Johann Baptist Ziz

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Johann Baptist Ziz (* 8. Oktober 1779 in Mainz; † 1. Dezember 1829 ebenda) war ein deutscher Apotheker und Botaniker. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Ziz“.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Baptist Ziz wurde als Sohn des Weinhändlers und Gutsbesitzers Melchior Ziz in Mainz geboren.[1] Er ging ab Jahre 1796 bei dem Mainzer Apotheker Philipp Martin Baymer in die Lehre. Nach seiner Ausbildung studierte er in Erfurt bei Johann Bartholomäus Trommsdorff und in Berlin und war dann in Kassel, Frankfurt und Darmstadt als Apotheker tätig. 1807 kehrte er in das damals französische Mainz zurück und bestand hier die Apothekerprüfung. Er übernahm aber keine Apotheke, sondern beschäftigte sich vor allem mit der Botanik. Er wurde Mitglied verschiedener gelehrten Gesellschaften (Regensburger botanische Gesellschaft, Senckenbergische Gesellschaft in Frankfurt a. M., Wetterauer Gesellschaft in Hanau), unternahm botanische Reisen nach Südfrankreich und den Pyrenäen und stand mit Philipp Salzmann, Augustin-Pyrame de Candolle, Wilhelm Daniel Joseph Koch und anderen Botanikern in regem Austausch.

Als der Typhus de Mayence 1813 Mainz als Kriegspest heimsuchte, übernahm er in Abwesenheit des Provisors die Geschäftsführung der Mainzer Mohrenapotheke. 1819 übernahm er in Mainz das Amt des Lehrers der Naturwissenschaften am Gymnasium und wurde Pharmazeut im Medizinalkollegium. Nachdem er im Jahre 1824 Medizinalrat geworden war, erhielt er im Jahre 1826 die Doktorwürde von der Universität Erfurt. Noch 1829 wurde er in den Verwaltungsrat des Mainzer Universitätsfonds aufgenommen. Er starb am 1. Dezember 1829. Seine reiche Bibliothek vermachte er dem Mainzer Gymnasium, sein sehr beträchtliches Herbarium dem Großherzoglichen Museum in Darmstadt. Es bildet heute den Grundstock des Herbariums des Botanischen Institutes der Technischen Hochschule.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Pflanzengattung Zizia aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae) ist nach ihm benannt worden, um Ziz’ Verdienste zu würdigen.[2][3][4][5]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Catalogus plantarum, quae in ditione Florae Palatinatus legerunt, in amicorum usum conscriptus Koch et J. B. Ziz, in: amicorum usum conscriptus; Phanerogamia, Mainz 1814[6]
  • Botanisches Findbuch für die Bereiche Rheinhessen, Rheingau, Untere Nahe in: Stadtbibliothek Mainz urn:nbn:de:0128-3-2427, 171 S.

Ehrungen und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eine unbekannte Arbeit des Mainzer Botanikers Ziz (1779–1829).[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bernhard Friedrich Voigt: Neuer Nekrolog der Deutschen Band 7, Neuer Nekrolog der Deutschen
  2. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5 doi:10.3372/epolist2018.
  3. ClassificationServlet
  4. Zizia aurea
  5. Copia archiviata. Archiviert vom Original am 16. September 2008; abgerufen am 14. August 2008. U.S. Department of the Interior: Ovalleaf Golden Alexander (Zizea aptera)
  6. Catalogus plantarum quas in ditione florae Palatinatus legerunt bei Bayerische Staatsbibliothek
  7. Eine unbekannte Arbeit des Mainzer Botanikers Ziz (1779–1829) von Professor Dr. LUDWIG SPILGER, Darmstadt

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]