Hansjörg Brombach

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Hansjörg Brombach (* 27. Mai 1943 in Königsberg) ist ein deutscher Bauingenieur, Erfinder, Unternehmer und Hochschulprofessor.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hansjörg Brombach wurde als erstes von drei Kindern des Ehepaars Hans-Joachim und Ursula Brombach in Königsberg (damals Ostpreußen) geboren und wuchs in Braunschweig auf. Er studierte an der Technischen Universität Carolo-Wilhelmina Braunschweig Bauingenieurwesen (1962–1969) und promovierte (1972) und habilitierte (1980)[1] sich an der Universität Stuttgart. Dort wurde er 1991 zum außerplanmäßigen Professor berufen.[1]

Brombach entwickelte während seiner Promotion die sogenannte „Wirbeldrossel“, ein wartungsarmes Gerät zur Drosselung von Abflüssen, mit dem die seit Ende der 1970er Jahre aufkommenden Regenüberlaufbecken ausgerüstet wurden und in den folgenden Jahrzehnten weite Verbreitung fanden.[2] Abgeleitet hat Brombach die Wirkungsweise der Wirbeldrossel aus flüssigkeitsgetriebenen Mikrosteuerungselementen, den sogenannten Fluidics, deren Eigenschaften er mithilfe von Versuchs- und Messreihen auf einen größeren Maßstab hochskalierte.[3] Weitere patentierte Neuentwicklungen zur Steuerung und Regelung von Durchflüssen und Wasserständen in der Regenwasser- und Abwasserbehandlung sowie zur Reinigung von Regenbecken folgten, z. B. Schlauchdrossel, Spülkippe und Federstauklappe. 1977 gründete Brombach in Bad Mergentheim die Firma UFT Umwelt- und Fluid-Technik, zu der im Laufe der Jahre auch Tochterfirmen in Norwegen, Frankreich und in der Tschechischen Republik hinzukamen sowie weltweite Vertretungen.

Neben seiner praktischen Tätigkeit als Geschäftsführer der UFT widmete sich Hansjörg Brombach weiterhin der Lehre (Masterkurs Infrastructure Planning (MIP) Universität Stuttgart) und Forschung, nahm an Tagungen und Kongressen im In- und Ausland teil und veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche Fachbeiträge. Er wirkte in vielen Arbeitskreisen und Fachausschüssen von DWA, VDMA und VDI mit. 1988–1997 war die Firma UFT am Verbundprojekt NIEDERSCHLAG des Bundesministeriums für Forschung und Technologie (BMFT) unter Federführung von Hermann H. Hahn (Universität Karlsruhe, Präsident der ATV/DWA) beteiligt.[4]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1974: Auszeichnung der Freunde der Universität Stuttgart für „besondere wissenschaftliche Leistungen“
  • 1974–1975: Forschungsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für einen Forschungsaufenthalt an der University of Wales, Cardiff
  • 2005 erhielt Brombach die Ehrennadel der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA)[5]
  • 2023: Max-Prüß-Medaille der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA)[6]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hansjörg Brombach hat mehr als 260 wissenschaftliche Beiträge verfasst und 60 Patente entwickelt.

Auswahl (meist zitierte Werke)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Webcode. In: gfa-news.de. Abgerufen am 8. Februar 2023.
  2. UFT Firmengeschichte. Abgerufen am 15. Februar 2023.
  3. Hansjörg Brombach: 25 Jahre fluidische Steuerelemente in der Wassertechnik. In: 100 Jahre Hubert-Engels-Laboratorium – Hydraulische und numerische Modelle im Wasserbau, Entwicklung-Perspektiven. Nr. 13, 1998, S. 317–328 (baw.de [abgerufen am 2. Februar 2023]).
  4. UFT Firmengeschichte. Abgerufen am 17. Februar 2023.
  5. Ehrennadeln der DWA. Abgerufen am 8. Februar 2023.
  6. Max-Prüß-Medaille für Hansjörg Brombach. In: Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA). Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA), 18. September 2023, abgerufen am 12. Oktober 2023.