Hochwasserrückhaltebecken Orstel

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Hochwasserrückhaltebecken Orstel
Orstel-Staudamm[1]
Hochwasserrückhaltebecken Orstel (2022), Grundablass Luftseite und Orstelgraben
Hochwasserrückhaltebecken Orstel (2022), Grundablass Luftseite und Orstelgraben
Hochwasserrückhaltebecken Orstel (2022), Grundablass Luftseite und Orstelgraben
Lage westlich von Bolheim, Landkreis Heidenheim, Baden-Württemberg
Zuflüsse Orstelgraben
Abfluss Orstelgraben → Brenz
Größere Städte in der Nähe Heidenheim an der Brenz
Hochwasserrückhaltebecken Orstel (Baden-Württemberg)
Hochwasserrückhaltebecken Orstel (Baden-Württemberg)
Koordinaten 48° 38′ 4″ N, 10° 8′ 20″ OKoordinaten: 48° 38′ 4″ N, 10° 8′ 20″ O
Daten zum Bauwerk
Sperrentyp Erddamm
Bauzeit 1987
Höhe des Absperrbauwerks 13,7 m
Betreiber Wasserverband Wedel-Brenz
Daten zum Stausee
Speicherraum 72 000 m³
Einzugsgebiet 1,849 km²
Besonderheiten

ungesteuerter Grundablass, Dammscharte

Das Hochwasser­rückhalte­becken Orstel (gelegentlich auch der Orstel-Staudamm genannt) ist ein Hochwasserrückhaltebecken im Orsteltal bei dem Herbrechtinger Ortsteil Bolheim in Baden-Württemberg. Das Bauwerk westlich des Orts gilt nach DIN 19700-12 hinsichtlich seiner Dammhöhe als mittleres, hinsichtlich seines Speicherraums als kleines Hochwasserrückhaltebecken – wird aber aufgrund des örtlichen Gefährdungspotentials von der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg aufklassifiziert und als mittleres Becken geführt.[1][2] Der gestaute Bach ist der nur intermittierend wasserführende Orstelgraben, der im Ortsbereich Bolheims überdacht ist und dort von rechts bzw. Westen der Brenz zufließt.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Bauwerk riegelt den 1,89 km langen[3], meist trockenen Strang des Orsteltals ab, der westlich von Bolheim auf etwa 585 m ü. NHN zwischen den Gemarkungen Alte Neureut und Am tiefen Weg einsetzt. Das Einzugsgebiet ist etwa 1,849 km² groß.[4] Es liegt auf der verkarsteten Weißjurahochfläche der Schwäbischen Alb im Naturraum Südalbuch.

Der 1987 erbaute Damm steht etwa einen halben Kilometer westlich der geschlossenen Bebauung von Bolheim und kann bis zu 72.000 m³ Wasser zurückhalten.[1] Er dient ausschließlich dem Hochwasserschutz der westlich der Brenz gelegenen Teile des Orts und somit auch seines historischen Ortskerns.

Orstelgraben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Orstelgraben (kurz Orstel oder auch – nach dem nördlich parallel verlaufenden großen Wildwassergraben durch Heidenheim – Wedel genannt) entsteht unauffällig auf landwirtschaftlich genutzten Feldern der Albhochfläche westlich von Bolheim. Er schneidet sich nach nur wenigen hundert Metern tief in den Karst ein und nimmt nach rund 900 m eines leicht nach Süden gewandten westlichen Verlaufs einen Wirtschaftsweg auf. Von diesem trennt er sich nach einer rund 200 m langen 90°-Kurve nach links wieder und fließt durch eine Röhre unter einem abzweigenden Weg hindurch in das nach ihm benannte Hochwasserrückhaltebecken. Nach einer weiteren 90°-Kurve nach rechts nimmt er seine ursprüngliche Richtung wieder auf und trifft nach rund 250 m auf etwa 505 m ü. NHN auf den dazugehörigen Staudamm.

Nach Austritt aus dem Rückhaltebecken verläuft der Orstelgraben noch rund 400 m in einem Knick neben einem Feldweg auf der nördlichen Seite des dort landwirtschaftlich genutzten Orsteltals, bevor er etwa auf Höhe der Einmündung des Wegs in die Ugentalstraße in einem Kanal verschwindet. Historisch verlief sein Bett danach ungefähr parallel zur nach ihm benannten Wedelstraße und zur Zoeppritzstraße sowie unter der Grabenstraße hindurch in die Brenz: Von dieser Einmündung ist heutzutage jedoch nichts mehr zu sehen. Stattdessen führt der überdachte Orstelgrabenkanal nunmehr über Steigstraße, Sterngasse, Kurze Straße, Herbrechtinger Straße, Lindenbergplatz (links an der evangelischen Kirche vorbei), Herbrechtinger Straße und Furthstraße nach etwa 1,0 km auf etwa 475 m ü. NHN direkt in die Brenz.

Wasserverband[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Hochwasserrückhaltebecken Orstel gehört dem Wasserverband Wedel-Brenz und wurde 1987 erbaut.[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Topographische Karte 1:25.000 Baden-Württemberg – als Einzelblatt Nr. 7326 Heidenheim an der Brenz.
  • Joachim Eberle, Bernhard Eitel, Wolf Dieter Blümel, Peter Wittmann: Deutschlands Süden vom Erdmittelalter zur Gegenwart. Springer, Heidelberg etc. 2007, ISBN 978-3-8274-1506-6.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hochwasserrückhaltebecken Orstel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Steckbrief Stauanlage HRB Orstel. Abgerufen am 13. November 2022.
  2. Arbeitsshilfe zur DIN 19700 für Hochwasserrückhaltebecken. (PDF; 1,87 MB). Abgerufen am 13. November 2022.
  3. Diese Zahl der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg berücksichtigt nur den Teil des Orstelgrabens ab seiner Vereinigung mit einem Wirtschaftsweg, hinzu kommen noch weitere rund 900 m des oberen Orsteltals.
  4. Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise) mit den zusätzlichen Layern Gewässernetz, Gewässername, Gewässerordnung, Stauanlage sowie Basiseinzugsgebiet (AWGN). Abgerufen am 13. November 2022.