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Informationsmodell

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Ein Informationsmodell ist in der Informationstechnik eine abstrakte Abbildung von Objekten mit ihren Eigenschaften und Beziehungen. Das Informationsmodell ergänzt das Datenmodell um Kontextangaben, die es einer Person erlauben, Daten einheitlich zu interpretieren und zu nutzen. Es liefert die Strukturen, die das von einer Person oder einer Gruppe von Personen in einer konkreten Situation benötigte Wissen explizit sichtbar machen.[1]

Im alltäglichen Sprachgebrauch dagegen wird oftmals keine klare Unterscheidung zwischen Informations- und Datenmodell vorgenommen und die Begriffe synonym verwendet.

In der Informatik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Informatik wird ein Informationsmodell häufig als konzeptionelles oder logisches Datenmodell bezeichnet. Es beschreibt reale Objekte einer Umgebung (Firma, Projekt, Branche), indem es ihre Namen, Eigenschaften und Beziehungen eindeutig festlegt. Im Gegensatz zu Datenmodellen macht es keinerlei Angaben über Speicherung oder Verwaltung der Daten, in denen die Informationen abgebildet werden.

Das Informationsmodell bildet die kommunikative Brücke zwischen dem Fachwissen der Anwendenden und dem Datenverwaltungswissen der Informatiker. Der Prozess der Informationsmodellierung[2] beschreibt, wie man einen Ausschnitt des Wissens einer Welt in einem Informationsmodell abbildet.

In der Telekommunikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Informationsmodelle werden beim Management von IT-Systemen und von Telekommunikationsnetzen benutzt. Managementobjekte sind bei diesen Anwendungen beispielsweise Geräte wie Router, Hubs oder ihre Steckkarten bzw. die Ports auf diesen Steckkarten. Mit Hilfe dieser Informationsmodelle werden die Netzwerke durch das Netzwerkmanagement aus der Ferne überwacht, konfiguriert und gesteuert. Die Informationsmodelle werden vom Konzept her so definiert, dass sie keine bestimmte Implementierung erfordern: dadurch wird erreicht, dass unabhängig von herstellerspezifischen Implementierungen eine einheitliche Sichtweise auf verschiedene Geräte desselben Typs möglich ist.

Informationsmodelle benutzen zur Modellierung realer Geräte gewöhnlich zunächst ein Funktionsmodell, das folgende Managementbereiche umfasst:

  • Fehler und Störungen (fault management)
  • Konfiguration (configuration management)
  • Abrechnung (accounting management)
  • Qualität und Leistung (performance management)
  • Sicherheit (security management).

Darauf aufbauend werden Managementobjekte definiert, denen wiederum Attribute zugewiesen werden. Die Anfangsbuchstaben der englischen Bezeichnungen ergeben FCAPS, was eine geläufige Abkürzung für die Aufgaben des Funktionsmodells darstellt.

In realen Implementierungen bestehen Informationsmodelle aus

Von der Distributed Management Task Force wurde ein standardisierter Satz von Informationsmodellen unter der Bezeichnung Common Information Model veröffentlicht.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Fachrichtung Informationswissenschaft Saarbrücken: Definition Information | Informationswissenschaft Saarbrücken Archiv. Abgerufen am 21. Mai 2018.
  2. Stefan Berner: Informationsmodellierung. Durch Verstehen zu besserer Software. vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich, Zürich 2016, ISBN 978-3-7281-3761-6.