Jüdischer Friedhof Bothfeld

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Eingang zum Friedhof mit der neuen Trauerhalle
Das Feld mit mehr als 300 Urnen jüdischer KZ-Opfer aus Hannover
Das 1960 errichtete Ehrenmal zum Gedenken an die Opfer der Judenverfolgung in Hannover
Grabsteine für David und den Holocaust-Überlebenden Horst Egon Berkowitz

Der Jüdische Friedhof Bothfeld ist ein jüdischer Friedhof in Hannover-Bothfeld an der Burgwedeler Straße 90.[1] Kapelle und Grabmale sind heute denkmalgeschützt.[2]

Der jüdische Friedhof in Bothfeld war anfangs als Parkfriedhof geplant, wurde jedoch aus wirtschaftlichen Gründen 1924 zunächst nur als Provisorium auf kleiner Teilfläche eingerichtet. Die erste Beisetzung erfolgte am 11. November desselben Jahres mit der Bestattung von Ida Stern.[1]

Fünf Jahre später wurde nach einem Entwurf von Werner Koech 1929 eine Trauerhalle errichtet, ein Kuppelbau mit Seitenräumen für die Totenwache und für die Verwaltung des Friedhofs.[1]

Am 10. November 1938, im Jahr der Reichspogromnacht, wurde der Friedhof geschändet, die Trauerhalle durch Brandstiftung zerstört und später vollständig abgerissen. 1941 wurden die noch nicht mit Gräbern belegten Flächen an die Stadt Hannover abgetreten. Bis 1942 waren insgesamt 860 Bestattungen vorgenommen worden.[1][3]

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden noch 1945 mehr als 300 Urnen mit der Asche jüdischer KZ-Häftlinge beigesetzt.[1]

1959 erwarb die damalige Nachkriegsgemeinde den Friedhof und ließ bis 1960 an der Straßenfront eine neue Trauerhalle errichten nach einem Entwurf von Hermann Zvi Guttmann. Zugleich wurde das Ehrenmal zum Gedenken an die Opfer der Judenverfolgung in Hannover aufgestellt.[1] Es trägt die Inschrift: „Ungestillt rinnt die Träne um die Erschlagenen unseres Volkes – Jeremias 8, Vers 23. Im Gedenken an die über 4000 Mitglieder unserer Gemeinde, die 1933–1945 ihr Leben lassen mussten. (14. Sept. 1960).“ Die „parabolische Bogenform der Halle“ wurde dabei ebenso in den Arkadenöffnungen aufgegriffen[2] wie in der Form des Ehrenmals.

Der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde, Norbert Prager, weihte die neue Friedhofshalle.[4]

Bedeutende Gräber

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Bis Ende 2008 wurden mehr als 1.000 Bestattungen in Reihen- oder Familiengräbern vorgenommen,[1] darunter

  • Festschrift zur Enthüllung des Ehrenmals und zur Einweihung der Friedhofshalle auf dem jüdischen Friedhof in Hannover-Bothfeld, 1960
  • Peter Schulze: Friedhof Bothfeld. In: Jüdische Friedhöfe. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 328f.
Commons: Jüdischer Friedhof Bothfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g Peter Schulze: Friedhof Bothfeld (s. Literatur)
  2. a b Gerd Weiß: Bothfeld. In: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Stadt Hannover, Teil 2, Bd. 10.2, Friedr, Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig 1985, ISBN 3-528-06208-8, S. 71ff., hier: S. 73; sowie Anlage Verzeichnis der Baudenkmale gem. § 4 (NDSchG) (ausgenommen Baudenkmale der archäologischen Denkmalpflege), Stand: 1. Juli 1985, Stadt Hannover, Niedersächsisches Landesverwaltungsamt - Institut für Denkmalpflege, S. 16
  3. Erinnerung und Zukunft, Jüdischer Friedhof Bothfeld, zuletzt abgerufen am 30. Mai 2014
  4. Waldemar R. Röhrbein: PRAGER, Norbert. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 289f.
  5. Peter Schulze: Blanck, Julius. In: Stadtlexikon Hannover, S. 69
  6. Peter Schulze: BERKOWITZ, (2) Horst Egon. In: Hannoversches Biographisches Lexikon, S. 52f.; online über Google-Bücher
  7. Vergleiche die Dokumentation bei Commons
  8. Peter Schulze: Spurensuche. Enteignete Bücher als historische Quellen, in Thomas Elsmann (Hrsg.): Auf den Spuren der Eigentümer. Erwerb und Rückgabe von Büchern jüdischer Eigentümer am Beispiel Bremen ( = Schriften der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen, Band 5), Bremen: Staats- und Universitäts-Bibliothek, 2004, S. 69–95, v. a. S. 77–79 u.ö.; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche

Koordinaten: 52° 25′ 9,1″ N, 9° 47′ 54,5″ O