Heidesee (Gifhorn)

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Heidesee
Heidesee mit Tretbooten, 2005
Geographische Lage Gifhorn, Landkreis Gifhorn, Niedersachsen
Daten
Koordinaten 52° 29′ 2″ N, 10° 30′ 7″ OKoordinaten: 52° 29′ 2″ N, 10° 30′ 7″ O
Heidesee (Gifhorn) (Niedersachsen)
Heidesee (Gifhorn) (Niedersachsen)

Besonderheiten

Eiszeitrelikt

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Der Heidesee ist ein zwei Hektar großer See in Niedersachsen. Er liegt in einem Waldgebiet an der B 188 in Gifhorn. Das bereits 1938 unter Landschaftsschutz gestellte Gebiet um den Heidesee ist das älteste Landschaftsschutzgebiet im Landkreis Gifhorn.

Entstehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Entstehung des Gewässers gibt es unterschiedliche Beschreibungen. Einerseits wird es als eiszeitlich entstandener Schlattsee beschrieben. Überlieferungen zufolge habe sich der See aus Moorkuhlen gebildet, die beim Torfstich durch Bauern aus Neubokel ab 1872 entstanden seien.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der flache See verfügt über keinen Zufluss und weist infolge des moorigen Untergrundes kaffeefarbenes Wasser auf. Der Wasserstand resultiert aus dem einsickernden Niederschlagswasser. Das Moorgewässer wurde nie als Badesee genutzt, es gab aber einen Tretbootverleih. Das Gewässer, das bis dahin wenig Pflege bedurfte,[1] fiel in den Dürresommern 2018 und 2019 weitgehend trocken[2] und die einstige Wasserfläche verkrautete.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der See wurde anfangs als Tiefes Moor bezeichnet. Der Heidedichter Hermann Löns besuchte das Gebiet während seiner Aufenthalte in Winkel ab 1904. Er schlug vor, dass Gewässer in Heidesee umzubenennen. 1906 entstand am See eine Gaststätte als Holzbude. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde sie zu einem Ausflugslokal mit Restaurant ausgebaut, das als Kurhaus bezeichnet wurde[4] 1933 wurde ein Pavillon errichtet. Der See und sein Umfeld sind seit etwa den 1930er Jahren ein beliebtes Naherholungsgebiet. Die Heidesee-Gaststätten standen 2012 zur Zwangsversteigerung an,[5] die jedoch mangels Interessenten nicht stattfand. Ende 2012 wurden der See und die Gaststättenanlage an einen neuen Betreiber verkauft.[6] 2018 deutete sich ein Verkauf der seit 2011 brach liegenden Heidesee-Gaststätten an,[7] ohne dass sich bis heute (2020) Änderungen der Situation ergeben haben.[8]

Bildergalerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Horst Grunert: Der Heidesee. In: Reizvolle Fluß- und Seenlandschaften im Raum Gifhorn-Wolfsburg. (= Schriftenreihe zur Heimatkunde der Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg. Band 4). 1. Auflage. Gifhorn 1988, DNB 890935033, S. 133–135.
  • Karla Seisel: Frohsinn, Döneken und Schnurpfeifereien in: achtzehnfünfundachzig. 1885. Geschichten aus der Geschichte des Landkreises Gifhorn 2023, Gifhorn, 2022, S. 86–88

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Heidesee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Alter Heidesee bei Gifhorn hält sich wacker. In: Gifhorner Rundschau. 14. Februar 2018.
  2. Verliert Gifhorn den Heidesee? In: Gifhorner Rundschau. 23. Juli 2019.
  3. Gifhorner trauern um einstiges Idyll. In: Wolfsburger Allgemeine Zeitung. 23. Juli 2019.
  4. Kurhaus Heidesee. findlostplaces.de, abgerufen am 28. September 2019.
  5. Heidesee kommt unter den Hammer bei Sonntagsblätter vom 13. Mai 2012.
  6. Heidesee hat einen neuen Eigentümer bei Sonntagsblätter vom 16. Dezember 2012.
  7. Aus nach Jahrzehnten: Heidesee dicht. In: Wolfsburger Allgemeine Zeitung. 5. Mai 2011.
  8. Heidesee-Gaststätten stehen zum Verkauf. In: Wolfsburger Allgemeine Zeitung. 12. April 2019.