Johnny Cymbal

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Johnny Cymbal, geboren als John Hendry Blair (* 3. Februar 1945 in Ochiltree, Schottland; † 16. März 1993 in Nashville, Tennessee) war ein Songwriter, Sänger und Schallplattenproduzent in den USA.

Musikalische Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johnny Cymbal wuchs in Schottland als John Hendry Blair auf, durch eine spätere Adoption durch seinen polnischen Stiefvater erhielt er dessen Familiennamen Cymbal. Als Johnny sieben Jahre alt war, siedelte seine Familie zunächst nach Kanada um, nahm aber bald darauf ihren ständigen Wohnsitz in Cleveland im US-Bundesstaat Ohio. Als Schüler wurde Johnny ein Fan des Rock ’n’ Roll und speziell von Elvis Presley. Mit 13 Jahren hatte er seine eigene Gitarre und begann Songs zu komponieren. Sid Lawrence, ein Musikhändler in Cleveland, nahm sich Johnny an und begann seine Musikkarriere zu fördern.

Durch Vermittlung des Rundfunkmanager Jack Gale bekam Johnny als 15-Jähriger einen Plattenvertrag mit MGM Records. 1960 wurden zwei Singles produziert, auf denen Cymbal auch Eigenkompositionen sang. Da die Platten keinen Erfolg brachten, beendete MGM den Plattenvertrag nach einem Jahr. In den folgenden zwei Jahren bemühte sich Gale vergeblich um eine neue Plattenfirma für Cymbal, während dieser als Schuhverkäufer arbeitete. 1963 gelang es, Plattenfirmen wieder für Cymbal zu interessieren. Zunächst nahm er eine Single bei Vee Jay auf, anschließend konnte beim New Yorker Label Kapp ein Vertrag für zwei Jahre abgeschlossen werden. Unter der Regie von Produzent Allan Stanton wurden die drei ersten Singles sofort erfolgreich. Jede A-Seite konnte sich in den Hot 100 des US-Musikmagazins Billboard platzieren, wobei der Debüttitel Mr. Bass Man, geschrieben von Cymbal, mit Platz 16 am besten abschnitt. Teenage Heaven, ebenfalls ein Cymbal-Werk (58.) und Dum Dum Dee Dum schnitten nicht ganz so gut ab.

Ende 1964 lief der Plattenvertrag zwischen Cymbal und Kapp aus und es folgten mehrere Jahre, in denen Cymbal nur noch sporadisch bei verschiedenen Firmen Platten veröffentlichen konnte. Keine der Veröffentlichungen schaffte es in die Hitlisten. Einige kleine Erfolge hatte Cymbal als Songschreiber, etwa mit dem Countrysong Mary in the Morning, gesungen von Tommy Hunter oder mit Gene Pitneys Somewhere in the Country, das ein Hit in Großbritannien wurde. Ab 1968 versuchte Cymbal unter verschiedenen Pseudonymen wieder als Sänger Fuß zu fassen. Dies gelang unter dem Namen „Derek“ und den Titeln Cinnamon sowie Back Door Man. Beide waren ein Gemeinschaftswerk zwischen Cymbal und dem Produzenten George Tobin, die beide jeweils als Komponist und Produzent auftraten. Insgesamt wurden zwischen 1968 und 1969 drei Singles bei der New Yorker Plattenfirma Bang veröffentlicht. Der Titel Cinnamon erreichte im Dezember 1968 Platz 11 in den Hot 100, einige Wochen später kam Back Door Man auf Rang 59. Einen weiteren Versuch starteten Cymbal und Tobin unter dem Pseudonym „Milk“ mit der Single Angela Jones / Ochiltree, die bei Buddah Records herausgegeben wurde, aber keinen Erfolg erzielte. 1971 tat sich Cymbal mit der Sängerin Peggy Clinger zusammen. Beide besangen bei Marina und Chelsea als Cymbal and Clinger drei Singles, deren Titel sie auch gemeinsam geschrieben hatten. Außerdem produzierte Chelsea 1972 mit den beiden eine Langspielplatte unter dem Titel Cymbal & Clinger.

Danach beendete Cymbal endgültig seine Plattenkarriere. Er ließ sich in Nashville nieder und schloss sich einem Komponistenteam an. Später arbeitete er als Komponist bei BMG. In den 1980er Jahren machte er mit einem Freund in der Cymbal Roberts Band noch einmal selbst Musik. Er starb am 16. März 1993 kurz nach seinem 48. Geburtstag in Nashville an einem Herzschlag.

US-Charts bei Billboard[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einstieg Titel Hot 100
2/1963 Mr. Bass Man 16.
5/1963 Teenage Heaven 58.
8/1963 Dum Dum Dee Dum 77.
als Derek
10/1968 Cinnamon 11.
2/1969 Back Door Man 59.

US-Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vinlyl-Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

A/B-Seite Katalog-Nr. veröffentl.
MGM
Always, Always* / It'll Be Me 12935 08/1960
The Water Was Red* / Bunny* 12978 01/1961
Vee Jay
Bachelor Man / Growing Up with You 495 02/1963
Kapp
Mr. Bass Man* / Sacred Lovers Vow 503 01/1963
Teenage Heaven* / Cinderella Baby 524 04/1963
Dum Dum Dee Dum / Surfin' at Tia Juana* 539 07/1963
Marshmallow / Hurdy Gurdy Man 556 10/1963
There Goes a Bad Girl / Refreshment Time* 576 02/1964
Robinson Crusoe on Mars / Mitsuo 594 05/1964
Connie* / Little Miss Lonely* 614 9/1964
Cheat, Cheat / 16 Shades of Blue* 634 12/1964
DCP
Go V.W. Go* / Sorrow and Pain 1135 03/1965
Summertime's Here at Last* / My Last Day* 1146 06/1965
Columbia
Jessica* / Good Morning Blues 43842 10/1966
Musicor
It Looks Like Love* / May I Get to Know You 1261 08/1967
The Marriage of Charlotte Brown* / Breaking Your Balloon 1272 09/1967
Amaret
Save All Your Lovin' / Ode to Bubble Gum* 110 08/1969
„Derek“ Bang
This Is My Story / Cinnamon* 558 08/1968
Back Door Man* / Sell Your Soul* 566 02/1969
Sell Your Soul* / | Inside Out-Outside In* 571 08/1969
„Milk“ Buddah
Angela Jones / Ochiltree* 80 01/1969
Cymbal & Clinger Marina
Pool Shooter* / Mookie Mookie Man* 14256 5/1971
Chelsea
God Bless You Rock and Roll* / Forever and Forever* 0106 10/1972
The Dying River* / Little Bit No, Little Bit Yes 0112 2/1973

* komponiert von J. Cymbal

Langspielplatten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johnny Cymbal: Mr. Bass Man, Kapp 1324, 1963
  • Cymbal & Clinger: Cymbal & Clinger, Chelsea 1002, 1972

Compact Discs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Very Best Of Johnny Cymbal, 1995
  • Mr. Bass Man & Other Classics, 2006
  • Johnny Cymbal: Some Songs I Left Behind, Volume One, 2008
  • Johnny Cymbal: Some Songs I Left Behind, Volume Two, 2008

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]