Hannah Philomena Scheiber

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Hannah Philomena Scheiber (* 5. August 1991 in Innsbruck) ist eine österreichische Künstlerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hannah Philomena Scheiber wuchs in dem von Tourismus geprägten Ort Obergurgl auf. Sie studierte an der Universität für angewandte Kunst Wien, sowie an der Accademia di Belle Arti in Florenz. Im Jahr 2016 wurde sie an die SVA in New York zu einer Artist-in-Residency eingeladen.[1] Im darauf folgenden Jahr wurde sie Mutter eines Sohnes. Seit 2017 ist sie zudem Mitglied der Tiroler Künstlerschaft.

Scheiber lebt und arbeitet in Tirol und Verona.[2]

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„the apron project“, 2020
Fassadengestaltung, 2019
Keramik, 2016

Das Werk von Hannah Philomena Scheiber lässt sich in drei Bereiche einteilen: Gemälde, Keramikobjekte und Projekte im öffentlichen und halböffentlichen Raum.[3] Im Rahmen des Themenjahres 2022 des Galeriebeirates und des Kulturausschusses der Stadt Imst wird Hannah Philomena Scheiber gemeinsam mit fünf weiteren Künstlerinnen für eine Ausstellung in der Hörmann-Galerie ausgewählt.[4]

Ihre Malerei beschäftigt sich mit Fragen nach dem Menschsein zwischen Ausdrücken von Heimat und Natur. Sie spricht Themen an, wie etwa die irreversible Einflussnahme des Menschen in der Berglandschaft, die Vergänglichkeit der Natur oder das Nicht-Wissen darüber, wie das Anthropozän die Berge zeichnen wird.[5] Besondere Bedeutung nehmen in ihren Gemälden die Berge des Ötztales ein, welche sie mit dem „Spannungsfeld zwischen bodenständig bergbäuerlicher Kultur und internationalem Tourismus“ auflädt. Auf den Berg als wiederkehrendes Motiv und Thema stieß die Künstlerin über das Malen von Trachtenfalten. Scheiber stellt ihre Gemälde auf der Basis von Öl oder Acryl her. Die Verwendung der Farbe Ultramarin nimmt in ihren Gemälden eine elementare Rolle ein. Laut Scheiber sei sie die „Farbe des Urweiblichen“, welche aufgrund ihrer Kostbarkeit in der Malerei zu seiner Zeit nur sparsam eingesetzt werden konnte und gern in bildlichen Darstellungen von der Jungfrau Maria zum Einsatz gekommen ist.[6]

In den Keramikarbeiten geht es der Künstlerin um den humorvollen Umgang mit aktuellen, gesellschaftskritischen Fragestellungen. Ihre Vorgehensweise besteht in vielen Objekten darin, gebrauchtes Geschirr mit Hilfe von keramischem Siebdruck mit Texten und Statements zu bedrucken.[7] Die Designerin Marina Hoermanseder weist auf die Verbindung zwischen Tradition und Popkultur hin, welche Hannah Philomena Scheiber in ihren Objekten kreiert.[8] Ihr Vorgehen teilt Scheiber auch in partizipativen Kunstwerkstätten, welche unter anderem in Ötztaler Museen stattfanden.[9]

Der Bereich der Projekte im öffentlichen und halböffentlichen Raum fasst bildliche Gestaltung von Innenräumen und Fassaden in unterschiedlichen Orten in Österreich zusammen. So zeigt beispielsweise ein Sportgeschäft in Längenfeld eine Berglandschaften von ihr.[10]

Preise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2020 Arbeitsstipendium Land Tirol für „The Apron Project“
  • 2017 CCA Venus für den Katalog „The Chronology of Water“ in Zusammenarbeit mit dem Bureau Rabensteiner

Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2022: Licht und Schatten, Städtische Galerie Theodor von Hörmann, Imst
  • 2022: Alpine ARTtime, Gurgl Carat, Obergurgl (Gruppenausstellung mit Alexander Lohmann, Jessie Pitt, Peter Stöckl, Anna Vogel und Nino Malfatti)
  • 2021: Convergence, Neue Galerie Innsbruck (Gruppenausstellung Tiroler Künstlerinnenschaft)
  • 2017: Chronology of Water, Alpinarium Galtür
  • 2016: High Blues, Hofburg Innsbruck
  • 2016: Summer Studio Exhibiton, SVA Flatiron Gallery Project Space, New York City (Gruppenausstellung)
  • 2014: Legami/Bonds, Strozzina CCC, Florenz (Gruppenausstellung)
  • 2012: The Essence, Künstlerhaus Wien (Jahresausstellung Universität für Angewandte Kunst, Wien)

Sammlungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sammlung des Alpenvereins (Aufnahme 2022)
  • Sammlung Hans Jäger (Aufnahme 2020)
  • Sammlung Reinhold Messner – Messner Mountain Museums (Aufnahme 2016)
  • Ankauf Büro LH Platter (2016)
  • Ankauf WE Tirol (2014)

Projekte im öffentlichen und halböffentlichen Raum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2022 Würtenbergerhaus Imst – Auftrag Stadtmarketing
  • 2022 St. Johann Intersport Okay – Innengestaltung
  • 2021 Intersport Okay Innsbruck – Innengestaltung & Kältekammer
  • 2021 St. Anton Intersport „The Great Valluga“ – 3D Painting
  • 2020 Intersport Winkler – Fassadengestaltung
  • 2018 Intersport Glanzer – Fassadengestaltung und Innenraumgestaltung

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hannah Philomena Scheiber: Licht und Schatten Katalog Städtische Galerie Theodor v. Hörmann, Auflage 250 Stk., Imst 2022
  • Hannah Philomena Scheiber: The Chronology of Water Katalog Alpinarium Galtür, Auflage 500 Stk., Galtür 2022
  • Hannah Philomena Scheiber: Spannungsfelder – Tensionfields Katalog Hofburg Innsbruck, Auflage 250 Stk., Innsbruck
  • Hannah Philomena Scheiber: the power of art outside the museum. AV Akademikerverlag, 2017, ISBN 978-3-639-88180-6.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hannah Philomena Scheiber – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Im Portrait: Hannah Philomena Scheiber, Ötztal Magazin, abgerufen am 24. Oktober 2022.
  2. Tiroler Künstlerschaft, abgerufen am 24. Oktober 2022.
  3. meinBezirk.at, abgerufen am 2. November 2022.
  4. Tiroler Tageszeitung, abgerufen am 24. Oktober 2022.
  5. „Licht und Schatten“: Hannah P. Scheiber in der Imster Hörmann-Galerie, Tiroler Tageszeitung, abgerufen am 24. Oktober 2022.
  6. Tirol Info, abgerufen am 24. Oktober 2022.
  7. Im Portrait: Hannah Philomena Scheiber, Ötztal Magazin, abgerufen am 24. Oktober 2022.
  8. Signature Magazin, September 2022, abgerufen am 24. Oktober 2022.
  9. Ötztaler Museum, Pimp your Porcelain Kunstwerkstatt mit Hannah Philomena Scheiber, abgerufen am 24. Oktober 2022.
  10. Tirol Info, abgerufen am 24. Oktober 2022.