre älteren Freund mit einer Pistole. Als der danach griff, wurde er durch einen Schuss in den Bauch verletzt. Ein oder zwei Wochen lang schien es, als würde er daran sterben, doch schließlich erholte er sich vollständig. Granstedt bekam für diese Tat keine Gefängnisstrafe, wurde aber aus Mountain View „verbannt“.[2] Sie zog ins etwa 35 Meilen entfernte San Francisco. In den nächsten Jahren heiratete sie zweimal, erst Robert Bleiber und dann Alfred Lowenthal, beide Ehen wurden aber bald annulliert.[1][3] Sie nahm an Schönheitswettbewerben teil und versuchte, ans Theater zu kommen. Schließlich arbeitete sie als Modell an der California School of Fine Arts. Mittlerweile nannte sie sich Eraine Granstedt.[1]

1926 freundete sie sich mit der Studentin Bessie Haley an, die bald bei ihr und ihrem Bruder Theo einzog. Im Jahr darauf zogen die beiden auf einem Dampfer nach Los Angeles, wohin es besonders Eraine Grandstedt zog. Haley lernte auf dieser Fahrt Glen Hyde kennen. Die beiden heirateten im Jahr darauf und verschwanden kurz darauf auf einer Bootsreise auf dem Colorado spurlos.[1] Granstedt bekam bald kleinere Rollen in mindestens 11 Filmen bei den Mack Sennett Comedies, anscheinend noch unter dem Namen Eraine Granstedt.[4] Nebenbei arbeitete sie am Theater. In dem Stück From Hell Came a Lady fiel sie einem Produzenten auf und bekam eine Rolle in dem Film Excess Baggage, in dem sie als Greta Granstedt auftrat.[5] 1929 starb ihre Mutter Emma Granstedt beim Untergang der San Juan, auf der sie zusammen mit ihrem Mann Theodor nach Hollywood reiste, um ihre Tochter zu besuchen.[6] Theodor Granstedt konnte gerettet werden.[7]

Greta Granstedt war in ihrer Karriere in erfolgreichen Filmen und Großproduktionen wie Die Abenteuer des Marco Polo, Marie-Antoinette, Auf Messers Schneide, Johanna von Orleans, Die größte Schau der Welt oder Begierde unter Ulmen zu sehen, hatte darin aber nur kleine bis sehr kleine Rollen. Auffälligere Rollen hatte sie in kleineren Filmen wie Street Scene, Verbrechen ohne Leidenschaft, Draculas Blutnacht und vor allem als Anna in Hitler – Beast of Berlin.[8] Neben der Filmarbeit war sie auch am Theater tätig. Die Internet Broadway Database gibt drei Stücke an, in denen sie in den 1930er Jahren am Broadway auftrat.[9] Ab 1950 war sie vereinzelt auch in Fernsehserien wie The Lone Ranger, Captain Midnight, Ihr Star: Loretta Young oder Perry Mason tätig. 1970 zog sie sich aus dem Filmgeschäft zurück und züchtete in Kanada Appaloosapferde.[8]

Greta Granstedt heiratete achtmal. Fünf dieser Ehen wurden später annulliert: Neben denen mit Bleiber und Lowenthal auch die mit Marcel Olis,[10][11] Max de Vega[12] und Lawrence Wright[13]. De Vega und Wright waren bei der jeweiligen Hochzeit mit Granstedt formal noch mit einer anderen Frau verheiratet. Granstedts Ehe mit dem Musiker Ramon Ramos[2] wurde relativ bald wieder geschieden[14]. 1947 heiratete sie Arthur G. Forbes, mit dem sie einen Jungen adoptierte. Nach der Scheidung, bei der er zu Alimenten verpflichtet wurde, focht Forbes die Rechtmäßigkeit der Adoption an. Granstedt ging juristisch dagegen vor und bekam Recht.[15] Schließlich heiratete sie Howard Thomas, mit dem sie bis zu ihrem Tod am 7. Oktober 1987 verheiratet blieb.[16]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Filme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fernsehserien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1950–53: The Lone Ranger (4 Folgen)
  • 1952: Sky King (Folge 1x09)
  • 1952: Big Town (Folge 3x08)
  • 1953,55: You Are There (2 Folgen)
  • 1955: Captain Midnight (2 Folgen)
  • 1955–56: Ihr Star: Loretta Young (Letter to Loretta, 2 Folgen)
  • 1957: Dragnet (Folge 6x34)
  • 1957: Lassie (Folge 4x15)
  • 1961: Peter Gunn (Folge 3x36)
  • 1962,64: Perry Mason (2 Folgen)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Greta Granstedt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Brad Dimock: Sunk Without a Sound – Glen and Bessie Hyde. Fretwater Press, Flagstaff 2001, ISBN 1-892327-28-7, S. 45–48 (englisch, Textarchiv – Internet Archive [abgerufen am 7. April 2024]).
  2. a b Girl Exile of Mountain View to Wed Third Time. In: The Sacramento Bee. 3. November 1933, S. 14 (englisch, Abrufbar bei Newspapers.com unter der Id 617392267).
  3. Artist’s Parents Sue to Annul Marriage. In: San Francisco Examiner. 19. Februar 1926, S. 8 (englisch, Abrufbar bei Newspapers.com unter der Id 457563164).
  4. Warren M. Sherk: The Films of Mack Sennett. Scarecrow Press, Lanham 1998, ISBN 0-8108-3443-X, S. 290 (englisch, Textarchiv – Internet Archive [abgerufen am 7. April 2024]).
  5. Youth Is Triumphant. In: Picture Play. Band 30, April 1929, S. 110, ganz unten (englisch, Textarchiv – Internet Archive [abgerufen am 7. April 2024]).
  6. Robert C. Belyk: Great Shipwrecks of the Pacific Coast. John Wiley & Sons, New York 2001, ISBN 0-471-38420-8, San Juan: End of an Era, S. 209 (englisch, Textarchiv – Internet Archive [abgerufen am 7. April 2024]).
  7. Robert C. Belyk: Great Shipwrecks of the Pacific Coast. John Wiley & Sons, New York 2001, ISBN 0-471-38420-8, San Juan: End of an Era, S. 219 (englisch, Textarchiv – Internet Archive [abgerufen am 7. April 2024]).
  8. a b Greta Granstedt. In: AllMovie. Abgerufen am 7. April 2024 (englisch).
  9. Greta Granstedt in der Internet Broadway Database, abgerufen am 7. April 2024 (englisch)
  10. Olis – Granstedt. In: The New York Times. 4. Oktober 1935, S. 26 (englisch, Abrufbar bei ProQuest unter der Id 101344353).
  11. Ed Sullivan: Men and Maids. In: Detroit Free Press. 30. Juli 1936, S. 13 (englisch, Abrufbar bei Newspapers.com unter der Id 97745982).
  12. Actress Finds Wedding Illegal. In: Los Angeles Times. 15. Februar 1941, S. 3 (englisch, Textarchiv – Internet Archive [abgerufen am 7. April 2024]).
  13. Actress Wins Annulment of War Marriage. In: Los Angeles Times. 16. August 1946, S. 2 (englisch, Textarchiv – Internet Archive [abgerufen am 7. April 2024]).
  14. The Broadway Swing-Kings Wonder If Music Really IS the Food of Love. In: The Salt Lake Tribune. 19. April 1936, S. 51, Sour Notes and Sweet, rechte Spalte (englisch, Abrufbar bei Newspaper Archive).
  15. Adoption Ruled Valid; Actress to Keep Child. In: Los Angeles Times. 5. Oktober 1951, S. 1 (englisch, Textarchiv – Internet Archive [abgerufen am 7. April 2024]).
  16. Death Notices/Funeral Announcements. In: Los Angeles Times. 11. Oktober 1987, S. 40 (englisch, Abrufbar bei Newspapers.com unter der Id 405062485).