Internationale Kurzfilmtage Winterthur

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Logo des Festivals

Die Internationalen Kurzfilmtage Winterthur sind ein jährlich im November stattfindendes Kurzfilmfestival, das vom gleichnamigen Verein in der Stadt Winterthur organisiert wird. Das Festival dauert sechs Tage und gilt als bedeutendstes Kurzfilmfestival der Schweiz, als auch eines der größten Kurzfilmfestivals Europas.[1][2] Es widmet sich dem nationalen und internationalen Kurzfilm.[3] Die 28. Internationalen Kurzfilmtage Winterthur finden vom 5. bis 10. November 2024 statt.

1997 starteten Mitglieder des Filmfoyers Winterthur und des Kinos Nische ein Pilotprojekt und organisierten einen zweitägigen Anlass unter dem Titel: «1. Winterthurer Kurzfilmtage», bei dem ausschliesslich Kurzfilme vorgeführt wurden. Der Schwerpunkt lag auf Schweizer Filmen und Werken aus den deutschsprachigen Nachbarländern, ergänzt durch Filme aus dem Gastland Polen. Zu den 1. Winterthurer Kurzfilmtage kamen etwa 1.000 Besucher in die Alte Kaserne. Das Interesse beim Publikum veranlasste die Organisatoren, den Verein «Kurzfilmtage Winterthur» zu gründen, um die Weiterführung zu ermöglichen. Nach zwei Jahren kam neben der Kaserne das Kino Loge als zweite Spielstätte hinzu. 2002–2021 bildete das Casinotheater Winterthur das Festivalzentrum, im Jahr 2009 kam mit dem Theater Winterthur eine neue grosse Spielstätte hinzu.

Das Festival zeigt jährlich über 200 Kurzfilme, wovon rund 70 in den Wettbewerben (Schweizer und Internationaler Wettbewerb sowie Wettbewerb des Schweizer Filmschulentags) und rund 150 im Rahmen der kuratierten Programme gezeigt werden. Über die sechs Festival-Tage verbuchte das Festival 2019 17'500 Eintritte.[4]

Aufgrund der Covid-19-Pandemie wurden die Kurzfilmtage 2020 online durchgeführt.[5]

2022 löste das Sulzerareal mit dem Kino blue Cinema Maxx und dem Kino Cameo sowie dem Kraftwerk Musikclub die beiden Theater als Festivalzentrum ab.[6][7]

2023 würde eine separate Preisverleihung für Industry-Preise am Abend vor der Preiszeremonie der Hauptpreise eingeführt. Bei der Industry-Preisverleihung werden der Postproduktionspreis, der Preis für den besten Schweizer Schulfilm und die Residency @ P.AiR.S verliehen sowie die Teilnahme am European Short Pitch bekannt gegeben.

Die Wettbewerbe

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Herzstück der Kurzfilmtage sind der Internationale Wettbewerb und der Schweizer Wettbewerb, welche die Besucher an den Puls des aktuellen, weltweiten Filmschaffens bringen. Im Wettbewerb werden folgende Preise verliehen:

  • Hauptpreis des Internationalen Wettbewerbs CHF 12 000.–
  • Förderpreis des Internationalen Wettbewerbs CHF 10 000.–
  • Kandidatur European Film Award (EFA)
  • Prix George für die beste dokumentarische Form des Internationalen Wettbewerbs CHF 10 000.–
  • Preis für den besten Schweizer Film CHF 10 000.–
  • ZKB Publikumspreis CHF 10 000

Ausserhalb des Wettbewerbs werden zudem folgende Preise vergeben:

  • Preis für den Besten Schweizer Schulfilm CHF 5000.–
  • Postproduktionspreis (ehem. Shortrun-Preis) CHF 10 000.– (Sachpreis)
  • Preise für die besten Filme der Sektion Sparks (ehem. Jugendpreise 12+ und 16+) CHF 2000.–
  • Residency @P.AiR.S siebenwöchiger Künstlerresidenz im Paradiesli, Sigriswil

Preisträger und Preisträgerinnen

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Jahr Hauptpreis des Int. Wettbewerbs Förderpreis des Int. Wettbewerbs Prix George für die beste dokumentarische Form des Internationalen Wettbewerbs Qualifikation European Film Award (EFA) Preis für den besten Schweizer Kurzfilm Schweizer Kamerapreis Publikumspreis Postproduktionspreis (ehem. Shortrun-Preis) Preis für den besten Schweizer Schulfilm Preis für den besten Film des Programms Sparks I (ehem. Jugendfilmpreis 12+) Preis für den besten Film des Programms Sparks II (ehem. Jugendfilmpreis 16+) Residency @ P.AiR.S
1999 Desserts und Blush[Anm 1] -
2000 Ampiaispaini Tout est bien Summertime -
2001 Michelle Tous à Table Das Engadiner Wunder und So oder so Viaje en Taxi -
2002[Anm 2] Männersache Ich muss gehen und Dortoka Uhartea Swapped[Anm 3] Der Komplex -
2003 Lift Spin und 15’ Camkiller Lift (Kurzfilm) -
2004 C’est l’histoire d’un belge Nie solo seiN und Allerleirauh Tiger erdolchen Meine Eltern -
2005 Specialized Technicians Required: Being Luis Porcar Ele & Jagger und Stalk Frohe Ostern und Wir sind dir treu Sidasti Baerinn -
2006 Aldrig som första gången! A bras le corps Federer et moi West Bank Story -
2007 René Hoy no estoy Twist Il neige à Marrakech -
2008 Puppetboy Love you more Polar Second Me -
2009 Please Say Something Believe Ich bin’s. Helmut Lorenz Merz für Schonzeit Wagah Sahar Suliman -
2010 The External World Glukhota Stick Climbing Pascal Walder für Yuri Lennon’s Landing on Alpha46 Heimatland Baggern -
2011 Brûleurs Threesome Bon Voyage Gabriel Lobos für Le début de la fin Las Palmas Kurt und der Sessellift -
2012 Isla Alta Death to The Camera Os Vivos Tembem Choram Natalie Ducrey für Sunburn Kurt und der Sessellift From Ganga to Bollywood -
2013 La lampe au beurre de yak Quelqu’un d’extraordinaire Kod Ćoška Quetzalli Malagón für IDYLLIUM La lampe au beurre de yak Between 205 la terre s’ouvre Yardbird -
2014 A Million Miles Away Kuhani Tišina mujo Aurelio Buchwalder für Wandelzeit – Eine Gletscherperformance Abseits der Autobahn Doug & Walter L'offre Tastes Like Chicken? -
2015 The Living Need Light, the Dead Need Music Totem Nuestro Mar Maxime Kathari für O som da casa Hausarrest Rakjiada Seemannsgarn If Mama Ain't Happy, Nobody's Happy -
2016[4] A Man Returned NO'I E.B.C. 5300m Laurence Bonvin für Avant l’envol Digital Immigrants Soy tu Papá Millimeterle Mother Knows Best -
2017 Ligne noire Flores Valet noir Florian Berutti für Premier amour Facing Mecca The Cruise Kinder der Nacht How Long, Not Long How Long, Not Long -
2018 Bigger Than Life A Room with a Coconut View The Flood Is Coming Brotherhood Onaniegramm Hamama & Caluna All These Creatures Guaxuma -
2019 Bab Sebt Automne Malade / Autumn III Kolektyviniai sodai / Community Gardens 22:47 Linie 34 Postcards from the End of The World FLANNERY’S bloc b Nan Fang Shao Nv / She Runs Spolu Sami / Apart -
2020 This Day Won’t Last Menarca / Menarche Dustin Carbón - Un Cielo Nublado Supreme Zolotye pugovitzi / The Golden Buttons Cultes -
2021 Michael Omonua für Rehearsal Paloma Orlandini Castro für Ob Scena / Ob Scene Sebastian Mulder für Naya – Der Wald hat tausend Augen Jela Hasler für Über Wasser / On Solid Ground Juliette Riccaboni für Cavales / Dream Racing - Olga Lucovnicova für Nanu Tudor / My Uncle Tudor Matteo Gariglio für Il Muratore Coline Confort, ECAL für Impériale / Imperial Marcel Barelli für Dans la nature / In nature Brandon Grötzinger & Wander Theunis für Dirty Talks -
2022 Douwe Dijkstra für Neighbour Abdi Eloïse Le Gallo und Julia Borderie für Bleu silico Lawrence Abu Hamdan für 45th Parallel Total Refusal für Hardly Working Jorge Cadena für Flores del otro patio - Maxim Arbugaev und Evgenia Arbugaeva für Haulout Cosima Frei für There Is No End to This Story (AT) Philipp Veiga Amaro, HSLU für The Deceased Mark Albiston für Datsun Morgane Frund für Ours -
2023 Atsushi Hirai für Oyu Parinda Mai für Blinded für Centuries Valentin Noujaïm für Pacific Club Tomás Paula Marques für Dildotectónica/

Dildotectonics

Basil da Cunha für 2720 - Mohammad Valizadegan für And Me, I’m Dancing Too Laura Gönczy

für Blu Cipresso

Alicia Mendy

für Beutset (L’Aurore)

Corina Schwingruber Ilić für Been There - Youssef Youssef für Yasmeen Ghauri
2024 Mohamed Bourouissa für «Genealogy of Violence» (Frankreich 2024) Joseph Douglas Elmhirst für «Burnt Milk» (USA 2023) Mégane Brügger für «Maman danse» (Schweiz 2024) Sara Rajaei für «City of Poets» (Niederlande 2024) Mona Jelić für «2mm» (Schweiz 2024) - Nebojša Slijepčević für «The Man Who Could Not Remain Silent» (Bulgarien, Slowenien, Frankreich, Kroatien 2024) Maya Kota und Sergio da Costa für «La Cabane» Anna Simonetti für «L'erbaccia» (Schweiz 2024) Amélie Hardy für «Hello Stranger» (Kanada 2024) - Saleh Kashefi für «Cry My Way to Heaven»
  1. «Desserts» erhielt den internationalen Publikumspreis, «Blush» den national Publikumspreis.
  2. 2002 wurde zusätzlich der Kinopreis für den Film «Aria» vergeben.
  3. Vergeben als «Förderpreis für ein herausragendes Regietalent». Regisseur von «Ich muss gehen» ist Florian Mischa Boeder, bei «Dortoka Uhartea» führte Maru Solores Regie.

Die kuratierten Sektionen

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Neben den Wettbewerben verfügen die Kurzfilmtage über Sektionen, die kuratierte Programme umfassen. Hier steht die Kontextualisierung von Themen in einen grösseren kulturellen Zusammenhang im Vordergrund. Der Einbezug der Filmgeschichte spielt genauso eine Rolle wie zeitgenössische Filme, Gesellschaftliches, Einblicke in Institutionen oder Gesamtwerke von Filmemachern und Künstlern. Seit 2013 heissen die Sektionen der kuratierten Programme «Grosser Fokus», «Land im Fokus» sowie «Person im Fokus». Außerdem finden Podiumsgespräche, Workshops und Veranstaltungen für Filmschaffende sowie Konzerte, Kunst und Partys statt.

Jahr Grosser Fokus Land im Fokus Person im Fokus
2013 Independent Cinema USA Kuba Armando Capó Ramos
2014 Framing Europe – Die europäische Idee Indigenes Kino – Through Our Own Lenses Yann Gonzalez
2015 Arab Encounters – Visions and Realities Bhutan/Nepal Christoph Girardet & Matthias Müller
2016 Nordische Länder Kolumbien Salomé Lamas
2017 Tropical Views – Das Kino Südostasiens Griechenland Pimpaka Towira
2018 This Is Britain Georgien Mike Hoolboom
2019 The Future Is ... Brasilien James N. Kienitz Wilkins
2020 Festland-China, Hongkong, Taiwan Ukraine -
2021 La Suisse n'existe pas Kosovo Marie Losier
2022 Los Estados Andinos Israel Kurdwin Ayub
2023 O Canada Nigerian New Wave Willy Hans
2024 Beyond the Frame Ägypten Vytautas Katkus

Die Kurzfilmtage sind als Verein mit rund 60 aktiven Mitgliedern organisiert, die Geschäftsstelle hat ihren Sitz in Winterthur und beschäftigt 10 Personen. Hinzu kommen freiwillige Helfende während des Festivals. Als Schweizer Kompetenzzentrum für den Kurzfilm engagieren sich die Kurzfilmtage zudem ganzjährig für die Promotion des Schweizer Kurzfilms. Sie sind Veranstalterin der schweizweiten «Kurzfilmnacht-Tour[8]», unterhalten mit über 65'000 Titel das grösste Kurzfilmarchiv der Schweiz,[9] das dem Fachpublikum während des ganzen Jahres für Recherchezwecke zur Verfügung steht, und kuratieren Kurzfilmprogramme für andere Festivals, private Firmen und öffentliche Institutionen.[10]

Die Festivalleitung setzt sich zusammen aus der künstlerischen sowie der kaufmännischen Leitung.[11]

Einzelnachweise

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  1. Kurzfilmtage Winterthur – Im Kurzfilmfestival steckt viel Logistik. Abgerufen am 2. Dezember 2022.
  2. Internationale Kurzfilmtage Winterthur. In: artyfacts. Abgerufen am 2. Dezember 2022.
  3. Internationale Kurzfilmtage Winterthur. In: Cineman. Abgerufen am 29. Dezember 2016.
  4. a b Der Hauptpreis geht an einen palästinensischen, der Preis für den besten Schweizer Film an einen Dokumentarfilm aus Neuenburg. (PDF; 96 kB) Internationale Kurzfilmtage Winterthur, 16. November 2016, abgerufen am 29. Dezember 2016 (Medienmitteilung).
  5. 24. Internationale Kurzfilmtage Winterthur: Emotionen und Inspirationen im Kurzformat. Abgerufen am 2. Dezember 2022.
  6. ch-cultura: 26. INTERNATIONALE KURZFILMTAGE WINTERTHUR: "ES FÜHLT. Abgerufen am 2. Dezember 2022.
  7. Kurzfilmtage Winterthur – Vom Horrorthriller bis zum mystischen Trip. Abgerufen am 2. Dezember 2022.
  8. Kurzfilmnacht. Abgerufen am 4. August 2020 (amerikanisches Englisch).
  9. Internationale Kurzfilmtage Winterthur. In: artyfacts. Abgerufen am 2. Dezember 2022.
  10. Festival-Datenbank. Abgerufen am 2. Dezember 2022.
  11. Neuer kaufmännischer Leiter fürs Filmfestival. Abgerufen am 2. Dezember 2022.