Hohenzollernstraße (München)

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Hohenzollernstraße
Wappen
Wappen
Straße in München
Basisdaten
Landeshauptstadt München
Stadtteil Schwabing
Hist. Namen Hörmannstraße
Name erhalten 1892
Anschluss­straßen Nikolaistraße, Schwere-Reiter-Straße
Querstraßen Leopoldstraße, Wilhelmstraße, Friedrichstraße, Römerstraße, Kurfürstenstraße, Belgradstraße, Isabellastraße, Fallmerayerstraße, Jakob-Klar-Straße, Ansbacher Straße, Tengstraße, Hiltenspergerstraße, Zentnerstraße, Schleißheimer Straße, Winzererstraße
Plätze Kurfürstenplatz, Hohenzollernplatz
Nummern­system Orientierungsnummerierung
Bauwerke Städtische Hermann-Frieb-Realschule, Nordbad
U-Bahnhof Hohenzollernplatz
Nutzung
Nutzergruppen Fußverkehr, Radverkehr, Individualverkehr, ÖPNV
Technische Daten
Straßenlänge etwa 1,8 km

Die Hohenzollernstraße ist eine rund 1,8 Kilometer lange Straße im Münchner Stadtteil Schwabing.

Sie beginnt an der Leopoldstraße, verläuft dann über den Kurfürstenplatz und Hohenzollernplatz und mündet heute nach der Winzererstraße im Westen in die Schwere-Reiter-Straße als ihre Verlängerung. Zwischen Kurfürstenplatz und Leopoldstraße überwiegen kleinere Läden. Zusammen mit der Leopoldstraße bildet die Einkaufsstraße das sogenannte Schwabinger T.

Gemäß einer Studie des Verkehrsdaten- und SaaS-Anbieters Inrix von 2016 ist die Hohenzollernstraße die mit Verkehrsstau meistgeplagte Straße Deutschlands.[1]

Vom Kurfürstenplatz Richtung Westen verkehren die Tram-Linien 12 und 27 über die Hohenzollernstraße.

Bis zur Eingemeindung Schwabings 1890 nach München verlief die Burgfriedensgrenze um München in Höhe der Hohenzollernstraße.[2] 1892 wurde die Straße von ihrem bisherigen Namen „Hörmannstraße“ nach dem Adelsgeschlecht der Hohenzollern umbenannt.[3] 1901 gründete Wassily Kandinsky in der Hohenzollernstraße 6a seine Malschule „Phalanx“. Gabriele Münter wurde dort seine Schülerin.[2] In der Hausnummer 104 hatte bis 1929 Willibald Besta sein Atelier. In der Hohenzollernstraße 21 befanden sich von 1902 an die von Wilhelm von Debschitz und Hermann Obrist gegründete „Lehr- und Versuchsateliers für angewandte und freie Kunst“, die sich zu Deutschlands größter privater Lehranstalt entwickelte. An ihr unterrichtete 1908 Paul Klee. 1910 hatte Emil Preetorius die Leitung der Schule inne. In der Hausnummer 1 lebte zeitweise die als „Schwabinger Skandalgräfin“ bekannte Schriftstellerin und Malerin Franziska zu Reventlow.[4] Von 1920 bis 1930 lebte Joachim Ringelnatz im Gartenhaus der Hohenzollernstraße 31a/I.[5] In der Hohenzollernstraße 110 verbrachte Werner Heisenberg rund vierzehn Jahre seiner Jugend.[6]

1910 gründete Georg Kerschensteiner im 1905/1906 erbauten Gebäude in der Hohenzollernstraße 140 eine Versuchsschule. 1938 wurde das Gebäude zum Lazarett umfunktioniert, von 1945 bis 1960 diente es als „Chirurgisches Krankenhaus München-Nord“. 1961 zog dort eine Realschule ein, an der zum Beispiel Michael Lerchenberg zur Schule ging.[7] Zwischen Zentnerstraße und Schleißheimer Straße befindet sich seit 1941 an der Hohenzollernstraße das im neoklassizistischen Stil gehaltene Nordbad, das z. B. über eine Tribüne für 1400 Zuschauer verfügt. Von 1959 bis 2009 befand sich in der Hohenzollernstraße 44 das Theater44.[8]

Bis August 1900 hatte eine Pferdebahn auf der Linie vom Promenadeplatz zur Hohenzollernstraße verkehrt.[9] Später führten Tramlinien vom Nikolaiplatz über die gesamte Länge der Hohenzollernstraße bis in die Barer Straße, die Schwere-Reiter-Straße und die Schleißheimer Straße. In den 1970er Jahren wurde das Teilstück zwischen Nikolaiplatz und Kurfürstenplatz eingestellt.

Von 1904[10] bis 1938 verlief der Westteil der Hohenzollernstraße über die Winzererstraße hinaus südlich der Prinz-Leopold-Kaserne entlang noch bis ab der Abzweigung der Elisabethstraße und ging dort in die damalige Leonrodstraße über. Dieser Teilbereich wurde 1938 der Schwere-Reiter-Straße zugeordnet.

An der Hohenzollernstraße liegen 33 Baudenkmäler.[11]

Einzelnachweise

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  1. Studie: München ist deutsche Stau-Hauptstadt In: Süddeutsche Zeitung 21. Februar 2017
  2. a b Kulturgeschichtspfad Schwabing-Freimann
  3. Kostüme, Highheels und ein Buddha In: Süddeutsche Zeitung 1. Juli 2011
  4. Gerhard J. Bellinger,Brigitte Regler-Bellinger: Schwabings Ainmillerstraße und ihre bedeutendsten Anwohner: Ein repräsentatives Beispiel der Münchner Stadtgeschichte von 1888 bis heute. 2013, ISBN 978-3-8482-6264-9 (eingeschränkte Vorschau).
  5. Dirk Heißerer: Wo die Geister wandern: Literarische Spaziergänge durch Schwabing. C.H.Beck, 2017, ISBN 978-3-406-70253-2 (eingeschränkte Vorschau).
  6. Wo berühmte Münchner lebten In: Süddeutsche Zeitung 21. Mai 2010
  7. Schwabing · Platz für Unfugspotential In: Münchner Wochenanzeiger 21. November 2006
  8. Münchner Hohenzollernstraße - Kostüme, Highheels und ein Buddha In: Süddeutsche Zeitung 1. Juli 2011
  9. Martin Pabst: Die Münchner Tram. Bayerns Metropole und ihre Straßenbahn. GeraMond, München 2000, ISBN 3-932785-05-3, S. 14 (Strassenbahn-Magazin. Bibliothek).
  10. Staffelbauplan von 1904 von LH München, Referat für Planung und Wirtschaft digital eingebunden unter geoportal.muenchen.de - Masterportal (aufgerufen am 9. September 2023)
  11. Liste der Baudenkmäler für München des BLfD
Commons: Hohenzollernstraße (München) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 48° 9′ 37,3″ N, 11° 34′ 28,2″ O