Hans-Erdmann Schönbeck
Hans-Erdmann Otto Wilhelm Schönbeck (* 9. September 1922 in Breslau; † 18. Oktober 2022 in München) war ein deutscher Manager. Im Zweiten Weltkrieg gehörte er nach der Schlacht von Stalingrad zum Umfeld von Widerstandskämpfern.
Krieg und Widerstand
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Panzeroffizier im Zweiten Weltkrieg überlebte Schönbeck schwer verletzt die Schlacht von Stalingrad und wurde durch die Erlebnisse zum Hitler-Gegner. Als Teil der Entourage Hitlers öffnete er diesem beim Besuch der Jahrhunderthalle in Breslau am 20. November 1943 die Tür der Limousine, wobei er mit dem Gedanken spielte, ihn zu erschießen.[1] Er war Mitwisser des Stauffenbergattentats. Obwohl er neben der Bombe schlief, überlebte er den anschließenden Verdacht und die Verhöre.
Karriere in der Automobilindustrie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Krieg setzte er zunächst die landwirtschaftliche Ausbildung, die er nach dem Abitur auf dem Gut seines Vaters machte, mit einem Studium fort. Diesem schloss sich ein Studium an der Technischen Hochschule München an. Er begann sein Berufsleben als Außendienstmitarbeiter und wurde 1968 Vertriebsleiter Inland der damaligen Auto Union GmbH in Ingolstadt und kurz darauf Vorstandsmitglied der Audi NSU Auto Union AG, zuständig für den Inlandsvertrieb. 1974 wechselte er in den Vorstand von BMW und nach zehn Jahren in den Aufsichtsrat des Unternehmens.
Von 1984 bis 1988 war er Präsident des deutschen Verbands der Automobilindustrie und von 1985 bis 1988 zudem Präsident des europäischen Automobilherstellerverbandes CLCA (Comité de Liaison de la Construction Automobile).
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seine Eltern waren der Oberst Wilhelm Schönbeck (1888–1970, Gutsherr auf Alt-Jaegel, Jagielnica bei Strzelin) und Hilde von Bernuth (1893–1991, Nichte von Julius von Bernuth).[2][3]
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bayerischer Verdienstorden
- Bundesverdienstkreuz Erster Klasse
- Goldene Gauverdienstnadel des ADAC Südbayern
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tim Pröse: Hans-Erdmann Schönbeck "... und nie kann ich vergessen". Ein Stalingrad-Überlebender erzählt von Krieg, Widerstand – und dem Wunder, 100 Jahre zu leben. Heyne, München 2022, ISBN 978-3-453-21830-7.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans-Erdmann Schönbeck. In: BMW Geschichte. BMW AG, abgerufen am 23. Oktober 2016 (Dossier zu Hans-Erdmann Schönbeck im BMW Group Archiv).
- Ein letzter Zeuge, focus.de, Reportage vom 14. Juli 2014.
- Stalingrad – Seine Rettung war auch das Erzählen, faz.net, Reportage vom 28. Dezember 2012.
- Literatur von und über Hans-Erdmann Schönbeck im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Hans-Erdmann Schönbeck im Porträt, Menschen im Porträt, 19. August 2022
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ ‘I have had, in my life, whole squadrons of guardian angels looking after me. There’s no other way.’ 6. Mai 2020, abgerufen am 10. Mai 2020 (englisch).
- ↑ Tim Pröse: Hans-Erdmann Schönbeck "... und nie kann ich vergessen", 2022, S. 21.
- ↑ Genealogisches Handbuch des Adels. Adelige Häuser Band XXXIII, Band 152 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 2012, Stammfolge Bernuth, S. 111.
Personendaten | |
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NAME | Schönbeck, Hans-Erdmann |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Automobilmanager |
GEBURTSDATUM | 9. September 1922 |
GEBURTSORT | Breslau |
STERBEDATUM | 18. Oktober 2022 |
STERBEORT | München |