His Majesty’s Ship

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His (englisch Seiner) oder Her (Ihrer) Majesty’s Ship (Majestät Schiff), abgekürzt HMS oder H.M.S., ist amtliche Titulatur[1] in Form eines Präfixes vor dem Schiffsnamen, das die Royal Navy für ihre im Dienst befindlichen Kriegsschiffe verwendet. In anderen Sprachen existieren inhaltlich gleichlautende Bezeichnungen wie zum Beispiel „Seiner Majestät Schiff“ oder „Zijner Majesteits

Schiffsglocke der Cavalier

Verwendung in der Royal Navy[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Formel „His Majesty’s Ship“ zeigt an, dass das Schiff im Dienst der Royal Navy steht, deren Oberbefehlshaber de jure der König ist. Er personifiziert im Rahmen der Britischen Monarchie den Staat, so dass sich hierin der besitzanzeigende Ausdruck begründet. In der Zeit von Von 1707 bis etwa 1800 wurde parallel hierzu auch His Britannic Majesty’s Ship (Abkürzung: „HBMS“) verwendet.[2][3] Der erste schriftliche Nachweis der abgekürzten Form „HMS“ stammt aus dem Jahr 1789 in Bezug auf die Phoenix.[4]

Für U-Boote im aktiven Dienst wird ebenfalls das Präfix „HMS“, hier für „His Majesty’s Submarine“, verwendet, teilweise wird allerdings auch das Akronym „HMS/m“ gewählt, um auf den Schiffstyp hinzuweisen.[5][6]

Weiterhin wird „HMS“ auch vor Namen sogenannter „Stone frigates“ (Steinfregatten - In der Royal Navy verbreitete informelle Bezeichnung für eine Marineeinrichtung an Land) gesetzt. Beispielhaft seien hier die Ausbildungsschule HMS Excellent auf einer Insel im Hafen von Portsmouth und die Forschungsstelle HMS Vulcan NRTE in Caithness, das zur Entwicklung von Kernenergiesystemen für den Einsatz in U-Booten genutzt wurde, genannt.

Derivate und andere Marinen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben der allgemeinen oberbegrifflichen Bezeichnung wurden und werden in der Navy und den Marinen britischer Kolonien weitere Präfixe genutzt. Bedingt durch die historische Entwicklung der Bezeichnung von Wasserfahrzeugen als Schiff, die eine Mindestanzahl von drei Masten voraussetzte, sind auch Bezeichnungen wie

verzeichnet.

Die Königliche Yacht Britannia, ein durch die Royal Navy in Auftrag gegebenes Schiff, wurde in ihrer Dienstzeit auch als

  • HMY „Britannia“

für „Ihrer Majestät Yacht“ Britannia bezeichnet.

Die Praxis der Titularisierung wird in mehreren Commonwealth Realms – souveränen Mitgliedstaat des Commonwealth of Nations, in denen der britische Monarch dennoch Staatsoberhaupt ist – sowie anderen Commonwealth-Ländern und ehemaligen Mitgliedern des British Empire aufrechterhalten, während andere hiervon inzwischen Abstand genommen haben.

Aktuelle Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehemalige Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grammatikalische Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Voranstellen eines Artikels vor einem mit Präfix bezeichneten Schiff wie in „the HMS Ark Royal“, - ausgeschrieben the His Majesty’s Ship Ark Royal (übersetzt „die Seiner Majestät Schiff Ark Royal“), wird als schlechter Stil angesehen.[23]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Meyers Großes Konversations-Lexikon. Band 8. Leipzig 1907, S. 570–571 (zeno.org).
  2. The Entwicklung der Schiffsnamen in den USA Navy. In: (US) Naval History and Heritage Command. 22. Mai 2018, abgerufen am 17. Dezember 2018 (englisch): „Some, but apparently not all, other navies also use prefixes with their ships' names. Perhaps the best known of these is HMS (His/Her Majesty’s Ship), long used by the Royal Navy. In earlier times this was also seen as HBMS for His Britannic Majesty’s Ship.“
  3. Justin Reay: HBMS/HMS - use in 18thc. In: The Society For Nautical Research. Abgerufen am 2. Mai 2023 (englisch).
  4. Royal Navy Museum: Frequently Asked Questions of the Sailing Navy Gallery (Memento vom 10. Juli 2012 im Internet Archive)
  5. HMS/m. acronyms.thefreedictionary, abgerufen am 5. September 2021.
  6. HMS/m Tireless. Imperial War Museum, abgerufen am 26. April 2023.
  7. A History of the Bahamas, Michael Craton, San Salvador Press, 1986, page 289
  8. Australian War Memorial Glossary -H- (Memento vom 6. Juni 2007 im Internet Archive)
  9. Jamaica Defence Force - Bases (Memento vom 1. Juni 2007 im Internet Archive)
  10. Port Bustamante Handbook, Shipping Association of Jamaica and the Port Authority of Jamaica, 1978, page 21
  11. Naval Institute Press (Hrsg.): The Naval Institute Guide to Combat Fleets of the World. 2002, ISBN 978-1-55750-242-1, S. 848 (englisch, google.com).
  12. HMCS Protector SA History Hub, History Trust of South Australia. Retrieved 28 February 2021.
  13. Foundation Day oration. (englisch).
  14. Tapʻ ma toʻ rvhe ra tu, 1995 khu nhacʻ, Matʻ la, Commemorative volume for 50th anniversary of Burmese Armed Forces Day; comprises chiefly, articles about the Armed Forces, 1995
  15. Jane’s Fighting Ships, Frederick Thomas Jane, S. Low, Marston & Company, 2010, page 61
  16. War Department Technical Manual, Volume 30, Issue 410, U.S. Government Printing Office, 1943, page 282
  17. Carl Muller: Spit And Polish. Hrsg.: Penguin Books Limited. 2000, ISBN 978-81-8475-109-3, S. 107 (englisch, google.com).
  18. Annual Report for the Year, Fiji Mineral Resources Department, 1980, page 20
  19. Queensland. 1998. The crew of Her Majaesty’s Queensland Ship Gayundah at the ship‘s ... Australian War memorial, abgerufen am 4. Mai 2023 (Verwendung des Präfixes in der Bildbeschreibung).
  20. Department of the Environment and Water Resources: HMVS Cerberus (Memento vom 10. Februar 2007 im Internet Archive)
  21. Welcome (Royal Australian Naval Reserves) (Memento vom 13. Oktober 2006 im Internet Archive)
  22. Om Prakash Shukal: Excellence In Life. Hrsg.: Gyan Publishing House. 2007, ISBN 978-81-212-0963-2, S. 332.
  23. The Guardian and Observer style guide. Abgerufen am 26. April 2023 (englisch): „HMS stands for his majesty’s ship: does not need the definite article, so it is “HMS Pinafore” rather than “the HMS Pinafore”“