Imbaú

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Município de Imbaú
Imbaú

Reiterprozession zum Fest der Nossa Senhora de Aparecida
Imbaú (Brasilien)
Imbaú (Brasilien)
Koordinaten 24° 27′ S, 50° 46′ WKoordinaten: 24° 27′ S, 50° 46′ W
Lage des Munizips im Bundesstaat Paraná
Symbole
Wappen
Flagge
Gründung 1. Januar 1997Vorlage:Infobox Ort in Brasilien/Wartung
Basisdaten
Staat Brasilien
Bundesstaat Paraná
Região intermediária Ponta Grossa
Região imediata Telêmaco Borba
Mesoregion Centro Oriental Paranaense
Mikroregion Telêmaco Borba
Höhe 904 m
Klima subtropisch (Cfb)
Fläche 331 km²
Einwohner 13.449 (IBGE-Schätzung zum 30. Juni 2021)
Dichte 40,6 Ew./km²
Gemeindecode IBGE: 4110078
Politik
Stadtpräfekt Dayane Sovinski (2021–2024)
Partei PSB
HDI 0,622 (2010)
Karte

Imbaú ist ein brasilianisches Munizip im Bundesstaat Paraná. Es hatte 2021 geschätzt 13.449 Einwohner, die sich Imbauenser nennen. Seine Fläche beträgt 331 km². Es liegt 904 Meter über dem Meeresspiegel.

Etymologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der erste Name, den die heutige Gemeinde Imbaú erhielt, war Cirol. Auch heute noch bezeichnen viele Menschen die Stadt so. Der Name Cirol stammt von einem Asphaltierungsunternehmen, das sich Mitte der 1960er Jahre an der Abzweigung von der Rodovia do Café nach Telêmaco Borba niederließ.

Der Name Imbaú ist geografischen Ursprungs. Es gibt zwei Wasserläufe mit dieser Bezeichnung, den Imbaú und den Imbauzinho. Der Tupí-Begriff imbau bedeutet aus dem Wasserstrahl trinken. Älteren Einwohnern zufolge ist der Name auf eine Wasserquelle zurückzuführen, die sich an der Straße befindet, an der die Rodovia do Café gebaut wurde, und die von den Durchreisenden aufgesucht wurde, um ihren Durst zu stillen.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durchgangsland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gegend von Imbaú war bekannt für die Tropeiros-Route (deutsch: Vieh- oder Maultiertreiber), die als Korridor dem Durchzug von Handelszügen von Rio Grande do Sul nach Sorocaba diente und vom Beginn des 17. Jahrhunderts bis zum Jahr 1930 bestand.

Besiedlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Avenida Ivo Jangada in der Stadtmitte von Imbaú

Die Besiedlung des Gebietes erfolgte durch die Gründung einer Asphaltierungsfirma Mitte der 1960er Jahre für den Bau der BR-376 Rodovia do Café. Das Unternehmen Construtora Hidrelétrica e Rodoviária Ltda. - CIROL legte einen Steinbruch zum Abbau eines ergiebigen Diabas-Vorkommens an und errichtete ein Lager für seine Arbeiter. Die ersten Bewohner der Region ließen sich in der Nähe der Rodovia do Café und der Rodovia do Papel (PR-160) nieder und bildeten kleine Dörfer wie Bela Vista und Vila Oliveira sowie eine Siedlung an der Hauptstraße Avenida Ivo Jangada im Kernort, die nach einem der Pioniere der Stadt benannt ist.[2]

Erhebung zum Munizip[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Imbaú wurde durch das Staatsgesetz Nr. 11.220 vom 8. Dezember 1995 in den Rang eines Munizips erhoben und am 1. Januar 1997 als Munizip installiert,[1] die amtliche Bezeichnung lautet Município de Imbaú.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fläche und Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Imbaú liegt auf dem Segundo Planalto Paranaense (der Dritten oder Ponta Grossa-Hochebene von Paraná) auf 24° 26′ 42″ südlicher Breite und 50° 45′ 39″ westlicher Länge. Es hat eine Fläche von 331 km².[3] Es liegt auf einer Höhe von 904 Metern.[4]

Vegetation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Biom von Imbaú ist Mata Atlântica.[3]

Ursprünglich gehörte die Gemeinde überwiegend zur vegetationsgeografischen Region des Ombrophylen-Mischwaldes (Araukarienwald). Ein Teil der Gemeinde, vor allem im Nordosten, wurde von Campos limpos (Grasland) gebildet, die der Region Campos Gerais Form und Namen gaben.

Die vegetationsgeografische Karte von Paraná weist die Region Imbaú als degradierten Araukarienwald aus, dessen Verdrängung ab 1935 beschleunigt wurde. Diese inzwischen stark zersplitterten Waldgebiete bestehen aus vielen einheimischen Baumarten von wirtschaftlichem Wert. Waldvegetation in einem fortgeschrittenen Stadium der Verjüngung findet sich vor allem auf den Diabasdämmen in der Serra do Facão oder in stark eingeschnittenen Auwäldern. Viele Flächen in der Gemeinde wurden zunächst durch Weideland und Ackerbau ersetzt. Inzwischen werden auch landschaftsfremde Pflanzen angebaut, insbesondere Kiefern- und Eukalyptusplantagen zur Holzgewinnung.[5]

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Imbaú herrscht warm gemäßigtes Klima. Die meiste Zeit im Jahr ist mit erheblichem Niederschlag zu rechnen. Selbst im trockensten Monat fällt eine Menge Regen. Die Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger lautet Cfb. Es herrscht im Jahresdurchschnitt eine Temperatur von 18,8 °C. Innerhalb eines Jahres gibt es 1751 mm Niederschlag.[6]

Gewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wasserfall Salto im Distrikt Faxinal de São Pedro von Imbaú

Imbau liegt vollständig im Einzugsgebiet des Tibají. Der Rio Imbauzinho bildet die nordwestliche Grenze des Munizips. Im Süden fließt der Riberão Charqueada zum Rio Imbaú, der die Grenze des Munizips markiert. Weitere Bäche im Gebiet des Munizips sind Rio Jacutinga, Rio do Sapateiro, Arroio Areia Preta, Arroio Bonito, Arroio da Anta, Arroio do Antunes, Arroio do Caçador, Arroio Furneiro, Arroio Grande, Arroio Irati, Arroio Jacutinga und Arroio Pururuca.[5]

Straßen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Imbaú liegt an der Rodovia do Café (BR-376). Von ihr zweigt die Rodovia do Papel (BR-160) ab, die nach Telêmaco Borba führt und die Waldgebiete östlich des Tibají erschließt, die der Holzgewinnung für die Papierfabrik der Klabin S.A. in Ortigueira dienen.

Nachbarmunizipien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortigueira Telêmaco Borba
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Reserva Tibagi

Stadtverwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister: Dayane Sovinski, PSB, (2021–2024)

Vizebürgermeister: Davi Antunes, PSB, (2021–2024)[7]

Demografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner Stadt Land
2000 9.474 58 % 42 %
2010 11.274 63 % 37 %
2021 13.449

Quelle: IBGE (2011)[8]

Ethnische Zusammensetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gruppe* 2000 2010 wer sich als ...
Weiße 73,6 % 69,4 % weiß bezeichnet
Schwarze 1,8 % 4,0 % schwarz bezeichnet
Gelbe 0,1 % 0,6 % von fernöstlicher Herkunft wie japanisch, chinesisch, koreanisch etc. bezeichnet
Braune 24,0 % 25,6 % braun oder als Mischung aus mehreren Gruppen bezeichnet
Indigene 0,5 % 0,3 % Ureinwohner oder Indio bezeichnet
ohne Angabe 0,1 % 0,0 %
Gesamt 100,0 % 100,0 %
*) Das IBGE verwendet für Volkszählungen ausschließlich diese fünf Gruppen. Es verzichtet bewusst auf Erläuterungen. Die Zugehörigkeit wird vom Einwohner selbst festgelegt.[9]

Quelle: IBGE (Stand: 1991, 2000 und 2010)[10]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Imbaú – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b História Imbaú PR. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 13. Dezember 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. Nossa Cidade / História do Município. In: Offizielle Website. Prefeitura de Imbaú, abgerufen am 13. Dezember 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  3. a b Panorama Imbaú. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 13. Dezember 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  4. Google Maps Koordinaten einfach und schnell finden. mapccordinates.net (Service der Vivid Planet Software GmbH Internet Agentur und Webdesign Salzburg), abgerufen am 13. Dezember 2021.
  5. a b Análise Temática Integrada. In: Plano Diretor Municipal de Imbaú. Abgerufen am 13. Dezember 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  6. Klima Imbaú: Wetter, Klimatabelle & Klimadiagramm. In: climate-data.org. de.climate-data.org, abgerufen am 13. Dezember 2021.
  7. Conheça o Prefeito e o Vice. In: Offizielle Website. Prefeitura Municipal, abgerufen am 13. Dezember 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  8. Evolução da divisão territorial do Brasil 1872–2010 (= IBGE [Hrsg.]: Documentos para disseminação. Memória institucional. Nr. 17). 2011, ISBN 978-85-240-4208-9, ISSN 0103-6459, Evolução da população, segundo os municípios – 1872/2010, S. 234 (brasilianisches Portugiesisch, ibge.gov.br [PDF; 122,3 MB; abgerufen am 20. Juni 2021]).
  9. Manual do Recenseador. (PDF; 7,0 MB) Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística - IBGE, 2009, S. 152, abgerufen am 13. Oktober 2022 (brasilianisches Portugiesisch, Anweisung an den Zähler: "Falls die Aussage nicht einer der in der Frage genannten (fünf) Alternativen entspricht, lesen Sie die Optionen noch einmal vor, damit die Person sich in diejenige einordnen kann, die sie für am geeignetsten hält. Sie sollten zu keinem Zeitpunkt die Antwort des Befragten beeinflussen ... Indigen wird angekreuzt für die Person, die sich selbst als indigen oder indianisch (portugiesisch: índia) bezeichnet.").
  10. IBGE: Sistema IBGE de Recuperação Automática – SIDRA: Tabela 2093. Abgerufen am 22. April 2021 (brasilianisches Portugiesisch, "Download" anklicken (ca. 116.000 Werte) oder: Datenbankabfrage, Suchbegriffe Imbaú und Cor ou raça).