Jenő Huszka

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Jenő Huszka

Jenő Huszka [ˈjɛnøː ˈhuskɒ] (* 24. April 1875 in Szeged; † 2. Februar 1960 in Budapest) war ein ungarischer Komponist.

Huszka studierte von 1883 bis 1896 Violine und Komposition in seiner Geburtsstadt und in Budapest, gleichzeitig promovierte er auf Wunsch der Eltern in Rechtswissenschaft. Nach dem Studium war er zunächst Geiger im Pariser Orchester von Charles Lamoureux. Schon 1897 kehrte er nach Budapest zurück und widmete sich hier als Musiker der Komposition. Neben seinen 14 Operetten und Singspielen schrieb er zahlreiche Lieder, aber auch diverse Werke für Orchester.

Gleichzeitig engagierte sich Huszka als Musikfunktionär, wo er sich besonders für die Autorenrechte einsetzte. So war er Gründungsmitglied und von 1921 bis 1946 Präsident der ungarischen Rechteverwertungsgesellschaft, ab 1929 auch Vizepräsident des entsprechenden internationalen Dachverbandes CISAC.

Als Huszkas Hauptverdienst gilt (zusammen mit Pongrác Kacsóh) die Schaffung einer eigenständigen ungarischen Operette, die sich musikalisch von französischen und österreichischen Vorbildern freimachte und ein eigenes musikalisches Idiom entwickelte. Zu seinen erfolgreichsten Werken gehörten Bob Herceg (1902), Gül Baba (1905), Lili bárónő (1919) und Erzsébet (1939), die allesamt in Budapest herauskamen, in Ungarn sehr populär wurden, wie auch die Verfilmungen seiner Operetten belegen. Außer Gül Baba (dessen Sujet in Ungarn unter der Türkenherrschaft spielt) wurde jedoch keines seiner Werke in fremde Sprachen übersetzt – sein Erfolg blieb auf Ungarn selbst beschränkt, im Gegensatz zu den ungarischen Komponisten der folgenden Generation wie Emmerich Kálmán oder Paul Abraham, die schon bewusst für den Erfolg am österreichisch-deutschen Markt schrieben und international äußerst populär wurden.

Werke (Auswahl)

  • Tilos a benenet („Eintritt verboten“), Libretto: Adolf Mérei, 1899 Budapest
  • Bob herceg („Prinz Bob“); Libretto: Ferenc Martos und Károly Bakonyi, 1902 Budapest
  • Aranyvirág („Goldblume“), Libretto: Ferenc Martos, 1903 Budapest
  • Gül Baba („Vater der Rosen“), Libretto: Ferenc Martos, 1905 Budapest
  • Lili bárónő („Baroness Lili“), Libretto: Ferenc Martos, 1919 Budapest
  • Erzsébet („Elisabeth“); Libretto: László Szilágyi, 1939 Budapest
  • Mária főhadnagy („Oberleutnant Maria“, über Mária Lebstück), Libretto: László Szilágyi, 1942 Budapest

Tondokumente

Literatur

  • Volker Klotz: Operette. Porträt und Handbuch einer unerhörten Kunst. Piper, München 1991, ISBN 3-492-03040-8