Hans Zenker

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Hans Zenker, 1928
Zenker (rechts) beim Stapellauf des Kreuzers Köln 1928 in Anwesenheit von Konrad Adenauer (Mitte)

Hans Zenker (* 10. August 1870 in Bielitz; † 18. August 1932 in Göttingen) war ein deutscher Marineoffizier, zuletzt Admiral sowie von 1924 bis 1928 Chef der Marineleitung der Reichsmarine.

Leben

Nach Eintritt in die Kaiserliche Marine am 13. April 1889 diente er in verschiedenen Dienststellen und war Kommandant mehrerer Kriegsschiffe, darunter Torpedoboote, die Kleinen Kreuzer SMS Lübeck (1911) und SMS Cöln (1912/13) sowie der Panzerkreuzer SMS Von der Tann (1916/17). Mit letzterem Schiff nahm er an der Skagerrakschlacht teil.

1917 wurde Zenker Abteilungschef im Admiralstab und 1918 Befehlshaber der Sicherung der Nordsee, eine Position, die er bis zum Ende des Ersten Weltkriegs beibehielt. Nach einer Tätigkeit als Inspekteur der Marineartillerie war Zenker von 1920 bis 1923 Chef der Marinestation der Nordsee und anschließend Oberbefehlshaber der Seestreitkräfte.

Am 1. Oktober 1924 wurde Zenker unter gleichzeitiger Beförderung zum Admiral Chef der Marineleitung und übernahm damit die Führung der Reichsmarine. Seine Amtszeit war gekennzeichnet vom Bemühen um eine Konsolidierung der Reichsmarine nach den Wirren der Revolutionszeit und den Einschnitten, die der deutschen Marine durch den Versailler Vertrag auferlegt waren. Während dieser Zeit begann die Beschaffung größerer Schiffsneubauten, verbunden mit einer breiten politischen Diskussion über die Notwendigkeit von Panzerschiffen.

Außer den offiziellen Beschaffungsprogrammen gab es umfangreiche geheime Rüstungsplanungen der Reichsmarine, die 1927/28 im Rahmen der Lohmann-Affäre an die Öffentlichkeit kamen. Sie führte am 30. September 1928 zur Entlassung Zenkers durch Reichswehrminister Wilhelm Groener.

Seine letzten Jahre verbrachte Zenker in Osterode am Harz. Sein Sohn Karl-Adolf Zenker war von 1961 bis 1967 Inspekteur der Marine.