Hülm (Goch)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Hülm
Stadt Goch
Koordinaten: 51° 39′ N, 6° 9′ OKoordinaten: 51° 38′ 55″ N, 6° 8′ 59″ O
Höhe: 17 m ü. NN
Fläche: 10,72 km²
Einwohner: 728 (30. Jun. 2015)
Bevölkerungsdichte: 68 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1969
Postleitzahl: 47574
Vorwahl: 02823

Hülm ist ein Ortsteil der Stadt Goch im Kreis Kleve, Nordrhein-Westfalen.

In den 1920er und 1930er Jahren wurde nahe Hülm ein frühmittelalterliches Gräberfeld untersucht;[1] bis heute sind 24 Bestattungen des 7. bis frühen 8. Jahrhunderts erschlossen. Der ursprüngliche Hauptort war „Boeghem“, eine Kendelschleife weiter westlich gelegen. Der 1159 erstmals genannte Hof dürfte wohl durch eine Schenkung der Heiligen Irmgard von Aspel an das Stift Rees gelangt sein.[2] Wohl noch im 12. Jahrhundert wurde dann, bei leichter Siedlungsverlagerung, in Hülm eine Marienkapelle erbaut, die 1249 als Pfarrkirche erwähnt ist. Ende des 15. Jahrhunderts wurde der romanischen Kirche ein gotischer Chor angefügt, 1774 der Westturm. Im 19. Jahrhundert wurde die alte Kirche in Boeghum abgerissen; dabei wurden zwei Memoriensteine entdeckt, von denen einer mit Irmgard in Verbindung gebracht wird.[3] Die Kirche in Hülm wurde 1961/62 durch einen modernen Neubau ersetzt, in den der alte Chor und der Turm integriert wurden.

Am 1. Juli 1969 wurde Hülm nach Goch eingemeindet.[4]

In der Nähe von Hülm liegt das Collegium Augustinianum Gaesdonck.

Pfarrkirche Mariä Opferung
Kendel, Nebengewässer der Niers

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Markus Sommer: Das fränkische Gräberfeld von Hülm. Bonner Hefte zur Vorgeschichte 18, 1978, S. 427–452. - ders., Von Caesar bis zu Karl dem Grossen. Gaesdoncker Blätter 34, 198, 35–49. - Frank Siegmund: Merowingerzeit am Niederrhein. Rheinische Ausgrabungen 34. Rheinland-Verlag, Köln 1998, S. 310–313.
  2. Theodor Josef Lacomblet: Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrheins. Düsseldorf 1840–1858, Band I, Nr. 397.
  3. Günther Binding: "Memoriensteine" am unteren Niederrhein. Kalender für das Klever Land 1971, S. 49–62 Nrn 4–5. - Friedrich Wilhelm Oediger: Die ältesten Urkunden des Stiftes Rees und die Gräfin Irmgardis. Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein 148, 1949, S. 5–31.
  4. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.