James Bruce

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James Bruce

James Bruce of Kinnaird (* 14. Dezember 1730 bei Kinnaird (Grafschaft Stirling) in Schottland; † 27. April 1794 ebendort) war ein schottischer Naturwissenschaftler und Reisender. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Bruce“.

Leben und Wirken

Bruce studierte in Edinburgh Rechtswissenschaften. James Bruce of Kainard heiratete früh und führte die Weinhandlung seines Schwiegervaters.Von 1754 bis 1761 war er als Weinhändler in London tätig. Er wurde 1762 Konsul beim Bey von Algier. Nach mehreren Reisen sowohl ins Innere Afrikas als auch an die Küsten des Mittelmeers ging er 1767 nach Asien und besuchte Baalbek und Palmyra. Er machte von den wichtigsten Denkmälern des Altertums Zeichnungen, die er der Königlichen Bibliothek in Kew schenkte.

Im Frühjahr 1768 kam er nach Kairo und verfolgte den Lauf des Nils stromaufwärts. Seine Expedition endete im Jahr 1773. Bruce besuchte Theben und das Tal der Könige, wo er einige Reliefs abzeichnete. Besonders bekannt wurden seine Zeichnungen aus dem Grab des Ramses III., das damals zwar offen, aber nicht dokumentiert war. Fortan hieß dieses Grab Bruces Grab. Er reiste weiter bis nach Assuan, kehrte nach Qena zurück und reiste mit einer Karawane bis Qosseir am Roten Meer.

In Gondar, der Hauptstadt Abessiniens, erwarb er sich beim Ausbruch der Blattern großes Ansehen bei der Behandlung der Krankheit. Über drei Jahre lang blieb er in Äthiopien, besuchte dabei auch die Quellen des östlichen Nilarms. Er reklamierte die Erstendeckung der Quellen für sich, obwohl diese schon 1618 vom portugiesischen Priester Pedro Paez entdeckt wurde, und auch später vom portugiesischen Priester Jeromo Lobo 1622 aufgesucht und beschrieben wurden. James Bruce bezweifelte allerdings deren Berichte, da sie den genauen Punkt nicht mittels astronomischer Geräte vermessen hatten und ihre Berichte auch Übertreibungen enthielten. [1] Er setzte seine Reise durch das nördliche Nubien bis nach Alexandria fort. Schließlich kehrte er nach elf Jahren Abwesenheit nach Schottland zurück, wo er sein Hauptwerk Travels to discover the sources of the Nile. 5 Bde. (Edinburgh 1790) veröffentlichte.

James Bruce starb am 27. April 1794 in Kinnaird.

Einzelnachweise

  1. Gerhard Konzelmann: Der Nil - Heiliger Strom unter Sonnenbarke, Kreuz und Halbmond, dtv, München, 1985, Seiete 210-220

Ehrungen

1776 wurde Bruce als Mitglied („Fellow“) in die Royal Society gewählt. Ihm zu Ehren wurde die Gattung Brucea J.F.Mill. der Pflanzenfamilie der Bittereschengewächse (Simaroubaceae) benannt.