Karawane

Karawanen (persisch کاروان kārwān) sind große Reisegesellschaften, die auf den seit Jahrhunderten betriebenen Karawanenwegen Vorder- und Mittelasiens sowie Nordafrikas unterwegs waren. Solche Gesellschaften konnten teilweise aus 1000 und mehr Kamelen, Maultieren oder Eseln bestehen. Die Karawansereien oder ksour (Tunesien) dienten den Karawanen als geschützter Lagerplatz und/oder als Herberge.
Handelskarawanen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In Handelskarawanen schlossen sich Kaufleute zusammen, die oft Tauschhandel betrieben. Ihr Anführer hieß Karwan-Baschi. Einige der wichtigsten Routen für Handelskarawanen waren die Seidenstraße von Ostasien zum Mittelmeer oder die Weihrauchstraße vom Süden Arabiens zum Mittelmeer. Auch die von der Afar-Senke ausgehenden Salzkarawanen Äthiopiens sind in diesem Zusammenhang zu erwähnen. Bis heute sind Salzkarawanen in der Sahara unterwegs: im Niger von den Oasen Bilma und Fachi sowie in Mali von der Salzmine Taoudenni nach Timbuktu.
Pilgerkarawanen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Pilgerkarawanen dienten Gläubigen zum Schutz auf der Wallfahrt (Haddsch) zu den heiligen Stätten (z. B. Mekka, Medina, Kerbela), sie wurden von einem Amir al-Haddsch angeführt. Die bekanntesten Pilgerkarawanen des Mittelalters und der frühen Neuzeit zogen von Kairo und Damaskus nach Mekka.
Amerika[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Silbertransporte der Spanier des 16. bis 19. Jahrhunderts in Mexiko oder Bolivien wurden mittels Maultier- und Eselskarawanen bewerkstelligt; auch hierfür wurden an manchen Orten befestigte Karawansereien errichtet (siehe Camino Real de Tierra Adentro bzw. Ojuelos de Jalisco).
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Thomas Staubli: Karawane. In: Michaela Bauks, Klaus Koenen, Stefan Alkier (Hrsg.): Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex), Stuttgart 2006 ff.