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HMS Sturgeon (73S)

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Sturgeon
Schiffsdaten
Flagge Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Niederlande Niederlande
andere Schiffsnamen

Zeehond (1943–1945)

Schiffstyp U-Boot
Klasse Swordfish-Klasse
Bauwerft Chatham Dockyard, Chatham
Kiellegung 3. Januar 1931
Stapellauf 8. Januar 1932
Indienststellung 27. Februar 1933[1]
Verbleib 1947 abgewrackt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 61,7 m (Lüa)
Breite 7,28 m
Tiefgang (max.) 3,4 m
Verdrängung aufgetaucht: 730 tn.l.[2]
getaucht: 927 tn.l.
 
Besatzung 36 Mann
Maschinenanlage
Maschine Dieselmotor
Elektromotor
Maschinen­leistung 1.550 PS (1.140 kW)
Einsatzdaten U-Boot
Aktionsradius aufgetaucht: 3700 sm (6852 km) bei 10 kn sm
Tauchzeit 25–30 Sekunden
Tauchtiefe, max. 95 m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
10 kn (19 km/h)
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
13,75 kn (25 km/h)
Bewaffnung

HMS Sturgeon (Kennung: 73S) war ein U-Boot der britischen Royal Navy im Zweiten Weltkrieg. Die Sturgeon (engl.: Stör) wurde 1943 an die niederländische Koninklijke Marine übergeben und in Zeehond (nld: Hundsrobbe) umbenannt. Die Sturgeon war das erste britische U-Boot im Zweiten Weltkrieg, das ein feindliches Schiff versenkte. Sie ging als einziges U-Boot der Swordfish-Klasse nicht im Krieg verloren.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

siehe: Geschichte der Swordfish-Klasse und detaillierte Geschichte der S-Klasse

Die Sturgeon war das zweite Boot der ersten Gruppe der erfolgreichen S-Klasse. Dieses Baulos wird auch als Swordfish-Klasse bezeichnet. Sie wurde am 1. Januar 1931 auf der Marinewerft Chatham auf Kiel gelegt, lief am 1. August 1932 vom Stapel und wurde von der Royal Navy am 27. Februar 1933[1] in Dienst gestellt.

Beim Beginn des Krieges befand sich das U-Boot in der Nordsee und wurde vor die norwegische Küste verlegt. Am 14. September 1939 kam es zu einem Zwischenfall, als die Sturgeon irrtümlich ihr Schwesterboot Swordfish 50 sm ostsüdöstlich von Aberdeen bei 56° 22′ N, 1° 28′ O angriff. Die drei Torpedos verfehlten ihr Ziel. Allerdings war bei einem ähnlichen Zwischenfall am 10. September schon die Oxley von einem eigenen U-Boot versenkt worden. Infolge der beiden Unfälle vergrößerte die britische Admiralität die Abstände der Patrouillengebiete ihrer U-Boote von 4 auf 16 Seemeilen.

Am 20. November 1939 gelang der Sturgeon der erste Kampferfolg eines britischen U-Bootes im Zweiten Weltkrieg. Sie versenkte 100 sm westlich von Helgoland bei 54° 32′ N, 5° 10′ O das deutsche Vorpostenboot V 209/Gauleiter Telschow (428 BRT) mit Torpedos.

Am 2. September 1940 torpedierte und versenkte die Sturgeon 15 sm nördlich von Skagen bei 57° 58′ N, 10° 45′ O den deutschen Truppentransporter Pionier (3624 BRT). Acht Tage später griff sie U 43 bei 57° 25′ N, 6° 19′ O mit sechs Torpedos an, verfehlte aber das deutsche U-Boot.

Im November 1940 folgten zwei weitere Versenkungen. Am 3. November wurde das dänische Handelsschiff Sigrun (1337 BRT) 10 sm vor Larvik bei 59° 1′ N, 10° 20′ O und am 6. November das norwegische Handelsschiff Delfinus (1294 BRT)[3] westlich von bei 58° 34′ N, 5° 37′ O torpediert.

Am 12. August 1942 wurde das deutsche Handelsschiff Boltenhagen (3335 BRT) südlich von Norwegen bei 58° 8′ N, 6° 25′ O mit Torpedos versenkt.

Während einer Überholung auf der Devonport Dockyard in Plymouth wurde das U-Boot im April 1943 an die niederländische Marine übergeben. Die Niederländer stellten das U-Boot am 11. Oktober 1943 mit dem Namen Zeehond in Dienst.

Das Boot verblieb bis zum Kriegsende in niederländischen Diensten und wurde in der Nordsee eingesetzt. Die niederländische Marine stellte die Zeehond am 14. September 1945 in Dundee außer Dienst und gab sie an die Royal Navy zurück.

Die Sturgeon wurde 1947 in Granton (Schottland) verschrottet.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Erminio Bagnasco: Uboote im 2. Weltkrieg. (Technik – Klassen – Typen. Eine umfassende Enzyklopädie). 5. Auflage. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1996, ISBN 3-613-01252-9.
  • Robert Hutchinson: Kampf unter Wasser – Unterseeboote von 1776 bis heute. Motorbuchverlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-613-02585-X.
  • Anthony Preston: Die Geschichte der U-Boote. Karl Müller Verlag, Erlangen 1998, ISBN 3-86070-697-7.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Britische S-Klasse-U-Boote – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Das uboat.net gibt für die Indienststellung der Sturgeon den 27. Februar 1933 an, Hutchinson (siehe Literatur) den 15. Dezember 1932.
  2. Robert Hutchinson (Siehe: Literatur) gibt als Verdrängung 730 tn.l. an, Erminio Bagnasco (siehe Literatur) 737 tn.l.
  3. Siehe Delfinus auf www.warsailors.com/homefleet. (englisch)