Hugo Gebert

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Karl Friedrich Adolf Hugo Gebert (* 9. November 1888 in Bremen; † 30. August 1944 ebenda) war ein deutscher Jurist und Politiker.

Als Sohn eines Lehrers geboren, studierte Gebert nach dem Besuch des Alten Gymnasiums Bremen Rechtswissenschaften in Erlangen und Kiel. Während seines Studiums wurde er 1907 Mitglied der Burschenschaft der Bubenreuther in Erlangen.[1] Sein Studium schloss er mit Examen 1912 und Promotion zum Dr. iur. 1914 ab.

Im Ersten Weltkrieg diente er zuletzt als Oberleutnant der Reserve. In der Zeit der Novemberrevolution stand er auf Seiten des Bürgertums und bestätigte sich politisch, weshalb er 1918 durch den Bremer Soldatenrat/Spartakusbund festgenommen und zum Tod verurteilt wurde. Das Urteil konnte jedoch nicht vollstreckt werden, da die Bevölkerung für seine Freilassung protestierte. Gebert wurde Mitglied der Deutschen Volkspartei und legte 1920 sein Zweites Staatsexamen ab. Er war als Rechtsanwalt in Bremen tätig, später auch als Notar. Auch wurde er Geschäftsführer der Bremer Industriegesellschaft mbH.

1921 wurde er als Kandidat der Deutschen Volkspartei in die Bremischen Bürgerschaft gewählt, der er 1933 – u. a. 1933 als Erster Vizepräsident – bis zur Auflösung am 14.10.1933 angehörte. 1937 wurde er Mitglied der NSDAP.[2] Von 1933 bis 1942 war er Leiter des industriellen Luftschutzes in Bremen und Vertrauensstelle für den Werkluftschutzbereich Bremen. Von 1933 bis 1939 war er Präsident der Bremer Eiswette, die er ganz im Sinne des NS-Senats führte.[3][4]

Er starb bei einem der Luftangriff auf Bremen am 30.08.1944 in seinem Wohnhaus in der Elsasserstr. 106[5]; seine Urne wurde auf dem Riensberger Friedhof beigesetzt.

Gebert war seit 1918 verheiratet mit Hedwig Johanna Clothilde Zang (1895–1973).

Veröffentlichungen

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  • Die völkerrechtliche Denationalisierung der Piraterie. Kiel 1914 (Dissertation).
  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 2: F–H. Winter, Heidelberg 1999, ISBN 3-8253-0809-X, S. 106–107.
  • Hartmut Müller, Hugo Gebert, in: Bremische Biographie : 1912 - 1962 / hrsg. von der Historischen Gesellschaft zu Bremen und dem Staatsarchiv Bremen, Hauschild, Bremen 1969, S. 173f.

Einzelnachweise

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  1. Willy Nolte (Hrsg.): Burschenschafter-Stammrolle. Verzeichnis der Mitglieder der Deutschen Burschenschaft nach dem Stande vom Sommer-Semester 1934. Berlin 1934, S. 138.
  2. https://www.diegeschichtederbremereiswette.de/kapitel-6-die-ungewisse-zukunft-der-eiswette-nach-dem-zweiten-weltkrieg/, S. 3
  3. Arndt Frommann: Die Eiswette von 1829 in Bremen zwischen den Weltkriegen. Vom Biedermeier zur Haupt- und Staatsaktion. In: H-Soz-Kult (Hrsg.): Arbeiterbewegung und Sozialgeschichte. Nr. 26, 2012, ISSN 1436-3763, S. 79–114.
  4. „Bei der Eiswett-Feier 1934 brachte Eiswette-Präsident Hugo Gebert ein dreifaches „Sieg Heil“ auf Reichspräsident, Führer und Vaterland aus, dafür gab es einen „brausenden Widerhall“ aus 500 Männerkehlen, konnten die Bremer Nachrichten am 22.1.1934 berichten. Und es wurde das Horst-Wessel-Lied gesungen: „Die Fahne hoch / Die Reihen dicht geschlossen / SA marschiert mit ruhig festem Schritt…“ Die Versammlung der fünfhundert Männer hatte sich beim Singen erhoben und stand sechs Minuten mit zum Hitlergruß erhobenem Arm.“, s. https://taz.de/Bremer-Eiswett-Traditionen/!5037004/
  5. https://brema.suub.uni-bremen.de/periodical/pageview/491951