Johannisberg (Wein)

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Johannisberg
Synonyme Sylvaner (Deutschsprachige), Rhin (Französischsprachige)
Johannisberg
Art Edle Weinrebe (Vitis vinifera subsp. vinifera)
Beerenfarbe grün, braungesprenkelt
Verwendung
Herkunft Österreich
bekannt seit 1659, im Wallis 1862
VIVC-Nr. 11805
Abstammung

Kreuzung aus
Traminer, im Wallis Heida genannt × Österreichisch Weiß

Liste von Rebsorten

Der Johannisberg (kurz: Johannis), beziehungsweise der Sylvaner des Wallis, ist ein Walliser AOC-zertifizierter Weisswein, der aus der Rebsorte Sylvaner (französisch Rhin) stammt. Etwas später reif als der Fendant ist der Johannisberg nach dem Fendant die zweitwichtigste Weissweinsorte des Kantons Wallis, der grössten Weinregion der Schweiz. Auch er wird im Wallis als traditionelle Rebsorte betrachtet, der die Bezeichnung Walliser Grand Cru vorbehalten ist. Der Begriff «Johannisberg» zusammen mit der Bezeichnung «AOC Wallis» gilt als «Johannisberg du Valais».[1]

Ursprung und Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Johannisberg kam Mitte des 19. Jahrhunderts von Deutschland aus dem Bereich Johannisberg ins Wallis,[2] daher der Name «Johannisberg», der im Wallis seit dem Jahr 1966 eine geschützte Bezeichnung ist.[3] Auch der Name «Johannisberg» findet wie «Fendant» einzig im Schweizer Kanton Wallis für die Bezeichnung eines traditionellen Weissweines Verwendung.

Weinbaugebiet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Anbaugebiete des Johannisbergs sind durch die Walliser Gesetzgebung genau definiert. Um dessen Qualitäten voll zur Geltung zu bringen, wird er an Spitzenlagen an mittlerer Hanglage des Schweizer Rhonetals angebaut, wo er seine ganze feine, gehaltvolle Persönlichkeit mit kräftigen Aromen entfalten kann. Dabei sind die Ertragsgrenzen pro Flächeneinheit mit einem Kilo pro m2 festgesetzt.[4]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Johannisbergrebe hat einen hellgelblich-grünen Austrieb und runde Blätter. Deren mittelgrosse Trauben sind kompakt und besitzen runde grüne, braungesprenkelte Beeren.[5]

Ausbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim Ausbau des Johannisberg gilt es, den kühlen Gärprozess nicht durch eine zu starke Kontrolle der Gärtemperaturen zu beeinflussen. Hingegen muss sichergestellt werden, dass nur erstklassiger, sehr sanft gekellerter Most verwendet und der Wein anschliessend an die Gärung, seinen Bedürfnissen entsprechend, sorgsam gepflegt wird.[6]

Degustation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Johannisberg zählt zu den Weinen von grosser Klasse, wobei der typische Johannisberg mild im Geschmack ist, mit wenig Säure und einer kleinen Bitternote im Finale.

Er ist je nach Jahrgang trocken oder leicht süsslich. Es empfiehlt sich, den trockenen Johannisberg innert zwei bis drei Jahren zu trinken, während der edelsüsse Johannisberg der Spätlesen über mehrere Jahre, sogar zwei bis drei Jahrzehnte gelagert werden kann.

Aufgrund der leichten Schiefer- oder Kiesböden des Schweizer Rhonetals zeichnet sich der Johannisberg durch Nuancen von Kräutertee und einem verführerischen Hintergrund von muskulösen Frucht- und Mandelaromen aus. Im Gaumen bietet er eine schöne körperreiche Vinosität sowie eine stoffige ölige Sinnlichkeit.[7]

Servieren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Portion Walliser Raclette mit einem Glas Johannisberg

Zum Weissgold dieses trockenen Wallisers passen Walliser Käse-, Safran- und Spargelgerichte. Auch passt er zum Aperitif, zu Fisch (Räucherfische, Fischterrinen usw.), Gerichten an Rahmsauce wie Pilzen und weissem Fleisch wie Geflügel. Leicht süsslich ist er ein köstlicher Dessertwein.[8][9]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Artikel 32, 50 und 88 der (PDF) Verordnung über den Rebbau und den Wein (VRW, 916.142), Sitten 17. März 2004.
  2. Johannisberg (Sylvaner). Der Sylvaner ist die zweitwichtigste Weissweinsorte im Wallis (Memento des Originals vom 21. Februar 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lesvinsduvalais.ch auf lesvinsduvalais.ch, abgerufen am 20. Februar 2018.
  3. Weimuseum auf museeduvin-valais.ch, abgerufen am 20. Februar 2018.
  4. Artikel 91 der (PDF) Verordnung über den Rebbau und den Wein (VRW, 916.142), Sitten 17. März 2004.
  5. Weinkeller «Le Grillon», abgerufen am 20. Februar 2018.
  6. Weinkellerei Fin Bec SA, abgerufen am 20. Februar 2018.
  7. Johannisberg (Sylvaner). Der Sylvaner ist die zweitwichtigste Weissweinsorte im Wallis (Memento des Originals vom 21. Februar 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lesvinsduvalais.ch auf lesvinsduvalais.ch, abgerufen am 20. Februar 2018.
  8. Weinkellerei Charles Favre, abgerufen am 20. Februar 2018.
  9. Weinkellerei Fin Bec SA, abgerufen am 20. Februar 2018.