Jens Daugaard-Jensen

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Jens Daugaard-Jensen (* 24. März 1871 in Skovgårde; † 27. November 1938 in Gentofte) war ein dänischer Kaufmann und Inspektor von Grönland.

Leben

Nach dem Präliminärexamen in Randers war Jens Daugaard-Jensen als Angestellter in Hardenbüros in Mariager und Terndrup sowie später in einer Anwaltskanzlei in Kopenhagen tätig. Er schloss 1892 ein Jurastudium ab und arbeitete fortan wieder in Terndrup, bevor er 1893 bei Den Kongelige Grønlandske Handel anfing. 1894 zog er nach Uummannaq, kehrte aber schon im Folgejahr nach Kopenhagen zurück, um als Assistent beim KGH zu arbeiten. 1898 wurde er Bevollmächtigter. Zwei Jahre später wurde er vom KGH zum Inspektor Nordgrönlands ernannt.[1] Nach zwölf Jahren Amtszeit wurde er 1912 Grönland-Direktor des KGH. Dieses Amt führte er aus, bis er 1938 im Alter von 67 Jahren starb.[2]

Daugaard-Jensens Amtszeit wird als enorm wichtig für die grönländische Geschichte angesehen. Sein Einsatz sorgte für eine Modernisierung in Grönland, wie sie zuvor in 130 Jahren dänischer Verwaltungshoheit nicht stattgefunden hatte. Er sorgte dafür, dass das Land unabhängiger und selbstständiger wurde. 1911 wurde in Grönland der Landesrat eingeführt, der erstmals Selbstverwaltung der beiden Kolonien (Nord- und Südgrönland) ermöglichte.[3]

Jens Daugaard-Jensen wurde 1913 zum Ritter des Dannebrogordens ernannt und 1921 obendrein zum Dannebrogmand. Außerdem war er Vorstandsvorsitzender des Kong Chr. Xs og dronning Alexandrines Grønlandsfond, Vizevorsitzender der Wissenschaftskommission für Grönland, Vorsitzender des Namensvergabekommittees für Grönland, Ehrenmitglied der Grönländischen Gesellschaft und Berater der Kryolithgesellschaft Öresund.[4] Ebenfalls war er Mitglied der Königlichen Geografischen Gesellschaft, mit dem Sankt-Olav-Orden ausgezeichnet und Kommandeur 2. Grades des Dannebrogordens.[5]

Das Daugaard-Jensen-Tal (69,53° N; 53,31° W) auf der Diskoinsel, das den östlich von Kangerluk gelegenen Berg Akuliarusersuaq vom Rest der Insel abtrennt, ist nach ihm benannt,[6] ebenso wie Daugaard-Jensen-Land (80,3° N; 61,5° W)[7] und das Kap Daugaard-Jensen (83,29° N; 42,51° W) auf dem Pearyland im äußersten Norden Grönlands.[8]

Familie

Jens Daugaard-Jensen war der Sohn des Hoteliers Peder Johannes Jensen (1841–1903) und von Petrine Daugaard (1848–1925). Im Jahr 1900 heiratete er in Nakskov Ida Louise Catharina Jensen (1875–1955). Im Zensus von 1916 werden folgende Kinder genannt:

  • Gunnar (* 30. Januar 1902)
  • Eigil (* 30. Juli 1903)
  • Ingrid Johanne (* 20. März 1905)
  • Thora (* 9. Juni 1908)
  • Ivar (* 22. März 1915)

Einzelnachweise

  1. Liste der Staatsoberhäupter Grönlands bei worldstatesmen.org
  2. Eintrag im Biografisk Leksikon for Grønland
  3. Nachruf in der Geografisk Tidsskrift. Band 41, 1938, S. 118 (dänisch).
  4. Eintrag im Dansk biografisk leksikon
  5. Grabstein bei gravsted.dk
  6. Daugaard-Jensen-Tal bei mapcarta.com
  7. Daugaard-Jensen-Land bei mapcarta.com
  8. Kap Daugaard-Jensen bei mapcarta.com