Herzflimmern (1971)

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Film
Titel Herzflimmern
Originaltitel Le Souffle au cœur
Produktionsland Frankreich, Italien, Deutschland
Originalsprache Französisch
Erscheinungsjahr 1971
Länge 120 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Louis Malle
Drehbuch Louis Malle
Produktion Vincent Malle
Claude Nedjar
Kamera Ricardo Aronovich
Schnitt Suzanne Baron
Besetzung

Herzflimmern ist ein Spielfilm des französischen Regisseurs Louis Malle aus dem Jahr 1971.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film handelt vom fünfzehnjährigen Laurent Chevalier, der in den 1950er Jahren im französischen Dijon aufwächst. Sein Vater Charles ist Gynäkologe und gibt sich konservativ, seine italienische Mutter Clara geht mit ihren drei Söhnen, vor allem mit Laurent, eher schwesterlich als mütterlich um. Laurent und seine Brüder entdecken die Welt, indem sie heimlich Bars besuchen. Sein erstes sexuelles Erlebnis hat Laurent, als ihn seine Brüder mit der Prostituierten Freda bekannt machen.

Als bei Laurent Herzflimmern diagnostiziert wird, begleitet ihn seine Mutter zur Kur. Irrtümlich wurde in dem Hotel, das voll belegt ist, für Mutter und Sohn ein gemeinsames Zimmer gebucht. Laurent interessiert sich für zwei gleichaltrige Mädchen im Hotel, Hélène und Daphne, und er beobachtet seine Mutter in der Badewanne. Mit der Zeit wird die Beziehung der beiden immer enger. Am 14. Juli, dem französischen Nationalfeiertag, der mit viel Alkohol gefeiert wird, landen Laurent und Clara schließlich zusammen im Bett und haben Sex miteinander. Danach sagt Clara ihm, dass sich diese Geschichte nicht wiederholen wird, aber sie sollten beide auf diese Nacht nicht mit Bedauern zurückschauen. Laurent verlässt das Zimmer, macht einen vergeblichen Versuch, Hélène zu verführen und verbringt dann den Rest der Nacht mit Daphne.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Louis Malle setzte die Thematik Inzest behutsam und ohne moralischen Zeigefinger um. Trotzdem wurde die Zensur auf den Film aufmerksam, in Italien war vorübergehend jegliche Aufführung verboten.

Synchronisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die deutsche Synchronfassung fertigte 1972 die Deutsche Synchron KG Karlheinz Brunnemann in Berlin an.[1] Dabei wurde auch die deutsche Darstellerin Gila von Weitershausen synchronisiert.

Rolle Darsteller Synchronsprecher
Clara Chevalier Lea Massari Rosemarie Fendel
Laurent Chevalier Benoît Ferreux Hans-Georg Panczak
Charles Chevalier Daniel Gélin Rolf Schult
Thomas Fabien Ferreux Thomas Danneberg
Marc Marc Winocourt Uwe Paulsen
Pater Henri Michael Lonsdale Jürgen Thormann
Augusta Ave Ninchi Ursula Krieg
Onkel Léonce Henri Poirier Martin Hirthe
Tante Claudine Micheline Bona Gisela Reißmann
Freda Gila von Weitershausen Traudel Haas
Hubert François Werner Arne Elsholtz

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Die pubertäre Entwicklung eines 15-jährigen im Zeichen sexueller Erlebnisse und ihrer Prägung durch die Umwelt. Im Mittelpunkt steht die Beziehung des Jungen zu seiner noch jungen, erotisch attraktiven Mutter, die zu einem Inzest führt. Die Tabuverletzung wird jedoch konsequent und nahezu selbstverständlich aus der Entwicklung und dem Lebensmilieu des jugendlichen Helden abgeleitet. In der glaubhaften und unaufdringlichen Gestaltung und vor allem in der Führung des jugendlichen Hauptdarstellers ist der Film durch außerordentliches Können gekennzeichnet.“

Lexikon des internationalen Films[2]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dieter Krusche, Jürgen Labenski: Reclams Filmführer. 7. Auflage, Reclam, Stuttgart 1987, ISBN 3-15-010205-7, S. 523
  • Philip Kemp: Herzflimmern. Le souffle au coeur (1971). In: Steven Jay Schneider (Hrsg.): 1001 Filme. Edition Olms, Zürich 2004, ISBN 3-283-00497-8, S. 547

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Thomas Bräutigam: Stars und ihre deutschen Stimmen. Lexikon der Synchronsprecher. Schüren, Marburg 2009, ISBN 978-3-89472-627-0, CD-ROM
  2. Herzflimmern. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.