Hanriot HD.1

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Hanriot HD.1 der US Navy, 1919

Die Hanriot HD.1 war ein französisches Jagdflugzeug im Ersten Weltkrieg von 1916.

René Hanriot war bereits vor dem Krieg im Flugzeugbau aktiv, aber seine Firma Société des monoplans Hanriot ging 1913 Konkurs. Erst 1916 schloss sich Hanriot mit Emile Dupont zusammen, um erneut eigene Flugzeuge zu bauen. Im Juni 1916 hatte die HD.1 ihren Erstflug.

Die Hanriot HD.1 war ein extrem wendiger kleiner Jäger, der trotz einfachen Bewaffnung und des etwas leistungsschwachen Motors von Typ Le Rhône 9J zu einem der meistgefertigten Jagdflugzeuge des Ersten Weltkrieges wurde.

Die Hanriot blieb in einigen Ländern bis 1930 im Einsatz und gehört damit zu den langlebigsten Jägern des Ersten Weltkrieges, obwohl bereits früh mit der SPAD S.VII eine leistungsstärkere Maschine erschienen war.

Die französische Luftwaffe hatte sich wegen der besseren Lesitungswerte für die SPAD S.VII entschieden; so ging ein Teil der Produktion der HD.1 nach Italien, wo ab November 1915 rund 900 Flugzeuge bei Macchi in Lizenz gebaut wurden. Auch Belgien erhielt im Jahre 1917 125 Maschinen aus französischer Produktion. Die US Navy verwendete einige Maschinen, die z.B. 1919 versuchsweise vom Schlachtschiff USS Mississippi von einer Startrampe starteten. Kleinere Verkäufe gingen an die Schweiz (16 Stück), Ecuador und Venezuela.

Aufbau

Bei der Hanriot HD.1 handelte es sich um einen einstieligen Doppeldecker.

Der Rumpf und Tragflächen waren stoffbespannte Holzkonstruktionen mit Duraluminiumblechen im Vorderrumpfbereich; die Leitwerke waren mit einem Stahlrohrrahmen verstärkt.

Obere und untere Tragflächen waren unterschiedlich lang und mit Staffelung ausgeführt; Querruder an den oberen Tragflächen.

Die Maschine hatte ein 2-rädriges Fahrwerk sowie einen Hecksporn.


Museumsflugzeuge

  • National Museum of Naval Aviation in Pensacola
  • Museum der Schweizer Luftwaffe in Dübbendorf
  • Militärmuseum in Brüssel, Belgien

Technische Daten

Hanriot HD.1:
Kenngröße Daten
Länge    5,85 m
Flügelspannweite    8,70 m
Tragflügelfläche    18 m²
Höhe    2,55 m
Antrieb    Ein Le Rhône 9J-Sternmotor mit 110 PS (81 kW)
Höchstgeschwindigkeit    184 km/h
Flugdauer    2 Stunden und 30 Minuten
Besatzung    ein Pilot
Dienstgipfelhöhe    6.400 m
Leergewicht    400 kg
Fluggewicht    652 kg
Bewaffnung    Ein oder zwei 7,7 mm Vickers-MG

Varianten

Neben der Standardversion (techn. Daten siehe oben) wurde die HD.1 aufgrund der oft kritisierten schlechten Motorleistungen mit abweichenden Motorisierungsvarianten ausgestattet.

So wurden Maschinen mit dem Le Rhóne 9Jb mit 120 PS oder mit dem Le Rhóne 9Jby mit 130 PS ausgestattet.

Außerdem ist ein Einzelstück mit dem Gnome Monosoupape mit 150 PS ausgerüstet worden, eine weitere Einzelmaschine soll versuchsweise mit einem 170 PS starken Triebwerk ausgestattet gewesen sein.

Hanriot HD.7

Die Hanriot HD.7 gilt als Ableger der HD.1. Die Entwicklung eines einsitzigen Jägers mit dieser Bezeichnung, von dem ein Testmuster im Jahre 1918 eine Geschwindigkeit von 214 km/h erreicht hatte, wurde mit dem Ende des Ersten Weltkrieges beendet.