Heunensäule

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. September 2012 um 22:39 Uhr durch Kandschwar (Diskussion | Beiträge) (→‎Mainz: erst text dann die bilder). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Mainzer Heunensäule auf dem Markt vor dem Mainzer Dom

Bei den Heunensäulen, auch Heunesäulen, handelt es sich um Rundstützen aus Sandstein, die wahrscheinlich im 11. Jahrhundert aus vorauseilender Geschäftstüchtigkeit in einem Steinbruch der Bullauer Berge bei Miltenberg bereits vor Auftragserteilung für den Mainzer Dom fertiggestellt wurden. Der Bauherr des Mainzer Doms hat sich jedoch wohl für andere Stützen entschieden, sodass die Rundstützen nie benötigt wurden. Es soll einmal 42 der Säulen gegeben haben, im 18. Jahrhundert waren noch 14,[1] um 1960 noch acht bekannt.[2]

Die heute noch erhaltenen Heunensäulen befinden sich an unterschiedlichen Orten. Die bekannteste von ihnen steht als Denkmal auf dem Markt in Mainz. Zwei weitere stehen in Nürnberg und München, eine andere an der Uferpromenade in Miltenberg.[1]

Bekannte Standorte von Heunensäulen

Mainz

Zum 1000-jährigen Dombaujubiläum 1975 wurde eine der Heunensäulen (auch „Hünensäule“) der Stadt Mainz geschenkt. Die Mainzer Heunensäule wiegt 16 Tonnen, ist 6,40 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 1,20 Meter.

Die Rundstütze, heute zählt sie zu den Wahrzeichen der Stadt, wurde in der Mitte des Marktplatzes aufgestellt und von dem Pfälzer Bildhauer Gernot Rumpf mit einem Bronzesockel eingefasst, der über die Darstellung von verschiedenen Kopfbedeckungen aus der Mainzer Stadtgeschichte Geschichte und Wesen der Stadt Mainz sehr umfassend darstellt. So blickt z. B. aus einer römischen Gladiatorenmaske ein Fuchs mit den Initialen O.B. (Oberbürgermeister), der den früheren Oberbürgermeister von Mainz Jockel Fuchs darstellt. Ferner erblickt man ein kleines Vögelchen mit den Initialen "M.P." (der damalige Ministerpräsident Vogel). Die Gladiatorenmaske stellt das in Mainz als „Fuchsbau“ bekannte Rathaus am Rhein dar. Begleitet wird der Fuchs von drei Mäusen in seinem Inneren, die die während der Planungs- und Bauphase im Stadtparlament vertretenen Fraktionen der SPD, CDU und FDP darstellen. Die Mäuse sind darüber hinaus auch noch das Markenzeichen des Künstlers Gernot Rumpf. Im Zipfel der Jakobinermütze die an die Zeit der Mainzer Republik erinnert, findet sich auch ein beweglicher Teil, der, wird er denn gefunden, ein lautes schepperndes Geräusch erzeugt.

München

Die Münchner Heunensäule vor dem Haupteingang der Archäologischen Staatssammlung 2006

Die Münchener Heunensäule wurde 1879 vom Magistrat der Stadt Miltenberg an das Bayerische Nationalmuseum übergeben, welches sie vor seinem Haupttrakt aufstellte. Der Eisenbahntransport war äußerst aufwendig. Seit 1975 befindet sich der Monolith vor der Archäologischen Staatssammlung. Er trägt zahlreiche Steinmetz- und Besucherzeichen und hat eine Höhe von 749 Zentimetern und ein Gewicht von 14,5 Tonnen.[1] (Lage)

Nürnberg

Eine weitere Heunensäule befindet sich seit mindestens 1896 im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg.[3] Sie wurde um 1972 versetzt.[4] (Lage)

Literatur

  • Josef Röder: Toutonenstein und Heunesäulen bei Miltenberg: Ein Beitrag zur alten Steinindustrie am Untermain, Lassleben, Kallmünz/Opf. 1960 (= Materialhefte zur bayerischen Vorgeschichte 15) (86 Seiten)
  • Otto Klaus Schmich: Heunensäulen, O. K. Schmich, Bruchsal [2004] (PDF, 50 kB)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Das Geheimnis der Heunesäulen aus Franken; Online im Internet 1. August 2012
  2. Otto Klaus Schmich: Heunensäulen, O. K. Schmich, Bruchsal [2004], S. 1f.
  3. Standort: Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, Ostbau, Südseite des Friedrich-Wilhelmbaus mit der sog. Heunensäule aus Miltenberg (Neg.Nr. GNM ohne Nr. Aufnahme 1896)
  4. Standort: Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, Klosterhof (fünf Bilder)

Koordinaten: 49° 59′ 58,2″ N, 8° 16′ 25,2″ O