Gustav Mennicke

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Gustav Mennicke, 1975

Gustav Mennicke (* 1899 in Petershagen; † 1988 in Goting auf Föhr) war ein deutscher Maler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gustav Mennicke war im Ersten Weltkrieg von 1917 bis 1918 Soldat an der Westfront und erlitt vor Verdun eine schwere Verwundung. Er studierte von 1919 bis 1923 an der Handwerker- und Kunstgewerbeschule Bielefeld und war dort Meisterschüler Ludwig Godewols. Ab 1925 studierte er an der Akademie der Bildenden Künste Dresden bei Otto Gussmann, Ludwig von Hofmann und Robert Sterl und einige Monate bei Otto Dix. Er erhielt in den Jahren 1928 und 1929 die höchste Auszeichnung der Dresdner Akademie für besondere künstlerische Leistungen.[1] Ab 1930 lebte er in Berlin, teilte zeitweilig seine Wohnung mit Joachim Ringelnatz und war mit Emil Nolde befreundet. Die Freundschaft zerbrach an Emil Noldes Haltung gegenüber den Nationalsozialisten.

Mennicke beteiligte sich an der Dresdner „Gruppe 1930“, die im März 1930 zusammen mit den Malern Adolf Brockmann, Gustav Alfred Müller, Rolf Tillmann, Otto Westphal-Rudolstadt gegründet wurde.

1934 lebte Mennicke für einige Monate auf der Hallig Südfall bei der „Halliggräfin“ Diana von Reventlow-Criminil, ging dann zurück nach Berlin. Nachdem seine Wohnung von der Sicherheitspolizei durchsucht worden war und seine Kunst in der nationalsozialistischen Diktatur als "entartet" gebrandmarkt wurde, zog Mennicke sich in ein kleines Häuschen auf Föhr zurück - und entwickelte seinen eigenen expressionistischen Stil.

verließ er Berlin wieder und zog mit seiner Familie nach Goting auf Föhr, wo er sich mithilfe des Bauunternehmers Heymann ein Haus unweit der Gotinger Steilküste baute und diesen mit Bildern bezahlte. Das Grundstück hatte ihm die Lebensgefährtin von Ernst Barlach, Marga Böhmer, vermittelt. In Goting lebte er bis zu seinem Tod im Jahr 1988.

Museumsbesitz und Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Nordfriesland Museum. Nissenhaus Husum besitzt eine Sammlung von Werken Gustav Mennickes. Der Kreis Nordfriesland erwarb das "Schimmelreiter"-Triptychon, das heute im Husumer Rathaus hängt.[2]

Der Kunsthistoriker Ulrich Schulte-Wülwer schrieb, dass die „Leistungen (Mennickes) bis heute noch nicht angemessen gewürdigt“ seien.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heike Wendt (Bearb.): Gustav Mennicke. 1899–1988; Ölbilder und Grafik. Begleitkatalog zu den Ausstellungen im Schloß vor Husum und im Dr.-Haeberlin-Museum Wyk/Föhr. Breklumer Verlag, Breklum 1999, ISBN 3-7793-6906-0.
  • Ulrich Schulte-Wülwer: Gustav Mennicke. In: Föhr, Amrum und die Halligen in der Kunst. Westholsteinische Verlagsanstalt Boyens, Heide 2003, ISBN 3-8042-1118-6, S. 242.
  • Gustav Mennicke. Zeichnungen – Aquarelle – Druckgrafiken – Ölmalereien. Ausstellungskatalog Schloß vor Husum 28. März – 20. April 1980.
  • Andreas Fehrmann: Das Leben und Werk des Malers Gustav Mennicke. Dissertation. Hamburg 1989.
  • Enno Seele: „Ein Augenblick“. Der Maler Gustav Mennicke. Vechta 2017.
  • Dietrich Heyde: Bilder von Himmel und Erde. Kapitel: Der Maler. Neumünster 2013, ISBN 978-3-529-05355-9.
  • Gustav Mennicke: Zeichnungen, Aquarelle, Drückgraphiken, Ölmalereien. Ausstellungskatalog der Ausstellung im Schloss vor Husum vom 28.03.–20.04.1980.
  • Arfst Wagner (Hrsg.): Schafe im Nebel. Erinnerungen an den Maler Gustav Mennicke. Lohengrin-Verlag, Tetenhusen 2021, ISBN 978-3-00-070102-3.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 2. Kapitel "Im Malsaal". In: Lea Grundig: Gesichte und Geschichte. Berlin 1978. S. 82–84.
  2. https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Zeitreise-Spurensuche-nach-einem-verkannten-Kuenstler,zeitreise4362.html
  3. Ulrich Schulte-Wülwer: Gustav Mennicke. In: Föhr, Amrum und die Halligen in der Kunst. Westholsteinische Verlagsanstalt Boyens, Heide 2003, ISBN 3-8042-1118-6, S. 242.