Gustav Adolf Merkel
Gustav Adolf Merkel (* 12. November 1827 in Oberoderwitz, Oberlausitz; † 30. Oktober 1885 in Dresden) war ein deutscher Organist, Komponist und Musikpädagoge. Seine Orgelkompositionen gehörten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu den meistgespielten Werken.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gustav Adolf Merkel war Sohn des Lehrers und Organisten August Leberecht Merkel (* 1790, † 24. Oktober 1840). Sein Großvater Christian Friedrich Leberecht Merkel (* 1756 in Schneeberg, † März 1830) war in Ruppersdorf und später in Oberoderwitz als Schullehrer tätig gewesen.[1] Gustav Adolf Merkel erhielt bei Ernst Julius Otto und Johann Schneider Unterricht in Kontrapunkt und Orgelspiel. Einige Jahre nahm er eine Lehrtätigkeit an der Dresdner Schule wahr. 1858 wurde er Organist an der Dresdner Waisenhauskirche und 1860 an der Kreuzkirche. 1864 wurde er Hoforganist an der Katholischen Hofkirche in Dresden. Ab 1861 war er Lehrer am Königlichen Konservatorium für Musik. Von 1867 bis 1873 war er Dirigent der Dreyssigschen Singakademie.
Merkel machte sich einen Namen als virtuoser Organist und Komponist für Orgelmusik. Er war unter anderem Lehrer des Dresdner Chorleiters und Komponisten Hugo Richard Jüngst. Am 12. Dezember 1857 wurde er (wie früher Anton Dreyssig) in die Logenvereinigung „Zum goldenen Apfel“ aufgenommen. Im März 1866 wurde er Meister vom Stuhl.
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Orgelwerke
- Neun leichte Orgelpräludien op. 15
- Neun Orgelsonaten (op. 30, 42, 80, 115, 118, 137, 140, 178, 183) (Herausgegeben von Otto Depenheuer.)
- Drei große Choralvorspiele op. 32 (Jesus, meine Zuversicht; Nun sich der Tag; Vom Himmel hoch)
- Adagio op. 35
- 10 leichte Fughetten op. 37
- Variationen über ein Thema von Beethoven op. 45
- 50 leichte und kurze Choralvorspiele op. 48
- Weihnachtspastorale op. 56
- Einleitung und Doppelfuge op. 105[2]
- Choralstudien op. 116
- 2 Andante op. 122
- 12 Fugen op. 124
- 10 Vor- und Nachspiele op. 134
- 10 Präludien op. 156
- 20 Präludien op. 160
- Fantasie Nr.5 d-Moll op. 176
- Orgelschule, op. 177
- 30 Etüden für Pedaltechnik, op. 182
- Wie lieblich sind deine Wohnungen
- Dies ist der Tag, den der Herr gemacht
- Barmherzig und gnädig ist der Herr
- Ich hebe meine Augen auf
- Wenn ich rufe zu dir
- Klavierwerke
- Vier Albumblätter op. 18 (Frühlingslied, Wanderlied, Impromptu, Wiegenlied)
- Valse Brillante, op. 22 (Breitkopf & Härtel 9756)
- Polonaise brillante op. 28
- Maienblüte op. 29
- Genrebilder op. 31
- Drei Charakterstücke op. 50 (Wanderlust, Abendruhe, Ballade)
- Barcarole op. 63
- Vier Stücke op. 74 (In der Dämmerstunde, Märchen, Ständchen, Abendlied)
- Traumbild op. 75
- Bagatellen op. 81 (Süße Heimat, Jagdruf, Maienwonne, Schmetterling)
- Tonblüten op. 82 (Auf grüner Au, Gedenke mein, Freudvoll und leidvoll, Im Blumengarten)
- Abendfeier op. 84
- 3 Tonbilder op. 95
- Lenz und Lied op. 120 (Frühlinglied, Am Rosenbeet, Romanze, Froher Sinn, Fliegendes Blatt)
- Zwei Rondos op. 154
- Miniaturbilder op. 181 (Polonaise, Albumblatt, Humoreske)
- Kammermusik
- Adagio op. 51 für Violine und Klavier
- Arioso op. 55 für Violoncello und Orgel/Klavier
- Andacht op. 114 für Violoncello und Orgel/Harmonium/Klavier
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ 'Geschichte von Oderwitz : Nebst einer Ansicht' - Digitalisat | MDZ. Abgerufen am 19. März 2024.
- ↑ Giovanni Antonio Scopoli, Franz Hannibal, Friedrich Christian. Günther: Johann Anton Scopoli Kayserl. Königl. Bergrath ... Bemerkungen aus der Natur-Geschichte: erstes Jahr, welches die Vögel seines eigenen Cabinets und zugleich einige seltene, die er in dem Kayserl. Thiergarten und in der Sammlung des Hrn. Grafen Franz Hannibal von Thurn gesehen, beschreibt, aus dem Lateinischen übersetzt und mit einigen Anmerkungen versehen von D. Friedrich Christian Günther ... bey Christian Gottlob Hilcher, Leipzig 1770 (biodiversitylibrary.org [abgerufen am 16. März 2024]).
- ↑ Berliner Chormusik-Verlag/Edition Musica Rinata (2007).
- ↑ [https* //www.carus-verlag.com/musiknoten-und-aufnahmen/gustav-adolf-merkel-drei-psalmmotetten-2332200.html Carus-Verlag: Gustav Merkel: Drei Psalmmotetten] (abgerufen am 30. Juli 2022).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Joachim Faller: Gustav Adolf Merkel. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 27, Bautz, Nordhausen 2007, ISBN 978-3-88309-393-2, Sp. 966–969 .
- Robert Eitner: Merkel, Gustav Adolf. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 23, Duncker & Humblot, Leipzig 1886, S. 776.
- Magdalene Saal: Gustav Merkel – Organist an der Kreuzkirche und an der Kath. Hofkirche. Seine geistliche Musik und sein Orgelwerk. In: Matthias Herrmann (Hg.): Die Dresdner Kirchenmusik im 19. und 20. Jahrhundert (= Musik in Dresden, 3). Laaber 1998, ISBN 3-89007-331-X, S. 157–170.
- Alfred Baumgartner: Propyläen Welt der Musik – Die Komponisten – Ein Lexikon in fünf Bänden. Propyläen Verlag, Berlin 1989, ISBN 3-549-07830-7, S. 24, Band 4.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Werke von und über Gustav Adolf Merkel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Noten und Audiodateien von Gustav Adolf Merkel im International Music Score Library Project
- Merkels Werkeverzeichnis (Carus-Verlag online)
- Gustav Adolf Merkel (frz.)
Personendaten | |
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NAME | Merkel, Gustav Adolf |
ALTERNATIVNAMEN | Merkel, Gustav |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Orgelvirtuose und Komponist |
GEBURTSDATUM | 12. November 1827 |
GEBURTSORT | Oberoderwitz |
STERBEDATUM | 30. Oktober 1885 |
STERBEORT | Dresden |