Ich, du, er, sie
Film | |
Titel | Ich, du, er, sie |
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Originaltitel | Je tu il elle |
Produktionsland | Belgien |
Originalsprache | Französisch |
Erscheinungsjahr | 1974 |
Länge | 86 Minuten |
Stab | |
Regie | Chantal Akerman |
Drehbuch | Chantal Akerman, Eric De Kuyper, Paul Paquay |
Produktion | Chantal Akerman |
Kamera | Bénédicte Delsalle, Renelde Dupont, Charlotte Szlovak |
Schnitt | Luc Freche |
Besetzung | |
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Ich, du, er, sie, Originaltitel Je tu il elle, ist ein Spielfilm von Chantal Akerman aus dem Jahr 1974.
Handlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Film zeigt die Handlungen und später auch Begegnungen einer jungen Frau (Julie), zunächst allein in ihrer Wohnung, dann trampend unterwegs und schließlich ihr Zusammentreffen mit einer Freundin.
Julie verbringt eine Reihe von Tagen isoliert in ihrem Erdgeschosszimmer. Ihre Tätigkeiten wiederholen sich: sie verrückt Möbel, streicht diese um, zieht sich an und aus, liegt auf dem Bett, schreibt intensiv an einem Brief, isst Zucker mit einem Löffel aus einer Tüte. Dann bricht sie auf und trampt mit einem Lastwagenfahrer. Sie hört diesem auf der Fahrt zu, wie er über sein Familien- und Eheleben und über seine Sexualität redet. Im letzten Teil des Films trifft sie bei einer Freundin ein. Das Verhältnis der beiden wirkt unklar, angespannt. Die Freundin möchte, dass Julie geht, bereitet ihr aber schließlich ein Brot; die beiden finden Nähe in Umarmungen und lieben sich schließlich in einer langen Sequenz des Films. Julie verlässt die Wohnung der Freundin.[1][2][3]
Entstehung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Chantal Akerman war im Alter von 24 Jahren aus New York zurückgekehrt. Je tu il elle drehte sie innerhalb einer Woche und mit geringem Etat. Elemente aus ihrem New Yorker Experimentalfilm-Hintergrund flossen in die Arbeit ein. Der Film entstand in schwarz-weiß auf 35 mm.[2] Es war Chantal Akermans erster Langfilm.[4]
In einem späteren Interview (1998) äußerte Akerman: «Ich schrieb eine Geschichte, die mir gefiel. … Alle dachten das sei politisch. Aber es war eine normale Geschichte. Es ist kein feministischer Film. Ich sage nicht, dass das ein queerer Film ist. Wenn ich das tun würde, dann würden Sie ihn voreingenommen anschauen.»[5]
Rezeption
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Je tu il elle wird als Meilenstein des lesbischen Films und der filmischen Darstellung lesbischer Liebe bezeichnet.[4][6][7]
Auf der Berlinale 2016 wurde der Film anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Teddy Awards als ein wichtiger Meilenstein queerer Filmgeschichte gezeigt.[8]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Chantal Akerman: Jeanne Dielman Je, tu, il, elle, Edizioni delle donne, Mailand 1979 (italienisch)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ich, du, er, sie in Gesamtlänge auf archive.org
- Ich, du, er, sie bei IMDb
- Ich, du, er, sie in der Online-Filmdatenbank
- Ich, du, er, sie im Lexikon des internationalen Films
- Jewish Women’s Archive: Chantal Akerman’s Queer Jewish Cinema, ausführlich zu Je tu il elle (englisch)
- Je tu il elle. Chantal Akerman 1974 auf www.wastelandarts.com (englisch)
- Viennale 2022: Retro: Chantal Akerman, Je tu il elle
- Fondation Chantal Akerman: Je tu il elle (englisch, einige Filmstills + kleiner Filmausschnitt)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Je tu il elle. Chantal Akerman 1974 auf www.wastelandarts.com, abgerufen am 7. Dezember 2022
- ↑ a b Viennale 2022: Retro: Chantal Akerman, Je tu il elle, abgerufen am 7. Dezember 2022
- ↑ Je tu il elle (Ich du er sie) auf www.film.at, abgerufen am 7. Dezember 2022
- ↑ a b Patricia White. Die Einzigartigkeit von Chantal Akermans JE TU IL ELLE – Chantal Akerman – Lecture & Film. Abgerufen am 2. Dezember 2022 (deutsch).
- ↑ original: „I wrote a story that I liked“, Ms. Akerman said. „Everybody thought it was political. But it was a normal love story. It's not a feminist movie. I'm not saying it's a gay movie. If I did, then you go to it with preconceived notions.“, in: Dinitia Smith: FILM; Chantal Akerman And the Point Of Point of View. In: The New York Times. 26. April 1998, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 6. Dezember 2022]).
- ↑ FemBio: Chantal Akerman, abgerufen am 7. Dezember 2022
- ↑ Normative Orders, Forschungsverbund der Goethe-Universität Frankfurt a. M.: Die Erfinderin der Formen. Das Kino von Chantal Akerman, abgerufen am 7. Dezember 2022
- ↑ Berlinale 2016 Presseveröffentlichung: Panorama Celebrates Teddy Award’s 30th Anniversary and Announces First Titles in Programme am 21. Dezember 2021, abgerufen am 3. Dezember 2022