Jüdischer Friedhof (Syke)

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Jüdischer Friedhof Syke

Daten
Ort Hohe Straße, Syke
Baujahr etwa 1835
Grundfläche etwa 800 m²
Koordinaten 52° 54′ 13,9″ N, 8° 49′ 0,5″ OKoordinaten: 52° 54′ 13,9″ N, 8° 49′ 0,5″ O
Jüdischer Friedhof Syke (Niedersachsen)
Jüdischer Friedhof Syke (Niedersachsen)

Der Jüdische Friedhof Syke ist ein gut erhaltener jüdischer Friedhof in Syke (Landkreis Diepholz, Niedersachsen). Er ist ein geschütztes Kulturdenkmal.

Der Friedhof befindet sich in Syke zwischen der Hohen Straße und der Lindhofhöhe inmitten eines neueren Wohngebietes. Der von einer Hecke umgebene Friedhof hat eine Größe von ca. 800 m² und liegt auf einem Plateau über einem Hang. Auf ihm befinden sich 35 Grabsteine für verstorbene Juden.

Zwei Grabsteine mit der Inschrift „sieben unbekannte russische Kriegsgefangene“ markieren die Gräber von 14 sowjetischen Kriegsgefangenen, die während des Zweiten Weltkrieges auf dem Friedhof in zwei Sammelgräbern bestattet worden sind. Sie stammen vermutlich aus dem Arbeitskommando 6039 Wachendorf des Stalag XC Nienburg.

Träger des Friedhofs ist der Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen. Zuständig für die Pflege ist die Stadt Syke.

Angelegt worden ist der Friedhof ca. 1835. Vorher waren die verstorbenen Syker Juden auf dem ca. 20 km entfernten Jüdischen Friedhof in Hoyerhagen (heute: Stadt Hoya, Landkreis Nienburg) bestattet worden. Der älteste Grabstein ist auf das Jahr 1836 datiert, der jüngste auf das Jahr 1935. Es sind auch jüdische Einwohner aus Brinkum bestattet worden.

Am 4./5. April 2002 wurde der Friedhof geschändet: Mit roher Gewalt wurden elf Grabsteine quer durchgebrochen, drei umgestürzt und einer schräg gestellt. Die Zerstörungen und Beschädigungen sind inzwischen behoben.

  • Hermann Greve: Stolpersteine“. Der Erinnerung einen Namen geben. Informationen zu den achtzehn Syker „Stolpersteinen“, verlegt am 11. Juni 2006 und 18. April 2007 von Gunter Demnig. Eine Dokumentation zur Geschichte der jüdischen Gemeinde in Syke. (Hrsg.: Stadt Syke), Syke 2007, 72 S. m. zahlr. Abb.; darin: Abbildungen von Grabsteinen (S. 13, S. 18, S. 29, S. 62, S. 63).
  • Uwe Hager: Syke. In: Herbert Obenaus (Hrsg. in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel): Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen. Band 1 und 2 (1668 S.), Göttingen 2005, Seiten 1464–1470.
  • Heinz-Hermann Böttcher: Der Jüdische Friedhof in Syke – Dokumentation. (Typoskriptdruck), Syke ³2003, 120 S.
  • Jüdischer Friedhof. In: Gaby Ullrich u. Hermann Greve: Unterwegs ... in Syke. Ein Kultur- und Naturreiseführer für Syke und seine Ortsteile. Fischerhude 2002, Seiten 24/25.
  • Hermann Greve u. Günter Schmidt-Bollmann: Der jüdische Friedhof in Syke. Anmerkung: Es handelt sich um ein Textheft (Manuskriptdruck) zu einer Ton-Dia-Reihe mit dem gleichen Titel im Kreismedienzentrum Syke; Signatur der Ton-Dia-Reihe: KCTbR 99; Syke/Weyhe/Bremen 1995.
  • Hermann Greve: Vergessen, verdrängt, verneint ... Stationen jüdischen Lebens in Syke, Brinkum, Leeste, Kirchweyhe. In: Harald Focke, Hermann Greve, Hilmar Kurth: Als die Synagogen brannten. Der Judenpogrom vom 9./10. November 1938 in Deutschland und im Landkreis Diepholz. Seine Vorgeschichte und seine Folgen. Sulingen 1988, Seiten 27–96.
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