Heinrich Geffert

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Johann Heinrich Friedrich Geffert (* 19. Mai 1887 in Himbergen; † 13. März 1987 in Hamburg-Groß Borstel) war ein deutscher Erziehungswissenschaftler und Didaktiker der deutschen Sprache für die Volksschule. Er war auch Buchherausgeber, Lyriker und Übersetzer aus dem Englischen (Daniel Defoe, Robinson).

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heinrich Geffert promovierte 1926 an der Universität Hamburg bei Gustaf Deuchler über Hermann Hesse zum Dr. phil. Bereits vorher war er mit Ausgaben von Gedichten und Erzählungen hervorgetreten, die meist auf eine erbauliche Wirkung zielten. Von 1927 an war er am Pädagogischen Institut Hamburg bzw. an der Hamburger Hochschule für Lehrerbildung als Dozent tätig. 1933 übernahm er als Schriftleiter die Redaktion der Hamburger Lehrerzeitung, einer Wochenschrift des NS-Lehrerbunds. Dieses Amt legte er aber noch vor Jahresende nieder. Er besorgte mitverantwortlich die Hamburger Ausgabe des Reichslesebuches für Volksschulen. 1942 wurde er als Oberstudiendirektor und Professor zum Leiter der Hamburger Lehrerbildungsanstalt II in der Felix-Dahn-Straße ernannt, die 1945 von der britischen Besatzungsmacht geschlossen wurde. Als Nichtmitglied der NSDAP wurde Geffert noch im Juni 1945 sogleich in den Kreis der Experten berufen, die sich um die Neuordnung der Volksschullehrerbildung kümmerten. Sie wurde wieder wie vor 1933 an der Universität Hamburg eingerichtet. Geffert arbeitete bis 1952. Er hatte viele Veröffentlichungen zum deutschen Sprachunterricht. Sehr verbreitet wurde sein Deutsches Wörterbuch im Westermann-Verlag, das bis in die 1970er Jahre erschien.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • (Hg.): Alfons Paquet, Der Sendling. Erzählungen und Schilderungen, 1914
  • Das Bildungsideal im Werk Hermann Hesses. Eine erziehungswissenschaftliche Studie, Diss. Hamburg 1926, Buchausgabe 1927
  • mit Gustav Schmidt: Arbeitsbuch für den Unterricht in der deutschen Sprache, 1941
  • Auf der Wanderung. Deutsche Gedichte als Jahres- und Lebensgefährten, 1947
  • Lob des Gartens. Gedichte und Schilderungen, 1947
  • Deutscher Aufsatz und Stilerziehung, Beltz, Weinheim 1952
  • (Mitarb.): Tätige Spracherziehung, Westermann Braunschweig 1953
  • mit Heinrich Pröve (Hgg.): Unser Wortschatz, Westermann, Braunschweig 1954 (u.ö. bis 30. Aufl. 1973)
  • Der Unterricht in der Muttersprache, Beltz, 2. Aufl. 1967

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Deutsches Literatur-Lexikon: das 20. Jahrhundert, begr. von Wilhelm Kosch, hg. von Lutz Hagestedt, Band 10, De Gruyter 2011, S. 521
  • Uwe Schmidt: Hamburger Schulen im Dritten Reich, Hamburg 2010, S. 508 ISBN 978-3-937816-74-6 online-Version

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]