Impaktit

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Der Suevit, ein Impaktgestein aus dem Nördlinger Ries

Impaktite sind Gesteine, die bei einem Meteoriten-Einschlag (Impakt) entstehen, indem die dabei auftretenden starken mechanischen Kräfte (hoher Druck) und hohe Temperaturen die am Ort des Einschlags vorhandenen irdischen Gesteine verändern. Diese vorhandenen Gesteine werden unter anderem zertrümmert, es entstehen durch Umbildung neue Minerale und Gestein kann teilweise aufgeschmolzen werden und als Impaktglas wieder erkalten. Für Impaktite charakteristische neue Minerale sind zum Beispiel die Siliziumdioxid-Varietäten Stishovit und Coesit, die nur unter hohem Druck entstehen können.

Den Vorgang, der zur Entstehung von Impaktiten führt, bezeichnet man als Stoßwellenmetamorphose.

Impaktite mit charakteristischen Hochdruck-Mineralen sind unter anderem Beweise dafür, dass eine bestimmte Struktur der Erdkruste ein Einschlagskrater ist. In Deutschland ist das Nördlinger Ries der bekannteste Einschlagskrater mit Impaktiten, zum Beispiel Suevit.

Einteilung

Nach den Empfehlungen der International Union of Geological Sciences[1] können Impaktite in erster Näherung unterteilt werden in Gesteine, die bei einem einzelnen Impaktereignis gebildet wurden, und solchen, die aus mehreren solcher Ereignisse hervorgingen. Letztere sind die (losen oder verfestigten) Impaktregolithe, die auf der Erde nicht vorkommen. Bei den Impaktiten aus einem einzelnen Ereignis werden nach der räumlichen Distanz zum Einschlagsort proximale (Impaktschmelzgesteine, Suevite, Impaktbreccien) und distale (Tektite, Mikrotektite) Impaktite unterschieden.

Literatur

Weblinks

Commons: Impaktit – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. D. Stöffler, R. Grieve: Impactites. In: D. Fettes, J. Desmons (Hrsg.): Metamorphic Rocks - A Classification and Glossary of Terms. 2. Auflage. Cambridge University Press, Cambridge 2011, ISBN 978-0-521-33618-5, S. 82–91.