Internationale Gesellschaft für Neue Musik
Die International Society for Contemporary Music (ISCM) ist die älteste internationale Dachorganisation zur Förderung der Neuen Musik. Sie gilt als eine der bedeutendsten musikkulturellen Gesellschaften der Welt. Im deutschsprachigen Raum wird sie auch als Internationale Gesellschaft für Neue Musik (IGNM) bezeichnet.
Organisation
Die ISCM war ursprünglich eine Initiative der Zweiten Wiener Schule während der Salzburger Festspiele. Sie wurde am 11. August 1922 auf Anregung von Rudolf Réti und Egon Wellesz und in Anwesenheit der Komponisten Béla Bartók, Paul Hindemith, Arthur Honegger, Zoltán Kodály, Darius Milhaud, und Anton Webern sowie in Abwesenheit von Alban Berg, Maurice Ravel, Ottorino Respighi, Arnold Schönberg und Igor Stravinsky im Café Bazar in Salzburg gegründet. Nachdem Richard Strauss das Präsidium des Gründungskomitees übernommen hatte, wurde Edward Dent zum ersten Präsidenten gewählt. Sitz der IGNM wurde London.[1]
Das Sekretariat der Organisation befindet sich heute in Amsterdam. Die ISCM versteht sich als internationales Netzwerk zur Förderung der Neuen Musik.
Die ISCM verfügt über 49 internationale Sektionen (Stand 2008) in einzelnen Ländern. Diese sind gewöhnlich unabhängig von der Dachorganisation und senden Delegierte zur Hauptversammlung der ISCM. Die Mitglieder der Sektionen sind ebenfalls Mitglieder der ISCM; sie können bis zu sechs Werke für die Aufführung im Rahmen der Weltmusiktage vorschlagen. Länderorganisationen, die zeitgenössische Musik fördern, aber nicht den Status einer Landessektion der ISCM besitzen, können als assoziierte Mitglieder geführt werden. Dieser Status überträgt sich auch auf die Mitglieder dieser Organisationen. Einzelne Berufsmusiker werden als Ehrenmitglieder geführt.
Die ISCM gibt das „World New Music Magazine“ heraus.
Weltmusiktage
Eine zentrale Aufgabe ist die Veranstaltung der Weltmusiktage (World New Music Days), die an jährlich wechselnden Orten stattfinden. Im Rahmen der Weltmusiktage findet neben musikalischen Veranstaltungen zur Neuen Musik auch ein Mitgliedertreffen der Organisation statt.
Weltmusiktage:[2]
|
|
|
Logos der Weltmusiktage
-
Logo Ruhrgebiet 1995
-
Logo Luxemburg 2000
-
Logo Ljubljana 2003
-
Logo Luzern 2004
-
Logo Hongkong 2007
-
Logo Vilnius 2008
-
Logo Göteborg 2009
-
Logo Sydney 2010
-
Logo Zagreb 2011
Vorstand
- John Davis, Australien (Vorsitzender)
- Peter Swinnen, Belgien (stellv. Vorsitzender)
- Tapio Tuomela, Finnland
- Olga Smetanova, Slowakei
- David McMullin, USA
- Lars Graugaard, Dänemark (Schatzmeister)
- Franz Eckert, Österreich (Rechtsberater)
- Arthur van der Drift, Niederlande (Generalsekretär)
Ehrenmitglieder
Literatur
- Anton Haefeli: IGNM. Die Internationale Gesellschaft für Neue Musik. Ihre Geschichte von 1922 bis zur Gegenwart. Atlantis, Zürich 1982, ISBN 3-7611-0596-7.