Hamletbarsche

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Hamletbarsche

Braunband-Hamletbarsch (Hypoplectrus puella), die Typusart der Gattung

Systematik
Stachelflosser (Acanthopterygii)
Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ordnung: Barschartige (Perciformes)
Familie: Sägebarsche (Serranidae)
Gattung: Hamletbarsche
Wissenschaftlicher Name
Hypoplectrus
Gill, 1861

Die Hamletbarsche (Hypoplectrus) sind eine Gattung der Sägebarsche (Serranidae). Die maximal 15 Zentimeter lang werdenden Fische leben versteckt in Korallenriffen in der Karibik, an der Südküste Floridas und bei den Bahamas. Sie ernähren sich von kleinen Fischen und wirbellosen Tieren.

Artbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei den Hamletbarschen ist der Artbildungsprozess noch in vollem Gange. Die verschiedenen Arten wurde lange Zeit als unterschiedliche Farbvarianten einer Art gesehen, die gerade dabei sind, sich zu getrennten Arten zu entwickeln. Die Verbreitungsgebiete der verschiedenen Arten überschneiden sich, aber einige fehlen in einem Teil des Lebensraums. Der Goldene und der Indigo-Hamletbarsch leben in Tiefen von 10 bis 40 Metern, während die anderen Varianten flacheres Wasser bis 15 Meter bevorzugen. Bei der Fortpflanzung werden Partner der gleichen Farbe bevorzugt. 5 % der Fische laichen aber mit andersfarbigen Tieren ab, ein Zeichen, dass die Artbildung noch nicht abgeschlossen ist. Einige Farbvarianten ahmen aggressive Riffbarsche nach (Mimikry).

Hypoplectrus castroaguirrei
Hypoplectrus guttavarius
Hypoplectrus indigo
Hypoplectrus unicolor

Fortpflanzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hamletbarsche sind Zwitter und bei der Paarung mit demselben Partner nehmen die Fische oft nacheinander beide Geschlechterrollen ein, das heißt beim ersten Laichvorgang nimmt ein Partner die männliche Rolle ein und der andere fungiert als Weibchen, beim zweiten Laichvorgang werden die Rollen getauscht. Da für die Produktion von Eizellen mehr Energie gebraucht wird als für die Produktion von Spermien, ist die männliche Rolle attraktiver und es kommt zu Betrügereien, indem ein Fisch, der bei der ersten Paarung die männliche Rolle hatte, nach der Paarung davonschwimmt, ohne bei einer zweiten Paarung die Rolle des Weibchens zu übernehmen.[1][2] Bei der Paarung krümmt sich der den männlichen Part übernehmende Fisch um das "Weibchen".

Arten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis heute wurden 18 morphologisch sehr ähnliche, sich farblich aber unterscheidende Arten beschrieben:

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans A. Baensch, Robert A. Patzner: Mergus Meerwasser-Atlas Band 7 Perciformes (Barschartige). Mergus-Verlag, Melle, ISBN 3-88244-107-0.
  • Michael L. Domeier (1994): Speciation in the serranid fish Hypoplectrus. Bulletin of Marine Science 54(1):103–141.
  • P.S. Lobel: A review of the Caribbean hamlets (Serranidae, Hypoplectrus) with description of two new species. In: Zootaxa. 3096, 2011, 1–17. PDF.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jorge Peña, Georg Nöldeke und Oscar Puebla: The Evolution of Egg Trading in Simultaneous Hermaphrodites. The American NaturalistVolume 195, Number 3
  2. Uni Basel: Eiertausch bei Zwitterfischen: Warum geben, wenn man auch nur nehmen kann?

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hypoplectrus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien