Heinrich von Hachede

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Grabplatte des Heinrich von Hachede

Heinrich von Hachede (* in Lübeck; † 9. Oktober 1473 in Cismar) war ein deutscher Jurist und Ratsherr der Hansestadt Lübeck.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heinrich von Hachede war Sohn eines gleichnamigen Lübecker Bürgers und Enkel des Ratsherrn Hinrich van Hacheden. Heinrich von Hachede studierte Rechtswissenschaften an der Universität Rostock[1] und wurde zum Dr. beider Rechte promoviert. 1460 wurde er als erster promovierter Jurist in den Lübecker Rat erwählt. An allen wichtigen Gesandtschaften der Stadt nahm er in den Jahren 1462 bis 1467 teil.[2] Spätestens ab 1470 war er Vogt von Schonen. Er starb im Kloster Cismar an der Pest und wurde dort auch bestattet. Im Lübecker Dom wurde am 18. November für ihn eine Memorie gehalten.

Grabplatte Hachedes (Bildmitte) im Kloster Cismar

Seine Wappen-Grabplatte ist aufgerichtet und in einen Außenpfeiler eingemauert an der Südseite der Klosterkirche erhalten.

Hachede war mit Elisabeth Kerkring, einer Tochter des Johann Kerkring, verheiratet und bewohnte zunächst das Hausgrundstück seines Großvaters in der Breiten Straße 41 in Lübeck, später am Koberg 6. Der patrizischen Zirkelgesellschaft gehörte er seit 1460 als Mitglied an. Als Lehen des Klosters Loccum besaß er das Dorf Kühsen. 1462 kaufte er eine Hälfte von Duvensee mitsamt einer Hälfte des Sees. Sein Nachlass war überschuldet.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christoph Erich Weidemann, Friedrich Burchard Koester: Geschichte des Klosters Loccum. Mit Urkunden und einer Kupfertafel. Nach Weidemanns Manuskripte bearb. Von Friedrich Burchard Köster.-Göttingen, Baier 1822, S. 33
  • Emil Ferdinand Fehling: Lübeckische Ratslinie, Lübeck 1925, Nr. 541
  • Sonja Dünnebeil: Die Lübecker Zirkel-Gesellschaft. Formen der Selbstdarstellung einer städtischen Oberschicht (Veröffentlichungen zur Geschichte der Hansestadt Lübeck, hg. vom Archiv der Hansestadt, Reihe B, Band 27) Lübeck: Schmidt-Römhild 1996 ISBN 3-7950-0465-9
  • Klaus Krüger: Corpus der mittelalterlichen Grabdenkmäler in Lübeck, Schleswig, Holstein und Lauenburg 1100–1600, Jan Thorbeke Verlag, Stuttgart 1999, S. 357–358 ISBN 3-7995-5940-X
  • Klaus Wriedt: Schule und Universität. Bildungsverhältnisse in norddeutschen Städten des Spätmittelalters. BRILL, 2005, S. 112.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eintrag 1437 im Rostocker Matrikelportal
  2. Bericht für 1465 in der Lübecker Ratschronik
  3. Friedrich Bruns †: Der Lübecker Rat. Zusammensetzung, Ergänzung und Geschäftsführung, von den Anfängen bis ins 19. Jahrhundert. In: ZVLGA, Band 32 (1951), S. 1–69, S. 62 (Kapitel 9: Der Abschluß der Ratsmitgliedschaft)