Gudenushöhle
Gudenushöhle
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Lage: | Kremstal | |
Höhe: | 500 m ü. A. | |
Geographische Lage: |
48° 26′ 50″ N, 15° 23′ 45″ O | |
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Katasternummer: | 6845/10 | |
Gesamtlänge: | 30 m | |
Niveaudifferenz: | 4 m | |
Besonderheiten: | archäologischer Fundplatz | |
Website: | Gemeinde Albrechtsberg |
Die Gudenushöhle im nordwestlichen Niederösterreich wurde vor 70.000 Jahren von einer Gruppe von Neandertalern frequentiert und zählt zu den bedeutendsten steinzeitlichen Fundplätzen Mitteleuropas.
Name
Benannt ist die Höhle nach dem noch heute in Albrechtsberg an der Großen Krems ansässigen Adelsgeschlecht Gudenus.
Lage
Die Höhle liegt im Tal der Kleinen Krems nördlich der Wachau, einem Durchbruchstal der Donau. Das kleine Kremstal verläuft zwischen Großer Krems und der Donau und hat sich tief in das dortige Mittelgebirge eingeschnitten, das etwa parallel zur Wachau 800 m Höhe erreicht. Die Höhle liegt 15 km westlich der Stadt Krems, direkt unterhalb der Burg Hartenstein in einem Felsen nahe dem Ufer. Die Höhle ist etwa 5 m hoch, rund 30 m lang und etwa 5 m breit. Zwischen den beiden Zugängen verläuft sie bogenförmig.
Bedeutung
Vor circa 70.000 Jahren machten hier Neandertaler Jagd auf Höhlenbär, Mammut, Ren, Wildpferd und Wollnashorn. Auch konnten, einmalig für Österreich, bei einer Neubewertung der Funde in den 1990er-Jahren Knochen der Saiga-Antilope (Saiga tatarica) nachgewiesen werden. In der unteren Kulturschicht der Höhle fand man unter anderem Faustkeile, Schaber und bearbeitete Tierknochen, die dem Moustérien zugeordnet werden. Die obere Kulturschicht aus dem Magdalénien (ca. 18.000–10.000 v. Chr.) brachte eine Knochenpfeife ans Licht. Diese gehört neben der Knochenflöte vom Grubgraben bei Kammern zu den ältesten Musikinstrumenten Österreichs. Außerdem wurde ein Adlerknochen mit eingeritztem Rentierkopf gefunden.
Tourismus
In der Umgebung der Gudenushöhle erklärt ein geologischer Lehrpfad die Entstehung der Kalk- und Marmorfelsen sowie die Gebirgsbildung und Granite des Waldviertels. Für Kinder finden öfter Wasserspiele an der Kleinen Krems statt. Der Wanderweg (gleichzeitig Radweg) zur Gudenushöhle beginnt bei der Maigenmühle zwischen Albrechtsberg und Weinzierl am Walde.
Siehe auch
Literatur
- Helga und Wilhelm Hartmann: Die Höhlen Niederösterreichs. In: Landesverein für Höhlenkunde in Wien und Niederösterreich (Hrsg.): Wissenschaftliche Beihefte zur Zeitschrift „Die Höhle“. Band 3. Wien 1985, S. 339–345.
- Helga und Wilhelm Hartmann: Die Höhlen Niederösterreichs. In: Landesverein für Höhlenkunde in Wien und Niederösterreich (Hrsg.): Wissenschaftliche Beihefte zur Zeitschrift „Die Höhle“. Band 5. Wien 2000, S. 499–500.