Harliburg

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Harliburg
Alternativname(n) Harlyburg, Herlingsberg
Staat Deutschland
Ort Vienenburg, Landkreis Goslar
Entstehungszeit 13. Jahrhundert
Burgentyp Höhenburg, Hanglage
Erhaltungszustand Ruine, Wälle, Gräben
Geographische Lage 51° 58′ N, 10° 34′ OKoordinaten: 51° 57′ 36″ N, 10° 34′ 19″ O
Höhenlage 193 m ü. NN
Harliburg (Niedersachsen)
Harliburg (Niedersachsen)

Die Harliburg (auch Harlyburg oder Herlingsberg) ist eine ehemalige Reichsburg im Harly-Wald (südöstliches Niedersachsen, Deutschland).

Standort

Der Standort der einstigen Hangburg (193 m ü. NN) befindet sich etwa 1 km (Luftlinie) nord-nordöstlich von Vienenburg (141 m ü. NN), das im Landkreis Goslar rund 10 km (Luftlinie) nordöstlich von Goslar liegt. Unterhalb bzw. südlich und östlich der ehemaligen Burganlage umfließt die Oker das Südostende des Harly-Walds.

Wenige Hundert Meter südwestlich der Harliburg liegt im Okertal der Vienenburger See. Ziemlich genau 2 km west-nordwestlich befindet sich der Harlyberg (255,9 m ü. NN), die höchste Erhebung des Harly-Walds. Ein paar Hundert Meter östlich der einstigen Harliburg führt ein Abschnitt der A 395 am Harly-Wald vorbei, die hier die B 241 kreuzt.

Geschichte

1203 wurde die Harliburg von König Otto IV. als Reichsfeste erbaut. Sie sollte, wie auch die früher rund 10 km nordwestlich stehende Liebenburg, der Bedrohung der Zufahrtsstraßen nach Goslar dienen, das sich zum Hohenstaufer Philipp von Schwaben hielt. Zuletzt hielt sich Otto 1218 kurz vor seinem Tod auf der Burg auf.

Ende des 13. Jahrhunderts kam die Burg an die Welfen. Der Bischof von Hildesheim beschuldigte Heinrich Mirabilis von Braunschweig-Grubenhagen auf dem Erfurter Reichstag 1290, durch Duldung der Straßenräubereien der Burgbesatzung den seit 1284 gültigen Landfriede verletzt zu haben. So wurde der Herlingsberger Krieg ausgelöst, in welchem der Bischof von Hildesheim 1291 nach viermonatiger Belagerung die Harliburg einnahm und durch Schleifung zerstörte. Ihre Steine wurden unter anderem zum Bau der Wasserburg Wiedelah zwischen 1292 und 1297 verwendet, die etwa 2 km südöstlich liegt. Die Steine wurden auch zum Bau der nahe gelegenen und um 1300 entstandenen Vienenburg in Vienenburg verwendet.

Heutzutage sind von der ehemaligen Harliburg, die von dichtem Wald überwachsen ist, nur noch Ringwälle und Burggräben vorhanden.

Literatur

  • Ernst Andreas Friedrich: Die Wälle der Harliburg, S. 137-139, in: Wenn Steine reden könnten. Band IV, Landbuch-Verlag, Hannover 1998, ISBN 3-7842-0558-5

Rezeption

Der Zeitgenosse Heinrich Rosla aus Nienburg verfasste über die Schleifung der Harliburg das lateinische Epos Herlingsberga.