Gustav Adolf Bühler

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Adolf Bühler junior, eigentlich Gustav Adolf Bühler (* 10. Oktober 1869 in Henau; † 19. April 1939 ebenda) war ein Schweizer Unternehmer aus der Unternehmerfamilie Bühler und St. Galler Kantonsrat (FDP). Er war Geschäftsführer und Mitinhaber der Gebrüder Bühler, der heutigen Bühler AG.

Adolf Bühler jun. ist 1869 als erster Sohn von fünf Söhnen des Adolf Bühler senior und der Maria Seline Naef geboren.[1][2] 1893 stieg er in die Geschäftsleitung ein und übernahm nach dem Tod Adolf sen. die Konzernleitung.[3]:9 Adolf Bühler jun. war 1898–1906 FDP-Kantonsrat, zudem war er im Gemeinderat und im evangelischen Kirchenvorstand von Henau, heute Uzwil, tätig.[4][5]

Er heiratete Alice Forter, die Tochter des Bankiers Adolf Forter.[4][6] Ihre Kinder waren Robert, René (Nachfolger und FDP-Nationalrat), Alice (spätere Ehefrau von James Schwarzenbach), Nelly Marcelle (Skireinnfahrerin, Mutter von Charlotte, George und Andreas Reinhart) sowie Felix.

Die Philosophie Adolf Bühler sen. wurde fortgesetzt, so wurden ab 1915 Mitarbeiterwohnungen und 1918 unter der Führung des Schweizer Verband Soldatenwohl die erste Werkskantine der Schweiz eröffnet, es war der Grundstein des Business Catering der heutigen SV Group,[7] zudem schuf Bühler eine der ersten Lehrlingswerkstätten.[2] Doch architektonisch hob er sich vom Senior ab. Adolf sen. baute die Fabriken zweckmässig auf, Adolf jun. dagegen lernte den späteren Architekten Otto Pfleghard kennen und liess künftig die Firmengebäude und die Wohnhäuser durch das Büro Pfleghard und Haefeli errichten.[3]:9 Die architekten reorganisierten nicht nur das gesamte Firmengelände, und bauten für Adolf Bühler ein englisches Landhaus, das Landhaus Sonnenhügel, renovierten die Villa Tasso, und errichteten weitere Gebäude für die Firma.[3]:21

Die intensive Zusammenarbeit endete ungefähr 1911, die neueren Gebäude und Räumlichkeiten wurden durch Robert Maillart entworfen.[3]:15:57 1912 kaufte Adolf jun. von der Firma Mathias Naef den Bettenauer Weiher, 1927 verkaufte er es an die Gebrüder Bühler.[8] Bei seinem Ableben 1939 beschäftigen die Gebrüder Bühler rund 2800 Mitarbeiter.[4]

Einzelnachweise

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  1. Peter Müller: Adolf Bühler No. 1. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 30. Januar 2003, abgerufen am 3. September 2012.
  2. a b NZZ am Sonntag: Kein Brot ohne Bühler, 15. April 2012, S. 38ff
  3. a b c d Daniel A. Walser: Pfleghard & Haefeli. Bauten für die Gebrüder Bühler in Uzwil. Eine Identität für einen Bauherren. (PDF; 18,4 MB), abgerufen am 20. August 2012
  4. a b c Peter Müller: Adolf Bühler No. 2. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 8. Juni 2004, abgerufen am 3. September 2012.
  5. Industriekultur Nordostschweiz, Ausgabe 56, Mai 2009: Bühler Uzwil: ein Technologiekonzern (Memento des Originals vom 27. Mai 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sgti.ch (PDF; 369 kB), Seite 3, abgerufen am 3. September 2012
  6. Marcel MAyer: Adolf Forter. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 21. Januar 2005, abgerufen am 8. November 2023.
  7. SV Stiftung: Meilensteine (Memento vom 23. September 2015 im Internet Archive), abgerufen am 19. September 2012
  8. Paul Gämperli: Bettenau@1@2Vorlage:Toter Link/www.jonschwil.ch (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 130 kB), Chronik