Jagdschloss Prillwitz

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Das Jagdschloss Prillwitz
Jagdschloss Prillwitz – historische Ansicht (Postkarte, um 1900)

Das Jagdschloss Prillwitz, auch Liepser Schlösschen, steht an der Lieps in Prillwitz (einem heutigen Ortsteil der Gemeinde Hohenzieritz) im Landkreis Mecklenburg-Strelitz des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

Geschichte

Das vom mecklenburgischen Großherzog Friedrich Wilhelm (II.) um 1890 erbaute Jagdschloss wurde für seinen Erben Adolf Friedrich V. errichtet. Die Pläne im Stil einer Vorstadtvilla stammten von Baurat E. Müschen. Ein Teil der Wände wurde mit eingemauerten Austernschalen und Weinbergschneckengehäusen verziert und als „Grotte“ bekannt.[1]

Nach dem Freitod des letzten und unverheirateten Großherzogs des Landesteils Mecklenburg-Strelitz, Adolf Friedrich VI., am 23. Februar 1918 gelangte das Schloss in den Besitz der Witwe von Adolf Friedrich V., Elisabeth, geb. Prinzessin von Anhalt-Dessau.

1945 wurde das Schloss geplündert und später von Flüchtlingen und Neusiedlern bewohnt. Trotz der Nachkriegswirren blieben die Holztäfelungen der Eingangshalle, des Treppenhauses und des Saales (des späteren Restaurants), größtenteils erhalten.

1955 übernahm das Energiekombinat Neubrandenburg das Schloss und errichtete darin ein Ferienobjekt.

In dieser Zeit wurde das Aussehen des Jugendstil-Gebäudes dem damaligen Zeitgeist angepasst. Dazu zählten auch drei Flaggenmasten für die Fahnen der Sowjetunion, der DDR und des Energiekombinates. Durch die Nutzung des Gebäudes als Konsumgaststätte und Erholungsheim wurde ein sonst drohender Verfall verhindert.

Seit 1995 präsentiert sich das Haus als Hotel mit angeschlossenem Restaurant.

Ende 2006 wechselte der Besitzer und im Winter 2007/Frühjahr 2008 erfolgte eine stilvolle Renovierung des Hauses und die Wiederherstellung der Parkanlage. Die Wiedereröffnung nach weitergehenden Sanierungsmaßnahmen erfolgte am 4. April 2009.

Das Jagdschloss kurz nach seiner Fertigstellung in 1900

Einzelnachweise

  1. Walter Karbe: Prillwitz in persönlichen Erinnerungen. In: Karbe-Wagner-Archiv (Hrsg.): Neue Schriftenreihe des Karbe-Wagner-Archivs. Band 4. Thomas Helms Verlag, 2006, S. 129–132, ISBN 3-935749-60-0

Koordinaten: 53° 27′ 12″ N, 13° 8′ 26″ O

Commons: Jagdschloss Prillwitz – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien