Hortensienstraße (Berlin-Lichterfelde)

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Hortensienstraße (Berlin)
Wappen
Wappen
Straße in Berlin
Hortensienstraße (Berlin)
Hortensienstraße (Berlin)
Basisdaten
Ort Berlin
Ortsteil Lichterfelde
Angelegt 6. Oktober 1908
Anschluss­straßen Veilchenstraße,
Resedenstraße
Querstraßen Nelkenstraße,
Lilienstraße,
Enzianstraße,
Hyazinthenstraße,
Tulpenstraße
Plätze Hortensienplatz,
Eugen-Gerstenmaier-Platz
Nutzung
Nutzergruppen Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr,
ÖPNV

Die Hortensienstraße ist eine kleine Nebenstraße im Berliner Ortsteil Lichterfelde des Bezirks Steglitz-Zehlendorf. An der Straße befinden sich zwei Gebäude von historischer Bedeutung, die beide mit dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus in Verbindung stehen: Das Pfarrhaus der Martin-Luther-Kirche (Nr. 18), in dem das Büro Grüber gegründet wurde, welches evangelische Christen jüdischer Abstammung bei der Auswanderung unterstützte, und das Haus Nr. 50, das der Widerstandsgruppe Kreisauer Kreis als Treffpunkt diente. Der Journalist Jens Jessen sieht die Straße als Teil der „unsichtbaren Topografie des Widerstands“.[1] Vor den Häusern Nr. 9 und Nr. 16 befinden sich Stolpersteine, die an insgesamt vier während der Zeit des Nationalsozialismus deportierte und ermordete Menschen erinnern: Laura Lea Gruber, Clara Silbermann, Gertrud Silbermann und Leonore Heinemann. Zahlreiche historische Persönlichkeiten lebten auf der Straße, darunter der Kriegsgegner und Mitbegründer der Kommunistischen Partei Deutschlands Karl Liebknecht sowie die Widerstandskämpfer Peter Graf Yorck von Wartenburg, Helmuth James Graf von Moltke und Eugen Gerstenmaier.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hortensienstraße liegt im Blumenviertel, das sich in unmittelbarer Nähe des Botanischen Gartens befindet. Sie verläuft parallel zur Trasse der Wannseebahn und als Verlängerung der Resedenstraße in südwestlicher Richtung. Eine Kreuzung bildet ihren Endpunkt. Dort trifft sie mit der Hyazinthen- sowie der Tulpenstraße zusammen und geht in die Veilchenstraße über.

Bebauung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Straße ist großteils mit geschlossenen Wohnblöcken und Häuserreihen bebaut. Die Bebauung ist durch zwei Plätze unterbrochen: der Hortensienplatz, der sich zwischen den Häusern Nr. 4 und 5 befindet und sich bis zu einer Parallelstraße, der Tulpenstraße erstreckt, und der Eugen-Gerstenmaier-Platz an der Kreuzung mit der Enzianstraße. An letzterem befindet sich der Bahnhof Berlin Botanischer Garten, der von der S-Bahn-Linie 1 angefahren wird. Am südwestlichen Ende der Straße ist die Martin-Luther-Kirche.

Pfarrhaus Martin-Luther-Kirche, Büro Grüber
Hortensienstraße 50, Kreisauer Kreis

Bekannte Bewohner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hortensienstraße – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jens Jessen: Hortensienstraße 41, Berlin: Unter Helden. In: Die Zeit. Nr. 29/2005, 14. Juli 2005 (Volltext auf zeit.de [abgerufen am 12. Februar 2021]).
  2. 'Steglitzer Köpfe' im Archiv des Steglitz-Museums. Abgerufen am 21. Februar 2021.
  3. Karl Liebknecht: Erste Vernehmung Karl Liebknechts - Protokoll. In: Sozialistische Klassiker 2.0. Abgerufen am 21. Februar 2021.
  4. Der Kreisauer Kreis – ein bemerkenswerter Widerstandskreis: Freya von Moltke antwortet Angelika Ebbinghaus. In: Angelia Ebbinghaus, Karl-Heinz Roth (Hrsg.): Rote Kapellen – Kreisauer Kreise – Schwarze Kapellen: Neue Sichtweisen auf den Widerstand. VSA-Verlag, Hamburg 2004, S. 236.

Koordinaten: 52° 26′ 50,6″ N, 13° 18′ 13,3″ O